Aktualisiert 21.11.2020
Der Flocken-Wagen. Das erste Elektroauto der Geschichte wies die Merkmale der heutigen Elektroautos auf – und das Problem des Akkugewichts. „Was Andreas Flocken im Jahr 1888 in Mannheim zusammengeschraubt hatte, war, zumindest ist das sehr wahrscheinlich, das allererste Elektroauto der Welt. Holzräder mit metallenen Felgen, dazu ein Elektromotörchen, das seine Kraft per Lederriemen auf die hinteren Räder übertrug. 15 Kilometer pro Stunde soll es gefahren sein. (…) Flocken trieb sein Gefährt mit Strom an, der aus 100 Kilogramm schweren Bleiakkus kam. Hergestellt in der Accumulatoren-Fabrik Tudorschen Systems Büsche & Müller. Und die wiederum ist so etwas wie die Geburtsstätte der Varta AG.“1
Varta AG. Die Accumulatoren-Fabrik Tudorschen Systems Büsche & Müller oHG wurde im Dezember 1887 in Hagen gegründet. „Um der Konkurrenz der beiden Elektrokonzerne Siemens und AEG zu entgehen, die ebenfalls die Produktion von Bleiakkumulatoren aufgenommen hatten, strebte Adolph Müller eine Kooperation mit diesen an. Nach Abschluss der Verhandlungen wurde unter Kapitalbeteiligung der oben genannten Konzerne und unter Mitwirkung der Deutschen Bank das Unternehmen am 1. Januar 1890 in die Accumulatoren-Fabrik Aktiengesellschaft (AFA) umgewandelt.“ (Wikipedia)1904 wurde die Varta GmbH gegründet: Der Name war die Abkürzung für „Vertrieb, Aufladung, Reparatur transportabler Accumulatoren“.
„Nach dem Ersten Weltkrieg lieferte Varta vier von fünf Batterien auf der Welt, und in dieser Zeit kommen die Quandts ins Spiel, diese Familie, die wie wenige andere über Jahrzehnte die deutsche Industrie beherrschte und heute noch über den Autobauer BMW bestimmt. Die Fahrzeuge waren aber lange Zeit nicht das Wertvollste, das waren die Batterien. Günther Quandt baute in der Weimarer Republik einen gewaltigen Konzern auf, der in Textilien machte, an Munitionsfabriken und an Daimler-Benz beteiligt war, 1923 übernahm er die Mehrheit an dem Energiespeicherkonzern, zu dem auch Varta gehörte. Und der von der Nazi-Herrschaft profitierte: Auch hier schufteten Zwangsarbeiter.“ (Wikipedia)
1946 wurde die Produktion in Ellwangen begonnen. 1966 hatte Varta in Kelkheim ein zentrales Labor eröffnet, wo 300 Wissenschaftler forschten. „Schon damals befassten sich die Varta-Technologen mit der Brennstoffzelle und der Lithium-Batterie, lange vor ihrem Durchbruch. (…) 1978 vermachte Herbert Quandt seinen Kindern das Unternehmen, zu jener Zeit ein Konzern mit 13.000 Mitarbeitern und 1,3 Milliarden Mark Umsatz. Die Erben konnten sich indes für das Batteriengeschäft nicht recht begeistern, sie stiegen weitgehend aus. Im Jahr 2000 wurde auch das Kelkheimer Forschungszentrum geschlossen. (…) So lag das Feld in Deutschland lange Zeit brach – bis vor wenigen Jahren das Interesse an Batterien dank der Energiewende und höherer Umweltauflagen erneut auflebte. Auf einmal war wieder Geld für die Wissenschaft da; bislang sind rund zwei Milliarden Euro in die Forschung geflossen, auch die Universität Münster hat davon profitiert.“2 2002 wurde Varta in die Geschäftsbereiche Mikrobatterien, Handelsbatterien und Autostarter-Batterien aufgespalten. 2007 übernahm der österreichische Investor Michael Tojner mit seiner Firma Global Equity Partners (GEP) die Mikrobatterien-Sparte.3 Am 12.8.2011 wurde die Varta AG komplett von der Deutschen Bank und Mitgliedern der Quandt-Familie an die von GEP kontrollierte ETV Holding AG verkauft.4
Zu Michael Tojner vgl. Deckstein, Dinah, Gebauer, Matthias, Hecking, Claus, Müller, Martin U., Traufetter, Gerald, Der Luft-König, in Der Spiegel 43/17.10.2020
Bosch war früh dabei. Der weltgrößte Autozulieferer Bosch kooperierte schon 2008 mit dem südkoreanischen Batteriespezialisten Samsung im Gemeinschaftsunternehmen SB Limotive. Beide produzierten Lithium-Ionen-Batterien seit November 2010 im südkoreanischen Werk Ulsan. 2011sollen Batteriezellen für 20.000 Elektroautos hergestellt werden, 2015 für 180.000. „Etwas Beschleunigung in die Elektro-Experimentierphase kam vergangene Woche, als Bundeskanzlerin Merkel eine Milliarde Euro Fördergelder für die Entwicklung des Elektroautos in Deutschland zusagte, vor allem für die Elektrochemie, also Batterieentwicklung. Nicht von ungefähr hatte Bernd Bohr, Chef der Bosch-Automobilsparte, erst Ende Januar gesagt: ‚Wenn wir einen großen Kunden in Europa haben, dann fertigen wir Batterien auch in Deutschland.’“5
Aber die Kooperation mit Samsung war im März 2012 schon wieder beendet: „Der Autoelektronik-Hersteller Bosch stellt sich darauf ein, ohne einen wichtigen Kooperationspartner zu agieren. Die Zusammenarbeit der Stuttgarter auf dem Gebiet der Batterien für Elektro- und Hybridautos steht vor dem Ende. Bosch versucht noch, den Vorgang herunterzuspielen. Doch scheint der Bruch unausweichlich. Die Zusammenarbeit mit Samsung sei schwierig geworden, heißt es in Stuttgart. Die Entscheidungswege seien zu lang. Man halte es für besser, eigene Wege zu gehen.“6
Auch 2018: Still ruht der Bosch-Batterie-See.
Akkuwüste Europa. Europa drohe zum Importeur von Batterien für Elektroautos zu werden, warnt eine Studie von Bain and Company. (…) Derzeit gebe es in Europa konkrete Investitionspläne für den Aufbau der Batteriefertigung in Höhe von rund einer Milliarde Euro bis 2015. Notwendig seien aber bis zu fünf Milliarden Euro, um im weltweiten Investitionswettbewerb zu bestehen.“7 Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer äußerte dazu auf der IAA 2011: „Mit einer weiteren Milliarde Euro für 2012 und 2013 werden wir gezielt auch die Batterieforschung fördern und die Zahl der Lehrstühle verdoppeln.“7
Akkus aus Asien für deutsche Elektroautos. Die deutschen Hersteller beziehen die Akkus ihrer Elektroautos aus Asien: von koreanischen Herstellern wie Samsung und LG Chem und inzwischen auch neuen chinesischen Konzerngründungen wie BYD und Catl. Nur Mercedes hat bis 2015 Akkus von der Daimler-Tochter Li-Tec aus Kamenz bei Dresden für den Smart bezogen. „Und nun sucht Mercedes auch noch nach einer neuen Bezugsquelle. Li-Tec kann nicht mithalten mit den Konkurrenten aus Asien, sie drücken dank enormer Stückzahlen die Preise brutal nach unten. Rund 200 Dollar kostet heute die Herstellung eines Lithium-Ionen-Moduls pro Kilowattstunde. Bis 2020 könnte der Betrag auf rund 140 Dollar fallen, schätzt Wolfgang Bernhart, Batterienexperte der Unternehmensberatung Roland Berger. Eine Fertigung in Europa hält er für ‚zunehmend unwahrscheinlich‘.“2
Alexander Jung stellte im Spiegel im August 2014 fest: „Der Verlust wiegt heute für den Wirtschaftsstandort Deutschland besonders schwer: Für das Gelingen der Energiewende nehmen Speicher eine zentrale Bedeutung ein, da Wind und Sonne nur unzuverlässig Strom liefern. Und die Autoindustrie muss mit ihren Produkten immer stärker elektrisch unterwegs sein, um den strengen Emissionsauflagen zu genügen. Ausgerechnet bei einer Schlüsselkomponente der mobilen Zukunft aber, der Batterie, geraten nun BMW, Volkswagen und Co. in Abhängigkeit von fernöstlichen Lieferanten.“2
Deutsche Akku-Wüste. Im Dezember 2014 hat Daimler angekündigt, über die Tochterfirma Accumotive Zellen von LG zu verarbeiten; gleichzeitig soll das Zellenwerk Li-Tec in Kamenz Ende 2015 geschlossen werden. (Vgl. Dezember 2014). Die deutsche Akku-Landschaft dünnt aus. Continental überdenkt sein Joint-Venture mit dem südkoreanischen Konzern SK Innovation. Bosch beendete nach vier Jahren seine Kooperation mit Samsung. „Deutschland hat die Autos, aber nicht die Batterien. Das ist riskant, denn das technologische Know-how hat man längst aus der Hand gegeben. Es ist wie bei den selbstfahrenden Autos: Hier sind es Google und Apple, die den Takt vorgeben. Bei den Batteriezellen sind es die Asiaten. Samsung, LG, Panasonic, Toshiba. Diejenigen, die schon den Saft in die Smartphones, Digitalkameras und Laptops holten, bewegen nun auch die Vierräder.“8
