Elektroauto Chronik eines Irrtums

Autonomes Fahren

A

Aktualisiert am 20.11.2020

Aus Wikipedia: „Fahrerassistenzsysteme (FAS; englisch Advanced Driver Assistance Systems, ADAS) sind elektronische Zusatzeinrichtungen in Kraftfahrzeugen zur Unterstützung des Fahrers in bestimmten Fahrsituationen. Hierbei stehen oft Sicherheitsaspekte, aber auch die Steigerung des Fahrkomforts im Vordergrund. Ein weiterer Aspekt ist die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit.
Die Fahraufgabe wird im weitesten Sinne in die 3 Ebenen der Planung, Führung & Stabilisierung eingeteilt. Für die Führungs- & Stabilisierungsebenen sind meistens nur Handlungszeiträume von (Milli-)Sekunden verfügbar, die nur mithilfe von Fahrdynamiksystemen erreicht werden können, da diese die Handlungsfähigkeiten des Menschen bei weitem übertreffen.“
Die Assistenzsysteme arbeiten u. a. mit Ultraschall (Einparkhilfe), Radar (Spurwechselassistent, automatischer Abstandswarner), Lidar (Totwinkel-Überwachung, automatischer Abstandswarner, Abstandsregelung, Pre-Crash und Pre-Brake), Kameras(Spurverlassenswarnung, Verkehrszeichenerkennung, Spurwechselassistent, Totwinkel-Überwachung, Notbremssystem zum Fußgängerschutz).

2015:

Tesla parkt allein ein – etc. Tesla kündigte im Oktober 2015 an, dass seine Fahrzeuge in Zukunft die Spur automatisch halten und sie auch wechseln können. Dazu kann automatisch der Abstand gehalten und eingeparkt werden. Die Software wird dazu online aktiviert. „Das Auto wechselt die Spur alleine, wenn der Blinker aktiviert wird. Beim Einparken sucht die Software auch automatisch nach einer passenden Parklücke. Neben den aktuellen Modellen soll auch der SUV Model X, dessen Produktion gerade hochgefahren wird, die ‚Autopilot‘-Funktionen bekommen. (…) Bei Tesla soll das Auto mit der nächsten Software-Version 7.1 von allein in die Garage fahren können.“1

2016:

April 2016: Gesetzesänderung geplant. Die Bundesregierung will das automatisierte Fahren fördern. Dazu sollen in mindestens zwei Städten digitale Testfelder geschaffen werden. „Bislang gibt es Testfelder nur auf Autobahnen. Zugleich sollen Rechtslücken beim autonomen Fahren geschlossen werden. Bei einem Unfall sollen ‚Fahrer‘ demnach künftig nicht mehr für die Fehler von Maschinen haftbar gemacht werden, heißt es in dem Papier weiter.“2
Ein weites Feld… und ein lukratives Betätigungsfeld für Rechtsanwälte im Verkehrsbereich.

August 2016: Tesla legt vor. Elon Musk will das autonome Fahren weiter vorantreiben. Alle Tesla-Modelle werden künftig über vollständige Selbstfahrfähigkeiten verfügen.3
Smartphone, Smart Home, Smart Grid, Smart Meter: alles permanent online und unter Überwachung. Und nun das Smart Car: Auch autonomes Fahren geht nur in Elektroautos: die Vernetzung ist da, und so kombinieren sich zwei so aufwendige wie unsinnige Technologien: Elektroantrieb plus vernetztes Fahren. Herauskommen wird das total überwachte E-Auto und sein total überwachter Fahrer.