Bosch kauft „Wunderbatterie“. Der größte Autozulieferkonzern der Welt hat das kalifornische Start-up Seeo gekauft, das eine neuartige Batterie entwickelt haben soll, die bei gleichem Gewicht die doppelte Energiemenge speichern kann. „In den Lithium-Ionen-Akkus heutiger Elektroautos schwappt eine leicht entflammbare Flüssigkeit. Die Lithium-Ionen darin transportieren Ladungen vom Plus- zum Minuspol. Der Akku der Firma Seeo kommt ohne diese Flüssigkeit aus, in ihm steckt stattdessen eine hauchdünne Schicht aus Kunststoff, die Strom leitet. Sie macht den Stromspeicher sicherer – und Seeo kann einen der Pole aus Lithiummetall fertigen, das empfindlich auf Batterieflüssigkeit reagiert, aber mehr Energie speichern kann als das bisher übliche Graphit.“9 Diese Festkörperbatterien arbeiten im Maximalbereich bei 60 bis 80 Grad Celsius. Bisher waren die Ladezeiten deutlich höher als bei Lithium-Ionen-Akkus. Bosch vertraut nun darauf, dass Seeo dies gelöst hat – oder Bosch dies lösen wird.9
Akkus aus Kamenz. Im Mai 2017 kamen Angela Merkel und Daimler-Boss Dieter Zetsche zur Gründung eines neuen Batteriewerks in Kamenz wo 500 Millionen Euro investiert werden sollen. „‚Warum wir jetzt voll in die E-Mobilität einsteigen? Weil die Batterietechnologie einen Stand erreicht hat, der vor wenigen Jahren schwer vorstellbar war‘, sagte Dieter Zetsche, ‚jetzt haben wir die technischen Voraussetzungen, Elektroautos zu entwickeln, die dem Verbrenner in puncto Reichweite kaum noch unterlegen und in puncto Fahrspaß teilweise sogar überlegen sind.‘ Was Zetsche als ‚fundamentale Transformation‘ bezeichnet, ist in Details aber weiter offen. Deshalb stellt Daimler in Kamenz keine eigenen Zellen mehr her, sondern baut die zugelieferten Energiespeicher lediglich zusammen.“10
Akkus ohne deutsche Produktion. „‚So einen Blödsinn machen wir sicherlich nicht‘, sagte VW-Chef Matthias Müller daher vor einiger Zeit. (…) BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich sagt, man habe ‚die Kompetenz im Haus, Zellen zu entwickeln, die unseren Anforderungen und Einsatzbereichen entsprechen‘. BMW sei daher ‚grundsätzlich auch in der Lage, Batterien selbst zu produzieren. Wir sind aber der Meinung, dass es für uns sinnvoller ist, die Batteriezellen durch einen Zulieferer nach unseren Vorgaben produzieren zu lassen‘, so Fröhlich weiter. Die Zellen beziehen die Münchner zurzeit vom südkoreanischen Hersteller Samsung, die Speicher werden dann am Standort Dingolfing verbaut.
Der Konkurrent Daimler hat bereits Erfahrung mit dem Bau solcher Zellen. Die Schwaben hatten gemeinsam mit dem Chemiekonzern Evonik eine eigene Zellfabrik im sächsischen Kamenz betrieben; 2015 lief die Produktion aus. Das Fazit war ernüchternd: Die Produktion lohnte sich nicht in Deutschland, weil es die asiatische Konkurrenz wesentlich billiger machte – nicht zuletzt wegen der schieren Masse, die sie aufs Band bringt. Im Mai (2017; WZ) nun legte Daimler den Grundstein für ein neues Batteriewerk, wieder in Kamenz. Ziel: die Entwicklung eigener Batteriesysteme. Die Zellen dafür müssen allerdings in Asien gekauft werden. VW erwägt eine eigene Batteriefertigung am Standort Salzgitter.“11
2018:
Bosch steigt wieder aus. Zunächst hatte der Bosch-Konzern einen dreistelligen Millionenbetrag investiert: „Neu entwickelte Festkörper-Batterien sollten irgendwann die aktuelle Lithium-Ionen-Technologie ablösen, so die ehrgeizige Ansage. Doppelte Energiedichte bei halbem Preis, lautete das Ziel. Derartige Akkus würden erstens den endgültigen Durchbruch der Elektromobilität bedeuten und zweitens die Vorherrschaft der asiatischen Zellenhersteller beenden. Doch nun ist der Traum zu Ende. Bosch-Geschäftsführer Rolf Bulander hat das Ende des Projekts verkündet.“12
Steigt Continental ein? Der neben Bosch zweite große deutsche Autozulieferer Continental äußerte Zuversicht. Dessen Vorstandsvorsitzender Elmar Degenhart: „Wir können uns gut vorstellen, in die Herstellung innovativer Batterien einzusteigen.“ [5] Er dachte dabei an neue Zellen. „In die derzeit gebräuchlichen Lithium-Ionen-Akkus werde man nicht investieren, hier sei der Vorsprung der Asiaten viel zu groß. Wenn, dann will auch Conti Festkörper-Zellen herstellen.“12
Akku-Aus- und Einlagerung. Jürgen Pander im März 2018 im Spiegel: „Es wirkt, als hätten Autohersteller und Akku-Experten stillschweigend eine Art Aufgabenteilung vereinbart: Die Autohersteller kümmern sich ums Gesamtfahrzeug und den Antrieb, alles, was davor kommt in der Wertschöpfungskette eines E-Autos – Materialien, Batteriezellen und Batterie -, wird delegiert. Inzwischen findet allerdings bei einigen Herstellern ein Umdenken statt. Zunächst wurde die Kompetenz für die Gesamtbatterie, also das komplexe System aus Leistungselektronik, Ladesteuerung, Temperierung und Kapselung, von den Autoherstellern mehr und mehr in die hauseigene Verantwortung geholt. Daimler errichtet derzeit im sächsischen Kamenz für rund 500 Millionen Euro eine zweite Fabrik für Lithium-Ionen-Batterien. Die Zellen dieser Batterien jedoch werden weiterhin importiert. Es mehren sich jedoch die Stimmen, auch in Deutschland oder Europa eine eigene Zellfabrikation aufzubauen. BMW etwa legte im November letzten Jahres den Grundstein für ein Kompetenzzentrum Batteriezelle, um im eigenen Haus eine elektrochemische Basis zu schaffen.“13
BMW-Betriebsrat will deutsche Batteriezellen (1). BMW hat im Jahr 2017 über 100.000 Elektroautos verkauft. Doch der Vorsitzende des BMW-Gesamtbetriebsrates, Manfred Schoch, befürchtet neue Konkurrenten. „Schoch fordert deshalb einen gemeinsamen Masterplan der deutschen Autoindustrie für die Produktion von Batteriezellen. ‚Wenn wir keine Batteriefabriken für Elektroautos in Europa bauen, dann werden es die Chinesen tun‘, warnt Schoch. Sein Vorschlag: Konzerne wie BMW, Daimler und Volkswagen sollten ein Gemeinschaftsunternehmen gründen, um eine erste Großfabrik für Batteriezellen aufzubauen. Eine solche Produktionsstätte würde nach seiner Kalkulation höchstens 1,5 Milliarden Euro kosten. Im Erfolgsfall könnten dann weitere Fabriken folgen.“14
Chinesische Batterien aus Deutschland. BMW will bei CATL für vier Milliarden Euro Batteriezellen kaufen. Dieser Großauftrag war für CATL entscheidend, eine Zellfabrik in Deutschland zu bauen. „Das Werk soll in Thüringen entstehen, wie mit den Planungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Der Vertrag solle am 9. Juli bei einem deutsch-chinesischen Regierungstreffen in Berlin unterzeichnet werden. (…) BMW-Chef Harald Krüger hatte zuvor dem Handelsblatt gesagt, dass CATL ein Werk in Europa errichten werde. (…) Nach Krügers Angaben dürfte es bis zum Produktionsstart schnell gehen: Das für 2021 angekündigte BMW-Modell ‚iNext‘, ein autonom fahrendes Elektroauto, ‚bekommt Batteriezellen aus diesem Werk‘.“15
Tesla will deutsche Subventionen. Elon Musk twitterte – wieder einmal – und scheuchte deutsche Politiker auf: „Germany is a leading choice for Europe. Perhaps on the German-French Border makes sense, near the Benelux countries.“16 Schon waren die Bundesländer Saarland, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern elektrisiert.
Akkus nach der Braunkohle. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier will eine Kooperation mit Polen: Mit seiner polnischen Kollegin Jadwiga Emilewicz verkündete er eine Kooperation bei der Batteriezellen-Produktion in der Lausitz und Westpolen. Die Braunkohleregion Lausitz soll nach dem Kohle-Ausstieg neue Arbeitsplätze bekommen: „Altmaier will dort neben wissenschaftlicher Forschung und Entwicklung im Bereich Erneuerbarer Energien und Elektromobilität auch eine Produktion von Batteriezellen etablieren.“ 17
Und der Strom kommt aus Polen? Dort wird er zu 80 Prozent aus Kohler produziert. „Der Kohleboom hat handfeste Gründe. Das Land ist der fünftgrößte Braun- und zehntgrößte Steinkohleförderer der Welt. Etwa 100.000 Jobs hängen direkt am Abbau der Kohle, vor allem in den armen schlesischen Revieren im Süden des Landes.“ (www.mdr-de)
Akkuproduktion mit polnischem Kohlestrom. In Berlin verhandelt die Kohlekommission über den Ausstieg aus der Braunkohle: Deshalb wird auch die Ansiedlung einer Batteriefabrik im der strukturschwachen Lausitzer Gegend diskutiert. Die südkoreanische LG Chem hat gerade in der Nähe von Posen 1,3 Milliarden Euro für Europas größte Batteriefabrik investiert. In Nysa an der Neiße will der Materialkonzern Umicore aus Belgien ein Werk für Batteriekathoden bauen.18
Die Akku-Produktion ist sehr stromintensiv: Und der Strom kommt in Polen, wie schon oben erwähnt, zu 80 Prozent aus Braunkohle. Das erhöht den CO2-Rucksack erneut.
BASF steigt ein. Im finnischen Harjavalta errichtet BASF eine Anlage für Batteriematerial und investiert über 400 Millionen Euro, um Batteriematerialien herzustellen. In dem Ort hat auch der russische Bergbaukonzern Nornickel eine Raffinerie. BASF wird von Nornickel mit Nickel und Kobalt beliefert, wie BASF am 22.10.2018 mitteilte. BASF wird keine Zellen produzieren, sondern das Material für die Kathoden liefern. „Der Produktionsstart sei für Ende 2020 geplant und ermöglicht nach Firmenangaben die Ausstattung von etwa 300.000 Elektrofahrzeugen pro Jahr.“19 VW beteiligte sich am Aufbau einer skandinavischen Batteriefabrik, und Siemens kooperiert mit dem schwedischen Batteriehersteller Northvolt. Varta aus Ellwangen wird eventuell größere Batteriezellen produzieren.19
Wirtschaftsministerin für deutsche Batterien. Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) ist Wirtschaftsministerin in Baden-Württemberg und legt Wert auf eine deutsche Batteriezellenproduktion. Die deutsche und europäische Industrie ist auf den Fahrzeug-, Maschinen-, Anlagen- und Werkzeugbau auf eine sichere Versorgung mit Lithium-Ionen-Zellen angewiesen: „Deshalb dürfen wir es nicht zulassen, dass unsere Unternehmen noch stärker von asiatischen Anbietern abhängig werden.“20
Günter Schuh für deutsche Batteriezellen-Produktion. Der Produzent des StreetScooter und des e.Go, Professor Günter Schuh, fordert eine deutsche Batteriezellen-Produktion. Dazu müssten aber auch die Autohersteller Einkaufsgarantien geben, damit die Zellproduzenten abgesichert seien. Nach Schuh werden die Batterien für die Elektroautos nicht billiger, da sich ihr Preis zu drei Viertel über ihre Rohstoffe bestimme.21
Bundeswirtschaftsminister für deutsche Batteriezellen-Fabrik. Ein Thesenpapier aus dem Bundeswirtschaftsministerium sieht für die Zeit 2018/2019 konkrete Pläne für eine Akkufabrik. Das Bundeswirtschaftsministerium will mit einer Milliarde deutsche oder europäische Firmen fördern, die EU-Kommission möchte nicht abgerufene Mittel umschichten. „In Deutschland sind vor allem bisherige Braunkohlereviere als Standort im Gespräch.“22
Varta lädt mit. Eine Kooperation des Batterieherstellers Varta und des Fraunhofer-Institutes soll mit Fördergeldern des Landes Baden-Württemberg in Ellwangen eine Produktion großformatiger Batteriezellen ermöglichen.23
Conti: Teure Batteriefertigung. Elmar Degenhart ist Chef von Continental Hannover. Bis 2025 sind seiner Meinung nach weltweit Investitionen von 80 Milliarden Dollar für die Akku-Fertigungskapazitäten nötig. Eine Gigafabrik kostet zwischen drei und vier Milliarden Dollar. „Die von der Bundesregierung geplante Milliardensubvention für eine Batteriezellfertigung in Deutschland ermutige Continental nicht, einzusteigen.“24
Wertschöpfung im Ausland. „Seit 2015 gibt es in Deutschland keine Fabrik, die die Herstellung von für Traktionsbatterien notwendigen Batteriezellen in ausreichender Anzahl leisten kann. Da die Transaktionsbatteriezelle einen Anteil von 60-70 Prozent an der Wertschöpfung des gesamten Batteriepacks einnimmt, erhält sie eine hohe Systemrelevanz. Für die inländische Produktion von Elektroautos wird demnach eine verstärkte Vorleistungsnachfrage nach Traktionsbatteriezellen nötig sein. Die deutschen Hersteller konzentrieren sich aber bislang auf die Zusammensetzung der Batteriepacks. Die Batteriezellen müssen aus dem Ausland importiert werden. V.a. Japan, Korea und China sind die dominierenden Anbieter.“25
Neuer „Airbus für Batterien“. Nach dem Airbus der Lüfte sollte es einen neuen „Airbus für Schienen“ geben: Die Fusion der Bahnsparten von Alstom und Siemens untersagte im Februar 2019 die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Nun haben Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und EU-Kommissar Maroš Šefcovic von einem „neuen Airbus für Batteriezellen“ gesprochen. Altmaier will eine Milliarde Euro Steuergeld für eine deutsche Batteriezellen-Produktion bereitstellen. Bosch und Continental haben ihre Pläne ad acta gelegt. „Neunzig Prozent der weltweiten Produktionskapazitäten bei Lithium-Ionen-Zellen, die in Batterien für Elektroautos verkoppelt werden, teilen sich heute chinesische, koreanische und japanische Unternehmen. (…) Mit der Entscheidung von Volkswagen, dem größten Automobilhersteller der Welt, ist der Markt für lange Zeit aufgeteilt. Keiner braucht also die Altmaier-Zellen.“26
NB Im Februar 2019 sprach Altmaier davon, dass in Europa ein „Airbus der künstlichen Intelligenz“ etabliert werden sollte27
2019:
Wertschöpfung im Ausland. Der VW-Konzern hat für 40 Milliarden Euro Akkuaufträge erteilt, Daimler für 20 Milliarden Euro. Bei anderen deutschen Autokonzernen sieht es ähnlich aus. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) stellte kürzlich fest, dass bei Akkus plus Computertechnologie demnächst das Liefervolumen von 60 Prozent von Lieferanten außerhalb von Europa käme.28
Der Vorstandschef des Auto-Zulieferers Continental, Elmar Degenhart, äußerte zur Akkuproduktion in Deutschland: „Wir haben noch nie Batterien hergestellt, wie kommt man eigentlich drauf, zu erwarte, dass wir das machen?“28
Daimler hatte zusammen mit dem Chemiekonzern Evonik eine eigene Zellfabrik im sächsischen Kamenz betrieben; 2015 lief die Produktion aus. Die von ausländischen Produzenten bezogenen Zellen werden nun in Kamenz zu Batteriesätzen zusammengebaut.