2018

Roboterauto überfährt Frau. „Am vorigen Sonntag überfuhr ein Testauto des Mobilitätsdienstleisters Uber in Arizona eine 49-jährige Frau, die bei Dunkelheit ein Fahrrad über die Straße schob. (…) Eine Uber-Mitarbeiterin saß am Steuer, doch der Automat fuhr. Und dieser hätte die Passantin eigentlich längst erkennen müssen, bevor sie ins Scheinwerferlicht trat. Denn der Laserscanner solcher Geisterautos sieht auch bei Dunkelheit.“4 Dabei fand der Test bewusst in Arizona statt – ohne Schnee und Glatteis. Michael Hafner, Leiter „Automatisiertes Fahren“ bei Daimler, betont, „glatte Straßen könnten autonome Systeme überhaupt noch nicht sicher erkennen, geschweige denn darauf reagieren.“5
Fünf Stufen werden beim autonomen Fahren definiert: „Die ersten beiden werden heute schon von Serienautos erfüllt, mit Notbrems- und Spurhalteassistenten, die den Fahrer unterstützen, aber nicht allein das Steuer übernehmen. Ein Fahrzeug der Stufe drei kann allein fahren, gibt aber bei Störungen oder schlechtem Wetter das Kommando an den Fahrer zurück. Autos der Stufe vier fahren autonom bis zu einem definierten Ziel Der Fahrer kann sich schlafen legen, kann aber auch jederzeit wieder das Steuer übernehmen. Level fünf ist der rollende Roboter ganz ohne Lenkrad und Pedale.“4 Die Gretchenfrage: „Wie viel Zeit darf der Automat dem Menschen geben, wenn er nicht mehr weiter weiß?“4

Teslas Reaktion auf einen Todesfall. Ende März 2018 gab es einen tödlichen Unfall eines Tesla Model X, wobei Tesla den Fahrer beschuldigte. Als Reaktion schloss die National Transportation Safety Board (NTSB) Tesla bei der Aufklärung des Unfalls aus.

Unfallursache „Autonomes Fahren“? „Auf seiner Website verspricht Tesla ‚die notwendige Hardware für autonomes Fahren‘ und präsentiert, aufwendig bebildert, die Fähigkeiten seines Systems – nur um weit unten darauf hinzuweisen, man könne ‚noch nicht präzise voraussagen, wann die einzelnen Elemente der oben beschriebenen Funktionalität verfügbar sein werden‘. (…) Die etablierten Autohersteller schauen deswegen doppelt skeptisch auf das Treiben von Musk: Nicht nur, dass er sie beim Thema Elektromobilität kalt erwischt hat. Das Autonome Fahren ist auch für sie eine wichtige Schlüsseltechnologie der Zukunft, aber eine, die sie mit aller Vorsicht erforschen und in den Markt bringen wollen. Das hemdsärmelige Vorgehen von Tesla dürfte sie deswegen nicht erfreuen: Es könnte die ganze Technologie in Verruf bringen.“6

Prof. Günther Schuh, der Erfinder von StreetScooter und e.Go, äußerte zum autonomen Fahren auf der Autobahn, dies sei technisch viel zu komplex und deshalb „völlig bescheuert“.7

Professor Wolfgang Wahlster in Die Zeit: „Bosch, BMW, Daimler und VW haben mehr Patente in Sachen autonomes Fahren als Google und Tesla zusammen.“  [6a] Zum Problem der Wildschweinerkennung beim autonomen Fahren: „Beispielsweise erkennt ein autonom fahrendes Auto bei Nacht kein Wildschwein, das auf die Straße springt, weil wir nicht genug Videomaterial von realen Vorfällen haben. Trainingsdaten sind aber die Voraussetzung für maschinelles Lernen.“8 Zur Problemlösung tragen Trainingsdaten des TÜV Süd bei. Wahlster: „Wir arbeiten an der Erzeugung von Trainingsdaten zusammen mit dem TÜV Süd. Dabei werden realistische Szenen in Tausenden Varianten mit Wildschweinen verschiedener Größe und Geschwindigkeit synthetisch erzeugt.“ (Brost, Marc, Hamann, Götz, „Ein autonom fahrendes Auto erkennt kein Wildschwein“, in Die Zeit 26.7.2018)) Und zum Klassiker – Maschine muss mit Algorithmen entscheiden, ob es Kinder oder Rentner überfährt: „Alle autonomen Systeme müssen grundsätzlich so programmiert werden, dass die Vermeidung von Personenschäden immer Vorrang vor Sachschäden hat. Ich wurde von der Bundesregierung erst letzte Woche in die neue Datenethikkommission berufen und kann daher den Ergebnissen hier nicht vorgreifen. In der vorangegangenen Ethikkommission des Verkehrsministers wurde zum Beispiel diskutiert: Wenn ein Auto nicht mehr ausweichen kann, soll es seine bisherige Linie beibehalten.“9