Bosch, der größte globale Autozulieferer, hat gerade berechnet, dass die globale Marktführerschaft bei der Akkuproduktion etwa 20 Milliarden Euro kosten würde. Laut Energiespeicher-Experte Sebastian Menne kostet eine Akkufabrik mit 5 GWh Kapazität eine halbe Milliarde Euro: Mit 5 GWh kann man 50.000 Tesla Model S mit Akkus von 100 kWh bestücken.28
Frankreich investiert in Batteriezellen. Präsident Emmanuel Macron verkündete, 700 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren in die europäische Batterieindustrie zu investieren, um den asiatischen Produzenten Paroli bieten zu können. Zwei Fabriken sind geplant, davon eine in Deutschland.29
Catl in Erfurt. Der chinesische Batteriekonzern CATL wird am Autobahnkreuz Erfurt 240 Millionen Euro investieren und 600 Arbeitsplätze für die Akkufertigung schaffen. Die ursprüngliche Planung sah eine Jahresplanung von 14 GWh vor; inzwischen liegen die Planungen zwischen 60 bis 100 GWh.30
Schuh und BMZ mit 1 GW. Der Schöpfer des StreetScooter und des e.Go, Professor Günther Schuh, plant zusammen mit dem Batteriehersteller BMZ aus Karlstein eine Akkufabrik mit der Jahresleistung von etwa 1 GWh. Standort könnte Nordrhein-Westfalen sein.30
Altmaier: Großer Schritt weiter. Die deutsche Batteriefertigung wird von 30 Unternehmen unterstützt; der Bund hat eine Milliarde Euro in Aussicht gestellt. Nun muss nur noch die EU-Kommission zustimmen.31
Grüne für deutsche Batteriezellentechnologie. Fraktionschef Anton Hofreiter fordert in seinem Thesenpapier Mit Plan E in die Zukunft starten: Batterien als Herzstück: Gemeinsam mit der Automobil- und Zulieferindustrie wollen wir einen :Zukunftsplan Batteriezellentechnologie‘ verabreden, um diese für die automobile Wertschöpfung zentrale Komponente am Industriestandort Deutschland aufzubauen sowie langfristig zu sichern und auf diese Weise neue Abhängigkeiten zu vermeiden, wie wir sie beim Erdöl momentan haben.“32
Bayerische Batterien? Die bayerische Staatsregierung will einen bayerischen Standort für die Batterieforschung. „Ein Ziel des Programms ist, neue Produktionskonzepte für Batteriezellen zu entwickeln, zum Beispiel für den Bau von E-Autos.“33
Deutsch-französisches Batteriekonsortium (1). Die von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier angekündigte Kooperation zur Herstellung von Batteriezellen nimmt Gestalt an. Der französische Autokonzern PSA (mit Opel), der französische Batteriehersteller Saft (gehört zum Mineralölkonzern Total) und die oben erwähnten 30 Unternehmen wollen – mit einer Milliarde Euro Subvention aus dem Bundeswirtschaftsministerium -, Batteriezellen produzieren.34
Dagegen kündigte der weltgrößte Autozulieferer Bosch an, mit dem schwedischen Unternehmen Powercell in die Herstellung von mobilen Brennstoffzellen einzusteigen und ab 2022 zu liefern. Bosch rechnet damit, dass bis zum Jahr 2030 ein Fünftel der Elektroautos mit Brennstoffzellentechnik angetrieben werden. „Bosch hatte zudem lange überlegt, selbst auch Batteriezellen für Elektroautos zu produzieren, sich davon jedoch aus Kostengründen verabschiedet.“35
Deutsch-französisches Batteriekonsortium (2). Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire und EU-Energiekommissar Maroš Šefčovič treiben 1,2 Milliarden Euro auf, um ein Konsortium für Batteriezellen zu starten. 2020 soll eine Pilotfabrik in Frankreich die Produktion starten. Beidseits des Rheins sollen jeweils 1500 Mitarbeiter Batterien für Elektroautos herstellen. Partner sind PSA, Saft/Total und PSA-Tochter Opel. Ab 2025 sollen Feststoff-Speicher produziert werden. Ein zweites Konsortium könnte von VW und Northvolt aus Schweden gebildet werden.36
Deutsche Batteriezellen. Nach den Plänen von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) soll bereits im Jahr 2030 in Deutschland und Europa 30 Prozent der hier benötigten Batteriezellen hergestellt werden. Die größte Wertschöpfung „entsteht vor allem bei den Lieferanten des Elektrolyts, der Kathoden, der Anoden und der Separatoren in den Zellen. Das sind hochspezialisierte Chemieunternehmen, auch deutsche. Ebenfalls lukrativ sind der komplexe Zusammenbau der einzelnen Zellen zu Modulen, ihre elektronische Steuerung und die Temperaturregelung. Auch dafür gibt es Fabriken in Deutschland und Europa.“37 Die eigentliche Zellproduktion findet vor allem in China und Korea statt und macht fünf Prozent der Wertschöpfung aus. Für sie werden kaum Arbeitskräfte benötigt, aber viel Energie. „Und die ist fast nirgendwo so teuer wie in Deutschland.“37
Elektromobilitätslabor in Aachen. Die rheinisch-westfälische Technische Hochschule (RWTH) in Aachen hat ein E-Lab für Batteriezellen. Dessen Leiter, Heiner Helmes: „Es ist zwingend notwendig, dass wir in Deutschland eine Batteriezellenproduktion haben. Wir können es uns einfach nicht leisten, noch mehr Zeit zu verlieren.“ Dagegen sieht der Chef des Autozulieferers Continental, Elmar Degenhart, eine Akkufertigung in Deutschland erst mit dem Übergang zur Feststoffzelle (Solid-State-Akku) gekommen.38
VW-Chef kündigt eigene Batteriezellenfertigung an. Herbert Diess stellte bei der VW-Hauptversammlung am 14.5.2019 eine milliardenschwere Investition in die Batteriezellenfertigung in Salzgitter vor. Ende 2022 oder zu Beginn 2023 soll dort eine Zellfertigung von über zehn GWh mit zunächst 700 Mitarbeitern beginnen. VW-Einkaufschef Stefan Sommer begründete dies, da VW im Jahr 2025 Batterien mit insgesamt 150 GWh nur in Europa brauche. Niedersachsen hält rund 20 Prozent Anteil an VW. Ministerpräsident Stephan Weil stellte klar, dass es keine Landessubventionen gibt: „… der energieintensive Betrieb dürfte aber von der EEG-Umlage für den Ausbau erneuerbarer Energien befreit werden“.39 Dies bedeutet, dass der Staat den Strompreis entsprechend senkt. „Zugleich muss sichergestellt werden, dass der vor allem für die Trocknung der Zellen benötigte Strom aus erneuerbaren Quellen stammen wird.“40
Ifo-Studie: Subventionierung von Zellfertigung abgelehnt. In einer Ifo-Studie im Auftrag der IHK Bayern kommen die Autoren zu dem Fazit, dass statt einer Subventionierung von Zellfertigung die Forschungen im Bereich Material- und Batterieforschung gefördert werden sollten.41
Kampf um den Standort. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU), die aus Ibbenbüren bei Münster kommt, möchte die Forschungsfabrik für Batteriezellen in Münster ansiedeln und 500 Millionen Euro investieren. Die Fraunhofer-Gesellschaft soll die Forschungsfabrik leiten, die ab 2022 arbeiten wird.42. Beworben hatten sich noch Ulm, Salzgitter, Karlsruhe und Augsburg. Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) will dies nicht hinnehmen und fordert „einen Plan B für Bayern und Süddeutschland“.43
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) bat daraufhin in einem Brief die Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen um ein Ende der Disqualifizierung des „hervorragend qualifizierten Standort Münster“.44 (An der Universität Münster forscht u. a. Martin Winter, der Professor für Materialwissenschaften, Energie und Elektrochemie und eine Art Doyen der deutschen Batterieforschung. ) In einem Kommentar in der SZ wird eine Offenlegung der Ergebnisse der Standort-Begutachtungen gefordert.45
Ministerpräsidenten gegen Ministerin. In der Zeit liest sich eine kleine Chronologie dazu wie folgt: Ende Juni hatte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek den Standort Münster verkündet, der neben ihrem eigenen Wahlkreis liegt. „Von den insgesamt 500 Millionen Euro, mit denen die Bundesregierung die Batterieforschung ankurbeln will, soll der Großteil in eine Forschungsfabrik in der westfälischen Stadt fließen.“46 Die drei Minuisterpräsidenten Markus Söder (Bayern), Winfried Kretschmann (Baden-Württemberg) und Stephan Weil (Niedersachsen beschwerten sich bei Angela Merkel in einem Brief, der umgehend an die Öffentlichkeit gelangte und forderten, dass die Gründe für den Münster-Zuschlag „transparent und nachvollziehbar“ gemacht werden sollten. (Während der NRW-Ministerpräsident Armin Laschet die Entscheidung für Münster in NRW verteidigte.) Das Gerücht ging um, die Gründungskommission hätte eindeutig Ulm vorgeschlagen, nicht Münster. Die Pressestelle des Bundesforschungsministeriums teilte dann mit, dass sich die Kommissionsmitglieder (zumeist Industrievertreter) für befangen erklärt hätten und deswegen gar keine Reihenfolge aufgestellt hätten. Außerdem hätte die Entscheidung nicht die Frau Ministerin, sondern ein stellvertretender Abteilungsleiter des Wirtschaftsministeriums getroffen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hätte Münster persönlich abgesegnet. Das Bundeswirtschaftsministerium (BMBF) widersprach: Letztlich habe das Bundesforschungsministerium entschieden, da dieses die Akkufabrik auch finanziere.46
Doch Ulm? Der Berliner Tagesspiegel zitierte dagegen aus einem Schreiben der Expertenkommission: „Die Bewerbungen der Standorte Baden-Württemberg und Bayern heben sich besonders positiv ab, da insbesondere die Verfügbarkeit von Gebäuden bei gleichzeitig kompetentem Personal, ausgewiesener institutioneller sowie industrieller Zellkompetenz und überzeugenden Konzepten zur industriellen Nutzung der Forschungsfertigung für unterschiedlichste Anwendungen. Aus diesem Grund schlagen wir vor, dass das BMWi den Standort Ulm auswählt.“47 Das BMBF erklärte dazu, am 23.6.2019 sei ein vorläufiger Entwurf eines Kommissionsmitgliedes eingegangen, der „in der Diskussion überhaupt keine Rolle“ gespielt hätte.47
Nun versucht das BMBF, die ausgeschiedenen Standorte Ulm, Salzgitter und Karlsruhe mit Kompensationszahlungen ruhig zu stellen. „Allein für Ulm sind demnach 53 Millionen Euro im Gespräch.“48
Sondersitzung beantragt. Grüne, FDP und Linke haben eine Sondersitzung des Bundestagsforschungsausschusses beantragt. „Das Forschungsministerium verschweige trotz mehrerer parlamentarischer Anfragen die Bewertung der acht Bewerbungsstandorte für die Batteriefabrik, die sich im Verfahren befunden hätten, kritisieren nun die Oppositionsparteien.49
Der Süden forscht separat. Bade-Württemberg und Bayern wollen eine „echte Offensive“ für Batterieforschung starten. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CDSU) forderte erneut Transparenz über die Vergabe an Münster, die immerhin mit einer halben Milliarde Euro verbunden ist. Im Süden eingebunden werden sollen die Batteriehersteller Varta (Ellwangen) und Leclanché (Ortenau)und die Hochschulen Augsburg, Ulm und Karlsruhe.50
Auswahlkriterien laufend geändert. Die ersten Auswahlkriterien waren „Kompetenz“, „Industrie“, „Zeit“ und „Finanzierung“. Dann wurde Wert gelegt auf Kompetenz der beteiligten Wissenschaftler, volkswirtschaftlicher Nutzen und Nachhaltigkeit der Konzepte waren dann gefordert: Und Münster lag vorn. Der Forschungsausschuss des Bundestages hat am 24.7.2019 Anja Karliczek vorgeladen. Nach der Sitzung äußerte die Grünen-Vertreterin Anna Christmann zum Verfahren, es sei „alles andere als transparent abgelaufen“. Thomas Sattelberger (FDP) bezeichnete das Auswahlverfahren als „stümperhaft“, Petra Sitte (Die Linke) bezeichnete die Einbindung von Industrievertretern, die letztlich wegen Interessenskonflikten nicht an der Entscheidung beteiligt waren, als „bizarren Vorgang“.51
Varta steigt ein. Der Varta-Geschäftsbereich Mikrobatterien soll nach Aussage des Vorstandschefs Herbert Schein bis 2020 Weltmarktführer bei kleinformatigen Mikrobatterien werden und jährlich 100 Millionen produzieren. Demnächst soll eine Übernahme des 2002 abgespaltenen Geschäftsbereiches Handelsbatterien erfolgen. Dazu will Varta in die Elektromobilität einsteigen und Auto-Batteriezellen produzieren. Varta führt ein Konsortium von 30 Firmen aus fünf europäischen Ländern an, das sich bei der EU um eine Förderung für eine Batteriezellen-Produktionsstätte im Rahmen des IPCEI-Projektes (Important Project of Common European Interest) bewirbt.52
Baden-Württemberger Batterieforschung. Die Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) reichte zusammen mit Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Bündnis 90/Die Grünen) ein Konzept beim Bund für einen „Sustainable Lithium-Ion Hub“ in Ulm ein. Das Projektkonzept umfasst 100 Millionen Euro.53
Zweites europäisches Batteriezellen-Konsortium. Nach dem deutsch-französischen Konsortium (siehe unter 29.4.2019) wird sich nach Auskunft des Wirtschaftsministeriums ein zweites Konsortium bilden: mit Beteiligung von BMW, BASF, Varta und dem bayerischen Batteriehersteller BMZ.54
VW mit eigener Akkuproduktion. VW hat in Salzgitter eine Pilotanlage für die Akkuproduktion in Kleinserien eröffnet. 300 Experten entwickeln Fertigungsverfahren für Lithium-Ionen-Akkus; ab 2020 sollen jährlich Akkus mit der Kapazität von 16 GWh produziert werden. Bis 2023/24 werden eine Milliarde Euro in die Pilotphase investiert. Dann sollen über tausend Arbeitsplätze entstehen, davon 700 im Joint Venture mit Northvolt. VW-Beschaffungsvorstand Stefan Sommer: „Durch die Bündelung der Kompetenzen am Standort stellen wir sicher, dass wir die Weiterentwicklung der Batteriezellen als Schlüsselkomponente der Elektrifizierung selbst vorantreiben und schnell in die Serienfertigung überführen können.“55
Neues zum Standort Münster. Das Auswahlverfahren für den Sitz Münster für das Batterieforschungszentrum an der Uni Münster könnte unsauber gelaufen sein. Der Wahlkreis von Bundesforschungsministerin Anja Karlicek liegt in Ibbenbüren nächst Münster. Die Fraunhofer-Gesellschaft hatte sich in einem ersten Votum für Ulm ausgesprochen. „Auf Intervention des Bundesforschungsministeriums hat die Fraunhofer-Gesellschaft das Ranking aus dieser sogenannten Nutzwertanalyse jedoch wieder herausgenommen.“56 Das BMBF erklärte, eine Bewertung sei nicht Aufgabe des Konzeptes gewesen, nur eine tabellarische Darstellung. Aber auch das Forschungszentrum Jülich sah Ulm vorn. Ulm und das dazugehörende Karlsruher Institut für Technologie hätten den international zweitgrößten wissenschaftlichen Output zur Batterieforschung.56
CDU-Ministerin fordert Rücktritt von CDU-Bundesforschungsministerin. Die Vergabe der vom Bund geförderten Batterieforschungsfabrik nach Münster sorgt weiter für Schlagzeilen. Das Berliner Forschungsministerium äußerte am 13.10.2019: „Es gilt, was wir immer gesagt haben. Der Standortauswahlprozess war ordnungsgemäß und fair. Alle Bewerbungen hatten die gleichen Chancen.“57 Experten bevorzugten aber u. a. das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg in Ulm. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) dagegen soll Münster gegenüber Ulm bevorzugt haben, da ihr Wahlkreis im benachbarten Ibbenbüren liegt. Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sagte am 13.10.2019: „Wenn sich die im Raum stehenden Vorwürfe bestätigen, worauf alles hindeutet, ist Karliczek als Bundesforschungsministerin nicht mehr tragbar.“57 Die Grünen-Abgeordnete Anna Christmann hält es für „absolut dreist (…), dass das Forschungsministerium weiterhin von einem ordnungsgemäßen Verfahren spricht“.58
Beschwerden über Karliczek. Die Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), von Bayern, Markus Söder (CSU) und von Niedersachsenn, Stefan Weil (SPD) schickten wegen des Zuschlags an Münster einen Beschwerdebrief an Angela Merkel. Anja Karliczek selbst räumte nur ein, drei Sachen anders machen zu wollen. Die Gründungskommission sollte keine Vorentscheidung treffen. Die Bezeichnung „Gründungskommission“ sei an sich schon irreführend. Und drittens sollten Gründungsmitglieder, welche sich zum laufenden Verfahren äußerten, abberufen werden.
Der leer ausgegangene Standort Ulm bekommt nun 50 Millionen Euro.59 – Die anderen Bewerber neben Ulm und Münster waren Augsburg, Dresden, Itzehoe, Salzgitter. Der nächste Schwachpunkt: „Mit Ausnahme von Münster sind an allen Bewerbungen Fraunhofer-Institute beteiligt. Fraunhofer ist also künftige Betreiberin der Fabrik, Mitglied der Gründungskommission – und Mitbewerberin.“60
Die grüne Bundestagsabgeordnete Anna Christmann ist Mitglied im Forschungsausschuss und Sprecherin für Innovations- und Technologiepolitik. Sie äußerte zum Auswahlverfahren: „Das Vergabeverfahren war von A bis Z chaotisch geprägt von Ignoranz gegenüber externer Expertise und undurchschaubaren Änderungen der Kriterien.“ Der bildungspolitische Sprecher der FDP, Thomas Sattelberger: „Die Verantwortlichen haben das Wissen und die aufwändigen Analysen der Experten ignoriert und kleingemacht und die Gründungskommission kastriert.“61
Teslas Gigafactory in Grünheide. Im November 2019 kündigte Elon Musk an, eine Gigafactory in Grünheide (Brandenburg) zu errichten: Produziert werden soll ein Kompakt-SUV, das Model Y, sowie Akkus. (Vgl. Tesla Berlin/Brandenburg). Diese Ankündigung von Musk, sowohl Autos als auch Akkus zu produzieren, kommt „für die deutsche Konkurrenz zu einem ungünstigen Zeitpunkt, ja sie gleicht förmlich einer Demütigung. (…) Denn bei der Elektromobilität geht es längst nicht mehr darum, wer die besten oder schönsten Autos baut. Die entscheidende Schlacht wird um die Batteriezellen geschlagen. (…) Die deutschen Autohersteller haben den Aufbau einer eigenen Zellproduktion wegen der immensen Kosten und des großen Vorsprungs der asiatischen Hersteller gescheut und damit den wichtigsten Faktor in der Wertschöpfungskette von Elektroautos aus der Hand gegeben.“62
„Kompetenzzentrum Batterie“ von BMW. Am 12.11.2019 kündigte Elon Musk an, in Grünheide eine Gigafactory zu bauen. Am 14.11.2019 eröffnete BMW-Chef Oliver Zipse das Kompetenzzentrum Batterie in München. Zipse: „Wir sehen jetzt gerade in diesen Tagen, dass die systemintegratorische Kompetenz für die Produktion ganz kriegsentscheidend ist. (…) Es gibt keine besseren Bedingungen, dies zu tun, als hier in Deutschland. (…) Das ist der Hauptgrund, warum immer mehr Wettbewerber hier auch in Deutschland ihre Zelte aufschlagen.“63 Im BMW-Batteriezentrum forschen 200 Spezialisten an Zellchemie und Herstellungsprozessen der Akkus. Die Zellen werden noch von Samsung gefertigt, später von CATL: Der chinesische Konzern baut gerade eine Fabrik bei Erfurt. Das Kobalt besorgt BMW selbst aus Marokko und Australien; auch Lithium will BMW selbst beziehen.64 Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte zur Eröffnung: „Bayern, Batterie und BMW, das ist die neue Dreifaltigkeit.“65