Edge Computing und autonome Autos. Die Zahl der Online-Geräte wird nach Auskunft der Analysefirma Gartner von derzeit knapp neun Milliarden im Jahr 2018 auf weltweit 20,4 Milliarden im Jahr 2020 steigen. Darunter fallen nicht nur Smartphones oder Smartwatches, sondern auch periphere Geräte wie Sensoren in selbstfahrenden Autos. Nach Gartner werden zehn Prozent aller Daten nicht in zentralen Rechenzentren oder Clouds entstehen, bis 2022 sogar 75 Prozent. „Es würde einfach zu lange dauern, wenn etwa ein Unternehmen seine Produktion in Echtzeit überwachen und dynamisch anpassen will – auf die Antwort aus einem Rechenzentrum kann man dabei nicht warten. Dasselbe gilt für autonome Fahrzeuge. Die sollen ihre Entscheidungen möglichst rasch treffen, um sich an die Gegebenheiten im Straßenverkehr anzupassen. (…) Edge Computing ist einer der neuen Zauberbegriffe im Silicon Valley, die Platzhirsche Amazon und Google beschäftigen sich bereits intensiv damit, Microsoft-Chef Satya Nadella kündigte im April ein Fünf-Milliarden-Dollar-Investment an…“10

Verblüffend! Nun habe ich mit dem dritten Experten aus der Autoindustrie gesprochen, der meine Vermutung bestätigt: Das autonome Fahren wird vor allem aus dem Grund eingeführt und forciert, damit der Fahrer während der Fahrt auf seinem Smartphone oder Tablet herumdaddeln kann. Falls das stimmt: was für eine logistische Großleistung – und für welch ein lächerliches Ergebnis. Das digitale Suchtverhalten wird also mit größtmöglichem Aufwand weiter gefördert – und befördert. Dazu kommt ein durch das autonome Fahren ungeheurer gestiegene Bedarf an Rechner- und Speicherkapazitäten plus die Internet-Infrastruktur: siehe unten. Auch dies geht in keine CO2-Bilanz des Elektroautos ein.

Tesla und andere hacken. Seit 2014 wurde Teslas Sicherheitssysteme regelmäßig gehackt: Tesla aktualisiert seine Software im Auto über das Internet. 2017 konnten Chinesen auf Funktionen zugreifen und etwa beim Model X die Flügeltüren bewegen. Audi wurde im Juli 2017 Ziel von Hackern, die in eine Wifi-Schnittstelle eindringen konnten. Im Mai 2018 stellte BMW junge Chinesen vor, die Angriffsmöglichkeiten bei BMW-Modellen gefunden hatten.11 – „Je höher die Automatisierung des Fahrens voranschreitet, desto mehr rückt allerdings die Datensicherheit in den Vordergrund.“11

Autonomes Fahren gegen Unfälle? Zum Volvo Konzeptauto 360c sagte Volvo-Chef Håkan Samuelsson: „Wir brauchen das autonome Fahren, um die Unfallzahlen zu senken.“12
Heißer Tipp, um die deutschen Unfallzahlen zu senken: Ein Tempolimit auf Autobahnen!

Daimler-Zentrum für autonomes Fahren. Im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde am 19.9.2018 das 200 Millionen teure Prüf- und Technologiezentrum für autonomes Fahren in Immendingen (hundert Kilometer südlich von Stuttgart) eröffnet. Merkel betonte die Schaffung von rechtlichen Grundlagen für das autonome Fahren. „In Deutschland wurde im vergangenen Jahr ein Gesetz beschlossen, das hoch- und vollautomatisiertes Fahren grundsätzlich erlaubt – solange ein Mensch am Steuer sitzt und eingreifen kann.“13

Autonomer Elektrobus in Niederbayern. Die Deutsche Bahn betreibt seit einem Jahr zwei autonome Kleinbusse im Ort Bad Birnbach, Landkreis Rottal-Inn. 20.000 Fahrgäste nutzten den Minibus. Für Notfälle ist ein Fahrbegleiter an Bord. Ab 2019 sollen neue Modelle eingesetzt werden, die statt 15 km/h nun 25 km/h fahren.14 – Bis Januar 2020 hat der Birnbacher E-Bus über 20.000 Kilometer zurückgelegt.15

VW und Ford fahren zusammen autonom. VW und Ford verhandeln über Kooperationen bei Elektroautos und autonomen Fahren. Damit könnten beide Konzerne Milliarden Euro einsparen.16

Elon Musk zum Autonomen Fahren. Viele Autokonzerne wie Mercedes, aber auch die Google-Tochter Waymo, haben mehrere Sensorsysteme in ihren autonomen Autos installiert: für Musk ein Fehler. Selbstfahrende Autos müssen besser fahren als menschliche Fahrer, meint Musk, indem sie ‚dieselben Eindrücke wie ein menschlicher Fahrer nutzen. Augen sind eigentlich nur Kameras.‘ Bilderkennende neuronale Netze, also Computer mit künstlicher Intelligenz, und Kameras müssen für autonome Fahrzeuge genügen.“17
Bei selbstfahrenden Autos sieht Musk Tesla weit vorn: Nur Googles Waymo sei ähnlich weit. Die konventionellen großen Autohersteller sieht Musk nicht als Konkurrenten: „Sie sind einfach nicht gut bei Software. Und das ist ein Software-Problem.“- „Nach Musks Überzeugung wird für automatisiertes Fahren ein fortschrittlicher Computer mit künstlicher Intelligenz benötigt. Doch traditionelle Autokonzerne ‚tun auch nichts auf der Rechner-Seite‘. Teslas neue Hardware für den Autopiloten habe dagegen einen eigenen neuronalen Chip und sei ‚zehn Mal besser als das nächstbeste System zum selben Preis, Bauraum und Strombedarf.'“17

Uber testet wieder. Nach dem Unfall im März 2018, bei dem die Algorithmen eine Fußgängerin als Plastiktüte eingeordnet hatten, will der Fahrdienst-Vermittler Uber nun im US-Staat Pennsylvania weiter testen. Nun sollen wieder zwei Kontrollpersonen mitfahren. Uber hat das Roboterauto-Programm im Jahr 2017 über 750 Millionen Dollar gekostet.18

ADAC: 5 Stufen zum selbstfahrenden Auto. Im November definierte der ADAC diese fünf Stufen:
Erstes Level: Assistiertes Fahren: „Einzelne Assistenzsysteme unterstützen bei bestimmten Fahraufgaben.“ Zweites Level: Teilautomatisiertes Fahren: „Unter definierten Bedingungen hält das Fahrzeug die Spur, bremst und beschleunigt.“ Drittes Level: Hochautomatisiertes Fahren. „Der Fahrer darf sich vorübergehend von Fahraufgabe und Verkehr abwenden.“ Viertes Level: Vollautomatisiertes Fahren. „Der Fahrer kann die Fahrzeugführung komplett abgeben und wird zum Passagier.“ Fünftes Level: Autonomes Fahren. „Es gibt nur noch Passagiere ohne Fahraufgaben.“
((ADAC, Autonomes Fahren: Die 5 Stufen zum selbstfahrenden Auto, in www.adac.de 7.11.2018))

Verhindern autonome Autos Staus? Eine Studie der University of California kommt zu dem Ergebnis, dass an kritischen Stellen wie Autobahnauffahrten oder Kreuzungen selbstfahrende Autos den Verkehrsfluss verlangsamen und damit zu schnell fahrende oder zu dicht auffahrende Autofahrer einbremsen könnten. „Mischt man jedoch unter die Fahrzeuge solche, die von künstlicher Intelligenz gesteuert werden, lassen sich solche Staus verhindern – selbst wenn der Anteil der selbstfahrenden Fahrzeuge unter zehn Prozent liegt. (…) In zahllosen Durchgängen lernte ein zentraler Computer, welche Reisegeschwindigkeit er allen autonomen Fahrzeugen eines Gebiets zuweisen muss, damit der Verkehr insgesamt flüssiger läuft. Dazu lieferten ihm die Forscher Informationen über Position und Geschwindigkeit aller simulierten Verkehrsteilnehmer.“19