Bundesrechnungshof prüft. Der BRH hat nun aufgrund einer Forderung von Linken, Grünen und der FDP entschieden, die umstrittene Vergabe an Münster zu überprüfen.66
Auch Microvast in Brandenburg. Der 2006 gegründete US-Konzern Microvast wird in Ludwigsfelde bei Berlin eine Batteriefabrik aufbauen. Dort sollen Batteriezellen, Module und Batteriepacks gefertigt werden. Eine Baugenehmigung liegt – im Gegensatz zur Tesla-Fabrik in Grünheide – vor. Am 1.4.2020 soll Baubeginn sein, im Januar 2021 die Produktion starten. Microvast beliefert Kunden im Bus- und Nutzfahrzeugbereich.67
3,2 EU-Milliarden. Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager genehmigt 3,2 Milliarden Euro zum Aufbau einer eigenen EU-Batterieproduktion. Bis 2031 soll das Vorhaben realisiert sein. Vestager: „Die Batteriefertigung in Europa ist für unsere Wirtschaft und Gesellschaft von strategischem Interesse.“68
Der deutsche Osten elektrifiziert. Der US-Batteriehersteller Farasis will in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) 600 Millionen Euro in ein Werk investieren. Tesvolt aus Wittenberg beschäftigt in der Batterieherstellung fast hundert Mitarbeiter. Der Konzern AMG aus den Niederlanden will eine Raffinerie für Batterie-Lithium in Zeitz bauen. Die Daimler-Tochter Accumotive baut in Kamenz weiter aus. In Arnstadt/Thüringen will CATL aus China eine Akku-Fabrik für 1,8 Milliarden Euro bauen.69 Gründe für die Ansiedlung im deutschen Osten gibt es einige. Es gibt Platz, auch für eine spätere Erweiterung. Der Quadratmeter erschlossenes Bauland kostete 2018 in Thüringen 50,60 Euro, in Bayern das sechsfache. Das Lohnniveau im Osten ist nach wie vor niedriger. Und der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien ist höher als in den westlichen Bundesländern. „Der in Mecklenburg-Vorpommern erzeugte Strom entsteht zu 67% auf Basis erneuerbarer Energien. Ein Viertel davon entstammt aus biogenen Stoffen sowie 13% aus Fotovoltaik. Den größten Anteil liefern 1.889 Onshore-Anlagen sowie die 3 Windparks der Ostsee mit den 231 Anlagen und einer Leistung von 1.076,3 MW. Das Ausbaupotential ist mit der Planung von acht weiteren Offshore-Parks sowie einem Testfeld bereits avisiert.“70 In Brandenburg lag der Anteil des Stroms aus Erneuerbaren Energien im Jahr 2016 bei 73 Prozent, in Sachsen-Anhalt bei 62 Prozent und in Thüringen bei 35 Prozent.69
VW noch stärker elektrifiziert. Das neue Ziel: Eine Million E-Autos von VW sollen bereits bis Ende 2023 gebaut werden. (Bisher sollte diese Zahl bis 2025 erreicht werden.) Im Anting/China begann die Vorproduktion für die ID-Modelle, in Chattanooga/USA werden ab 2022 ebenfalls E-Autos gefertigt. VW wird ab 2020 in Kooperation mit Northvolt in Salzgitter den Bau einer Batteriezellenfabrik starten. die Produktion soll zum Jahreswechsel 2023/2024 beginnen, die Kapazität ist auf 16 GWh ausgelegt.71
2020:
VW kauft sich in China ein. VW will in den nächsten Wochen einen Anteil von 20 Prozent am chinesischen Akkuproduzenten Guoxuan Hightech Ltd. in Hefei kaufen. Es wäre die erste Investition von VW in einen chinesischen Akkuhersteller.72 – In Hefei sitzt auch der chinesische Autokonzern JAC E, mit dem VW ein Joint Venture zur Autoproduktion hat. 2025 will VW 1,5 Millionen Elektroautos in China ausliefern.73
Wer hätte das gedacht: Tesla beantragt deutsche Staatshilfe für Gigafactory. Das Handelsblatt hat aus Regierungskreisen erfahren, dass Tesla (natürlich) Subventionen für seine Gigafactory in Grünheide beantragt. Auch außereuropäische Unternehmen können über IPCEI-Projekte Subventionen bekommen, äußerte man im BMWi. Interessant: „Die EU-Kommission genehmigt Beihilfen für IPCEI-Projekte nur, wenn Firmen aus mindestens zwei EU-Staaten mitmachen. Außereuropäische Unternehmen müssen laut Ministerium dieselben Anforderungen an Innovationstätigkeit und Forschung in Europa erfüllen wie europäische Unternehmen.“74 Da US-Präsident Donald Trump beim World Economic Forum in Davos 2020 der europäischen Autoindustrie wieder mit Einfuhrzöllen von 25 Prozent gedroht hat, wären Daimler, BMW und VW davon betroffen. „Die Bundesregierung ist aber entschlossen, Tesla den Weg zu ebnen.“74
IPCEI-Projekte. Das erste Projekt für die Batteriezellen-Fertigung hat die EU-Kommission im Dezember 2019 genehmigt. 17 Unternehmen sind beteiligt, darunter BASF, BMW, der französische PSA-Konzern mit der Tochter Opel, die Akkuspezialisten Varta und Saft (gehört zum Energiekonzern Total) Das zweite von Berlin koordinierte Projekt heißt EuBatIn: Hier sind deutsche Unternehmen federführend. EuBatIn soll am 27. und 28.1.2020 vom BMWi finalisiert werden. 14 EU-Mitgliedsstaaten und mehr als 55 Unternehmen sind eingeladen. Während Peter Altmaier zunächst von einer Subvention von einer Milliarde Euro ausging, sollen nun vom Bund für die zwei IPCEI-Batterieprojekte bis zu 1,5 Milliarden Euro fließen.74
Europa: Fünf Milliarden Euro für Akku-Entwicklung. Im französischen Nersac vekündete Präsident Emmanuel Macron: „Wir starten heute den Batterie-Airbus.“75 Von fünf Milliarden Euro Subventionen für Nersac ist die Rede. Die Total-Tochter Saft eröffnete das Projekt zur Batterieherstellung, beteiligt sind auch PSA und die Tochter Opel. Ein PSA-Vorstand: „Ohne die Subventionen hätten wir das nicht gemacht.“75 Bosch stieg erst gar nicht in die Akkuproduktion ein, Daimler verweigerte ebenfalls. BMW hat in München eine Pilotanlage gebaut. Allein VW hat eine Akkuproduktion zusammen mit Northvolt gegründet. Zwei Milliarden Euro soll der Einstiegspreis für die Zellproduktion sein – bei geringen Verdienstmöglichkeiten: „So wertvoll eine E-Auto-Batterie sei, etwa 80 Prozent davon würden die Rohstoffe ausmachen.“75 Dazu kommt die Unsicherheit über die künftige Entwicklung: Lithium-Ionen-Akkus, Feststoffspeicher oder eine dritte Version. Immerhin liefern europäische Produzenten Elektrolyte, Anodenfolien, Kathodenfolien und Grundelemente.75
Altmaier fördert „industriepolitische Entscheidung“. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) lobte in Kaiserslautern am Standort der künftigen Batteriezellen-Produktion von Opel und Saft die Rückkehr der Batterieproduktion nach Deutschland: „Das ist eine industriepolitische Entscheidung ersten Ranges.“76 Diese Entscheidung wird vom deutschen Staat mit einem dreistelligen Millionenbetrag subventioniert. Die Fabrik kostet etwa zwei Milliarden Euro, soll im Jahr 2024 den Betrieb aufnehmen und 2000 Arbeitsplätze schaffen.76
Von Grünheide zu Schwarzheide. Der BASF-Konzern errichtet in Schwarzheide in Brandenburg eine Anlage für Batteriematerialien, die 2022 in Betrieb gehen wird. Die Vorprodukte kommen aus einem BASF-Betrieb in Finnland; in Schwarzheide soll dann Kathodenmaterial für jährlich etwa 400.000 reine Elektroautos produziert werden. „Hintergrund für die Ansiedlung ist eine Entscheidung der EU-Kommission, wonach die Batteriezellenfertigung in der EZ mit bis zu 3,2 Milliarden Euro bezuschusst werden kann.“77
Bosch fertigt in Eisenach. Die neuen 48-Volt-Batterien für Plug-in-Hybride wird Bosch künftig auch in Deutschland produzieren. Bisher war die Fertigung in China; ab 2021 läuft die Produktion auch in Eisenach. Bosch kooperiert mit CATL, das am Eisenacher Kreuz eine neue Zellfabrik aufbaut.78
Wie der Zuschlag für Münster kam. Günther Schuh (StreetScooter, e.GO) und der Ministerpräsident von NRW, Armin Laschet, waren monatelang beschäftigt, das neue Forschungszentrum nach NRW zu holen. „Wenig später bekam tatsächlich Münster den Zuschlag. Auch die RWTH Aachen wird an dem Projekt beteiligt, unter anderem der Lehrstuhl für Production Engineering of E-Mobility Components. Den leitet Achim Kampker, Schuhs Co-Gründer bei StreetScooter, seinem ersten großen E-Auto-Projekt.“79
VW kauft sich in China ein. VW will eine 50-prozentige Beteiligung für umgerechnet 900 Millionen Euro bei Anhui Jianghuai erwerben: Das ist die Muttergesellschaft des VW-Partners JAC Motors. Dazu will VW der größte Anteilseigner des Batterieherstellers Guoxuan High-Tech (mit dann etwa 27 Prozent) werden. Guoxuan ist mit CATL und BYD führend in der chinesischen Batterieherstellung. So will VW die Versorgung mit Akkus sichern: „Bereits 2025 will der Konzern in China jährlich 1,5 Millionen Elektrofahrzeuge verkaufen.“80 – VW will auch noch bei Gotion High-Tech einsteigen: „Volkswagen hat angekündigt, mit 26,5 Prozent größter Anteilseigner des Batterieherstellers Gotion High-Tech zu werden. Mehr als eine Milliarde Euro lässt sich VW den Einstieg kosten.“81
Daimler kauft sich in China ein. Der Daimler-Konzern will bis 2022 CO2-neutral produzieren, und bis 2039 soll die gesamte Neuwagenflotte CO2-frei sein.
Das ist inzwischen die gängige Behauptung der Autohersteller – unter der irrigen Annahme, dass Elektroautos CO2-frei seien.
Seit Sommer 2019 hat Daimler eine Partnerschaft mit dem chinesischen Batteriezellenhersteller Farasis Energy zur Lieferung von Batteriezellen aus erneuerbaren Energien. Am 2.7.2020 teilte Daimler mit, dass der Konzern im Zug des Farasis-Börsengangs drei Prozent übernommen hat. Farasis baut gerade ein Werk in Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt, wo 2000 Arbeitsplätze entstehen sollen.82
Zur Vorgeschichte: Farasis will sich im „Solar Valley“ ansiedeln, wo einmal die deutsche Solarindustrie große (gescheiterte) Pläne hatte. Zunächst will Farasis 600 Millionen Euro investieren und 600 Arbeitsplätze schaffen. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) feierte den „Ansiedlungserfolg“, der mit 30 Millionen Euro Fördergeldern von Bund und Ländern gefördert wird.83 Farasis wurde 2002 in den USA gegründet, hat inzwischen seinen Sitz im chinesischen Ganzhou und beschäftigt global rund 3500 Mitarbeiter. Die Produktion in Bitterfeld-Wolfen soll 2022 beginnen und u. a. die nächste Elektroauto-Generation von Daimlers EQ-Reihe beliefern. Die Fabrik soll eine Kapazität von 6 bis 10 Gigawatt haben, die für 60.000 bis 80.000 Elektroautos reichen würde. Der erneuerbare Strom soll aus einem benachbarten Windpark und Solarfeldern kommen.84
Wie schon in dieser Webseite oft erwähnt: Der „Ökostrom“ steht dann nicht mehr für andere Zwecke zur Verfügung. Jede Kilowattstunde aus regenerativem Strom kann nur einmal verbraucht werden. Und dann laufen eben Waschmaschinen und Computer wieder mit Braunkohlestrom, während Daimler mit einer CO2-freien Batteriezellenproduktion werben wird. Und diese Batteriezellen sollen natürlich auch noch mit Ökostrom geladen werden …
BMW baut eine Forschungseinrichtung. In Parsdorf bei München baut BMW eine Pilotanlage für die Entwicklung und Produktion neuartiger Zellen. Zunächst 50, später 150 Mitarbeiter sollen im Dreischichtbetrieb im Testbettrieb Batterien herstellen. Die 40.000 Quadratmeter große Halle war ursprünglich als BMW-Logistikzentrum geplant: Wegen der Batterieproduktion muss sie als F90-Raum ausgestattet werden und mindestens 90 Minuten einen Brand überstehen können. Der Gemeinderat von Parsdorf ist begeistert und genehmigte die Planänderungen ohne Gegenstimme.85
300 Millionen für Varta. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier überreichte Varta einen Förderbescheid über 300 Millionen Euro für Forschung und Produktion der nächsten Generation von Lithium-Ionen-Akkus. Auch Baden-Württemberg und Bayern steuerten Mittel für die beiden Varta-Standorte Ellwangen und Nördlingen hinzu. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert die deutsche Batteriezellenproduktion mit insgesamt rund 1,7 Milliarden Euro.86
Neue Förderung vom Forschungsministerium. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) will vier neue „Kompetenzcluster“ mit insgesamt 100 Millionen Euro fördern. Partizipieren sollen über 40 Hochschule und Forschungseinrichtungen. Karliczek am 8.7.2020: „Deutschland ist mittlerweile im besten Sinn wieder ein Hotspot in der Batterieforschung.“87 Vermutlich ist diese Förderinitiative Karliczeks auch dem Desaster mit der Vergabe der 500 Millionen Euro an Münster geschuldet, benachbart zu Karliczeks Wahlkreis Ibbenbüren (siehe oben). „Der im vergangenen Jahr schwer angesäuerte Standort Ulm ist mit seinem Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoffforschung an dem vierten Kompetenzcluster zur ‚Qualitätssicherung‘ beteiligt.“87
Batterieherstellung in Grünheide. Tesla möchte in seiner Gigafactory in Brandenburg die benötigten Batterien selbst herstellen. Ein Grund ist sicher auch die Förderung der Zellproduktion in Deutschland durch das Bundeswirtschaftsministerium. VW wird mit Northvolt in Salzgitter produzieren, Daimler mit Farasis in Sachsen-Anhalt, BMW mit CATL in Thüringen.88
Karliczek: „Wir haben Fehler gemacht.“ Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat in Interviews mir den Stuttgarter Nachrichten und der Stuttgarter Zeitung erstmals Fehler bei der Vergabe der Batterieforschungsfabrik im Sommer 2019 nach Münster eingeräumt: „Selbstkritisch müssen wir einräumen, dass es von außen den Anschein haben konnte, nicht alle Wettbewerber seien mit den gleichen Informationen besonders zu Grundstück und Gebäude versorgt worden.“ Dennoch sei die Entscheidung der 500 Millionen Euro Fördergelder für Münster richtig gewesen.89
Kritik vom Bundesrechnungshof. Der BRH kritisierte die Wahl von Münster als Standort für die Batterieforschungsfabrik, weil „die Bewerber aus Münster im Vorfeld des Auswahlverfahrens mehr Informationen aus Karliczeks Ministerium erhalten hätten als die konkurrierenden Bewerber.“90 Karliczeks BMBF gab dem Land Nordrhein-Westfalen Details zu Grundstück und Gebäude weiter, nicht aber den Mitbewerbern. Karliczek sieht sich durch den BRH-Bericht persönlich entlastet; es wären nur die Umstände des Vergabeverfahrens infrage gestellt worden.90
Inzwischen fünf Milliarden Euro Förderung für heimische Batteriezellenfertigung. Das gab Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) bekannt. Drei Milliarden kommen aus dem Wirtschaftsministerium, der Rest vom Forschungsministerium und Co-Finanzierungen der Bundesländer. „Gefördert wurden bislang 16 Konzerne, darunter BASF, Varta, Opel und Volkswagen.“91
- Hägler, Max, Bitte aufladen, in SZ 9.12.2016; Hervorhebung WZ [↩]
- Jung, Alexander, Herzstück aus Fernost, in Der Spiegel 35/25.8.2014 [↩] [↩] [↩]
- Eine Batterie, die Geschichte schrieb, in SZ 12.8.2019 [↩]
- Tojner Gruppe übernimmt Kontrolle über gesamte Varta AG, in Wirtschaftsblatt 12.8.2011 [↩]
- Deckstein, Dagmar, Der Antrieb zum E-Auto, in SZ 27.5.2011 [↩]
- Bosch geht eigenen Weg, in SZ 20.3.2012 [↩]
- Hohe Lasten, schwaches Herz, in SZ 17.10.2011 [↩] [↩]
- Fromm, Thomas, Stromschlag, in SZ 10.1.2015 [↩]
- Gast, Robert, Geballte Ladung, in SZ 16.9.2015 [↩] [↩]
- Becker, Joachim, Lego-Strategie gegen Elon Musk, in SZ 27.5.2017; Hervorhebung WZ [↩]
- Fromm, Thomas, Kaufen oder selber machen? in SZ 11.9.2017 [↩]
- Hägler, Max, Mayr, Stefan, Mühlauer, Alexander, Bosch gibt auf, in SZ 1.3.2018 [↩] [↩]
- Pander, Jürgen, Wer baut den Akku der Zukunft? in spiegel.de 22.3.2018 [↩]
- Hage, Simon, BMW-Betriebsrat warnt vor drohender Übermacht Chinas, in spiegel.de 19.5.2018 [↩]
- Reuters, Batteriefabrik in Thüringen, in SZ 30.6.2018 [↩]
- Fischer, Konrad, Seiwert, Martin, Elon Musk ist auf deutsche Fördertöpfe aus, in www.zeit.de 15.8.2018 [↩]
- Traufetter, Gerald, Polen und Deutschland wollen gemeinsame Batteriezellenproduktion, in spiegel.de 5.9.2018 [↩]
- Bauchmüller, Michael, Polen will mit Deutschland Batterien für E-Autos bauen, in SZ 7.9.2018 [↩]
- Balser, Markus, Dostert, Elisabeth, Aufgeladene Hoffnung, in SZ 23.10.2018 [↩] [↩]
- DPA, Werben und warnen, in SZ 12.11.2018 [↩]
- Plädoyer für deutsche Batteriezellen, in SZ 13.11.2018 [↩]
- Bauchmüller, Michael. Altmaier will zügig Batteriefabrik fördern, in SZ 14.11.2018 [↩]
- Reutters, Forschen reicht nicht, in SZ 20.11.2018 [↩]
- Reuters/DPA, Ohne Spannung, in SZ 22.11.2018 [↩]
- Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Mönnig, Anke, Schneemann, Christian, Weber, Enzo, Zika, Gerd, Helmrich, Robert, Elektromobilität 2035, Nürnberg 5.12.2018, S. 25f [↩]
- Dudenhöffer, Ferdinand, Lieber was erfinden, in Die Zeit 22.11.2018 [↩]
- AFP, KI der Lüfte, in SZ 13.2.2019). Altmaier ist ja selbst so eine Art Airbus des Berliner Politikbetriebes.