Autonomes Fahren global – kleine Auswahl. China: Der Suchmaschinen-Konzern Baidu hat die Apollo-Plattform entwickelt, welche die technischen Standards für China festlegt. USA: Waymo starten noch 2018 seinen Mitfahrservice. Cruise, die Tochter von General Motors, wird 2019 ein selbstfahrendes Auto ohne Lenkrad und Pedale vorstellen. Deutschland: BMW bringt 2021 das vollautonome Modell iNext und kooperiert mit Intel, Mobileye, Continental, Magna und Baidu.20

Autonome Gefahrenzonen. Das autonome Fahren erfordert eine ungeheure Rechnerleistung. Wie der Unfall mit dem Uber-Fahrzeug in Arizona am 18.3.2018 zeigte, bei dem die Fahrradfahrerin Elaine Herzberg den Tod fand, hatten sich die Algorithmen im letzten Moment entschieden, dass die Fahrradfahrerin doch eine Plastiktüte war – mit tödlichen Folgen.21 Der Gouverneur von Arizona, Doug Ducey, ließ im Juni 2015 robotergelenkte Autos zu; Anfang 2018 erlaubte er, dass kein menschlicher Fahrer mehr kontrollieren muss. Als es 2015 Probleme in Kalifornien mit rücksichtslosen Uber-Roboterautos gab und Uber seine 16 autonomen Volvo-SUVs aus dem Verkehr ziehen musste, twitterte Ducey an Uber: „Kalifornien will euch offenbar nicht. Wir schon.“21 Beim Unfall mit Elaine Herzberg kontrollierte die (mehrfach vorbestrafte) Fahrerin Rafaela Vasquez nicht das Roboterauto, sondern sah die TV-Sendung „The Voice“ auf ihrem Smartphone. Das Roboterauto entdeckte Herzberg: Seine Algorithmen konnten sich nicht einigen, was da auf der Fahrbahn war und entschieden sich zunächst für eine Plastiktüte. Die Toleranz für „False Positives“ war zugunsten einer flüssigen Fahrweise von Uber hochgesetzt worden. 1,3 Sekunden vor dem Aufprall wollte die Software eine Notbremse einleiten: Aber das Notfallprogramm war wegen Software-Schwierigkeiten von Uber deaktiviert worden. Der Volvo überfährt die ihr Fahrrad schiebende Herzberg mit 63 km/h.21

Assistenzsysteme überwachen die Fahrer. Bei der Uber-Testfahrerin, die im März 2018 in Arizona die Radfahrerin überfuhr, war von den Überwachungskameras aufgezeichnet worden, dass sie auf ihrem Smartphone die TV-Sendung „The Voice“ gesehen und nicht wie vorgeschrieben auf den Verkehr geachtet hatte. Die Assistenzsysteme des autonomen Autos werden und müssen den Fahrer in allen Situationen genauestens überwachen. „Das bedeutet in der Praxis: Jedes Blinzeln und jedes Ruckeln im Sitz wird registriert und interpretiert. Das geht zum Beispiel mit Sensoren im Sitz, die unter anderem feststellen können, wenn sich der Fahrer in eine andere Richtung dreht. (…) Das System muss so intelligent sein, dass es weiß, was der Fahrer gerade macht – und dann die jeweils passende Übernahmezeit berechnen.“22
Was dies an Rechner- und Speicherkapazität bedarf – und wieviel Energie dafür eingesetzt werden muss, liegt auf der Hand – und ebenso, dass diese gigantische Energiemenge in keine Berechnung eingehen wird.

2019

Zwischenbilanz in der ZEIT: „Die ersten Auto-Autos können sehr viel weniger als bisher propagiert. Sie steuern zwar selbstständig durch den normalen Verkehr, zunächst aber nur bei niedrigem Tempo in den Nebenstraßen ruhiger Vororte und auch nicht zu jeder Tages- oder Nachtzeit oder bei jedem Wetter. (…) Fest steht: Selbstfahrende Autos werden erst einmal nicht als Privatautos auf die Straßen kommen, sondern nur unter der vollen Kontrolle von Firmen, die große Flotten von Mietautos betreiben.“23 – Die Autoindustrie orientieren sich am Slogan „Transport als Dienstleistung“. General Motors will dieses Jahr in Arizona und Kalifornien Autos von Carsharing-Firmen ohne Fahrer zu Kunden fahren lassen. Ford betreibt in Florida einen Pizza-Lieferservice ohne Fahrer. VW hat seine Moia-Sammeltaxis in Hamburg in Betrieb genommen.23