Daimler: 20 Milliarden für Batteriezellen. Bis zum Jahr 2030 hat Daimler Lieferverträge über 20 Milliarden Euro vergeben. Daimler will die Zellen bei externen Lieferanten einkaufen, die Batterien aber selbst bauen. Das Batteriewerk in Kamenz ist in Betrieb, dazu sollen sieben weitere kommen. Daimler will bis 2025 von seiner Produktion zwischen 15 und 25 Prozent elektrisch bauen und dafür zehn Milliarden Euro investieren. Die Batteriezellen werden auch für Elektro-Busse und -Lastwagen benötigt. ((Daimler investiert 20 Milliarden Euro in Batteriezellen, in spiegel.de 11.12.2018 [↩]
- Hägler, Max, Das Öl von morgen, in SZ 26.1.2019 [↩] [↩] [↩]
- Frankreich investiert 700 Millionen in Batterien, in spiegel.de 13.2.2019 [↩]
- Jung, Alexander, Akkus für Millionen, in Der Spiegel 8/16.2.2019 [↩] [↩]
- Fortschritte bei der Batteriefertigung, in SZ 19.3.2019 [↩]
- Hofreiter, Anton, Mit Plan E in die Zukunft starten, Bündnis 90/Die Grünen, Berlin, 8.4.2019 [↩]
- Bayerische Bewerbung für Batterieforschung, in SZ 11.4.2019 [↩]
- Bauchmüller, Michael, Erste Aufladung, in SZ 30.4.2019 [↩]
- Bosch will Brennstoffzellen in Serie bauen, in spiegel.de 29.4.2019 [↩]
- Hägler, Max, Klimm, Leo, Ein Köder für die Industrie, in SZ 3.5.2019 [↩]
- Asendorpf, Dirk, Klingt verrückt – ist verrückt, in Die Zeit 9.5.2019 [↩] [↩]
- Janßen, Frank, Anschluss gesucht, in Der Stern 9.5.2019 [↩]
- VW stellt weitere Werke für Batteriezellen in Aussicht, in spiegel.de 14.5.2019 [↩]
- VW will Batteriezellen fertigen, in SZ 14.5.2019 [↩]
- Ifo-Institut (Falck, Oliver / Koenen, Johannes), Fahrzeugbau – Wie verändert sich die Wertschöpfungskette, Ifo-Studie im Auftrag des BIHK, München, Juni 2019, S. 30 [↩]
- Reuters, Batteriezellenfabrik kommt nach Münster, in SZ 29.6.219 [↩]
- DPA, Batterien nach Bayern, in SZ 1.7.2019 [↩]
- Laschet verteidigt Münster, in SZ 4.7.2019 [↩]
- Munzinger, Paul, Reden wäre Gold, in SZ 4.7.2019 [↩]
- Wiarda, Jan-Martin, Frau Karliczek, die Landesväter und der Streit um die Akkufabrik, in Die Zeit 11.7.2019 [↩] [↩]
- Frese, Alfons, Karliczek gerät in Bedrängnis, in tagesspiegel.de 17.7.2019 [↩] [↩]
- Karliczek soll sich über Entscheidung von Kommission hinweggesetzt haben, in spiegel.de 18.7.2019 [↩]
- Opposition will Karliczek wegen Batteriefabrik befragen, in spiegel.de 20.7.2019 [↩]
- Bayern und Baden-Württemberg starten eigene Batterieforschung, in spiegel.de 23.7.2019; vgl. auch Diermann, Ralph, Wie Deutschland bei Batteriezellen Weltspitze werden will, in spiegel.de 24.7.2019 [↩]
- Munzinger, Paul, Fragen an Frau Karliczek, in SZ 25.7.2019 [↩]
- Mayr, Stefan, Aktie unter Strom, in SZ 12.8.2019 [↩]
- DPA, Neuer Ladeversuch, in SZ 31.8.2019 [↩]
- Reuters, Zweites Projekt für Batteriezellen, in SZ 7.9.2019 [↩]
- VW steigt in Fertigung von Batteriezellen ein, in spiegel.de 23.9.2019; DPA, VW baut Batteriezellen, in SZ 24.9.2019 [↩]
- Diermann, Ralph, Dokumente erhärten Zweifel an Vergabeverfahren für Forschungsfabrik, in spiegel.de 25.9.2019 [↩] [↩]
- „Als Bundesforschungsministerin nicht mehr tragbar“, in spiegel.de 13.10.2019 [↩] [↩]
- Munzinger, Paul, Unter Hochspannung, in SZ 15.10.2019 [↩]
- Herrmann, Boris, Zinkant, Kathrin, „Würden wir heute anders machen“, in SZ 23.10.2019 [↩]
- Munzinger, Paul, Im Befangenendilemma, in SZ 23.10.2019 [↩]
- Fromm, Kathrin, Olbrisch, Miriam, Karliczek gibt sich reumütig – ein bisschen, in spiegel.de 23.10.2019 [↩]
- Fahrenholz, Peter, Ausgelacht, in SZ 14.11.2019 [↩]
- Fasse, Markus, Teslas Ankündigung setzt BMW-Chef Zipse unter Druck, in handelsblatt.com 14.11.2019; Hervorhebung WZ [↩]
- Fasse, Markus, Teslas Ankündigung setzt BMW-Chef Zipse unter Druck, in handelsblatt.com 14.11.2019 [↩]
- Hägler, Max, „Die neue Dreifaltigkeit“, in SZ 15.11.2019 [↩]
- Rechnungshof prüft Vergabe, in SZ 21.11.2019 [↩]
- Eckl-Dorma, Winfried, Was die „neue Seidenstraße“ mit Teslas Nachbarn zu tun hat, in manager-magazin.de 27.11.2019 [↩]
- Reuters,, Milliarden für Batterien, in SZ 10.12.2019 [↩]
- Laskus, Marcus, Im Osten lädt die Sonne auf, in Die Zeit 18.12.2019 [↩] [↩]
- Erneuerbare Energien in Mecklenburg-Vorpommern, Optimale Bedingungen im Energieland Mecklenburg-Vorpommern [↩]
- (VW erhöht Produktionsziel für E-Autos, in spiegel.de 27.12.2019 [↩]
- Reuters, Batterie-Deal, in SZ 18.1.2020 [↩]
- DPA, VW sucht Batterie-Partner, in SZ 21.1.2020 [↩]
- Greive, Martin, Gigafactory in Brandenburg: Tesla hofft auf Subventionen, in handelsblatt.com 26.1.2020 [↩] [↩] [↩]
- Hägler, Max, Klimm, Leo, Forschen auf dem Acker, in SZ 31.1.2020 [↩] [↩] [↩] [↩]
- DPA, Optimist, in SZ 8.2.2020 [↩] [↩]
- DPA, BASF investiert in Brandenburg, in SZ 13.2.2020 [↩]
- DPA, Bosch baut Batterien, in SZ 28.2.2020 [↩]
- Dornis, Valentin, Hägler, Max, Kunkel, Christina, Müller, Benedikt, Professor Ego, in SZ 11.4.2020 [↩]
- Giesen, C., VW investiert in China, in SZ 28.5.2020 [↩]
- (China lädt auf, in Der Spiegel 26/26.6.2020 [↩]
- Daimler kauft Anteile an chinesischem Batterie-Spezialisten, in spiegel.de 3.7.2020; Hier abstoßen, dort einsteigen, in SZ 4.7.2020 [↩]
- Gropp, Martin, Neue Fabrik: Batteriezellen aus Bitterfeld, in faz.net 8.5.2019 [↩]
- Mercedes ordert grüne Batterien aus Bitterfeld-Wolfen, in sueddeutsche.de 18.9.2019 [↩]
- Bögel, Wieland, Unter Strom, in SZ 27.6.2020 [↩]
- DPA, Mit Koffer in Ellwangen, in SZ 1.7.2020 [↩]
- Herrmann, Boris, Unter Strom, in SZ 9.7.2020 [↩] [↩]
- Tesla plant eigene Batterieproduktion für deutsche Fabrik, in spiegel.de 24.7.2020 [↩]
- Karliczek räumt Fehler im Standortverfahren für Batteriefabrik ein, in spiegel.de 27.8.2020 [↩]
- Gammelin, Cerstin, Herrmann, Boris, Bericht mit Beigeschmack, in SZ 3.9.2020 [↩] [↩]
- Reuters, Fünf Milliarden für Batterien, in SZ 14.11.2020 [↩]