Wie das autonome Fahrzeug Dienstleistungen verrichtet und CO2 erzeugt. Larry Burns ist Berater der Google-Tochter Waymo und beschreibt Einsatzmöglichkeiten von autonomen Autos: „Ich kann es zum Beispiel auch losschicken, meine Frau abzuholen und zur Arbeit zu bringen. Oder sie schickt es los, um unseren Sohn zum Fußballtraining zu fahren. Und später lasse ich es meinen Anzug aus der Reinigung und das Abendessen von einem Restaurant abholen. Wenn es mich dann von der Arbeit nach Hause chauffiert, steht das Essen schon auf dem Rücksitz. Das Auto ist also den ganzen Tag unterwegs – für mich selbst, für meine Familie oder für Freunde, denen ich es schicke.“24
Schöne neue autonome Welt…

Billionen Tera-OPS. Audi hat einen Supercomputer mit 2,5 Billionen Rechenschritten pro Sekunde (Tera-OPS). Das reicht nach neuen Erkenntnissen nicht, um die gesamte Umfelderkennung zu gewährleisten. Dazu kommen die schwierigen Situationen in der Dämmerung oder bei Nacht, Schneeglätte und Eis, Nebel und Regen. Die Rechnerleistung steigt ins Unermessliche. Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen begann 2017 mit einem Rechner mit einer Billion Tera-OPS – ausreichend für einfache Fahrbewegungen bei niedriger Geschwindigkeit. Der neueste Rechner von ZF hat 600 Billionen Tera-OPS: Seine Unzulänglichkeit ist schon jetzt vorhersehbar.25

Aggressionen gegen autonom und korrekt fahrende Fahrzeuge. Autonom fahrende Autos halten sich naturgemäß an Verkehrsregeln und Tempolimits. Das ruft Aggressionen von vielen „normalen“ Fahrern hervor. Michael Fausten von der Entwicklung des autonomen Fahrens bei Bosch: „Wir sehen, dass wir mit Fehlern und teilweise aggressivem Verhalten und Tempoüberschreiten anderer Verkehrsteilnehmer umgehen müssen.“26
Wie soll das autonome Fahren in Deutschland funktionieren – dem einzigen Land ohne Tempolimit?

Mercedes + BMW = autonom? BMW und Daimler haben eine Kooperation bezüglich des autonomen Fahrens beschlossen: Eine Zusammenlegung von Entwicklungsaktivitäten wird geprüft. Ab 2021 sollen Automodelle von Mercedes und BMW auf Autobahnen temporär autonom fahren können. Auch Mercedes will wie BMW von CATL Akkus beziehen.
Beim autonomen Fahren kooperierte BMW mit Intel und Fiat Chrysler, Daimler mit Bosch, Volkswagen wie Hyundai mit dem US-Start-up Aurora. Toyota kooperiert mit dem US-Fahrdienst Uber, die Opel-Mutter PSA mit dem US-Start-up nuTonomy.27 Das Manager Magazin meldete, dass Herbert Diess von VW mit Klaus Fröhlich von BMW  an einer deutschen Lösung beim autonomen Fahren arbeitet.28 Und laut spiegel.de sind weitere Konzerne und Zulieferer beteiligt: u. a. Volkswagen, BMW, Daimler, Bosch, Continental etc.29 Diess setzt anscheinend auf eine „Deutschland-Allianz“.30

Autonomes Fahren fördert Verkehrswachstum. Barbara Lenz, Institut für Verkehrsforschung bei der DLR: „Studien zeigen, dass der Verkehr deutlich wachsen könnte, da die  Attraktrivität der Straße durch das autonome Fahren massiv zunimmt, sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr.“31

Mobilfunk-Standard 5G für autonomes Fahren. Der neue 5G-Standard hat eine Leistungsfähigkeit bei der Datenübertragung von bis zu 10.000 Megabit pro Sekunde. (Der bisherige Standard 4G liegt um den Faktor zehn bis 100 darunter.) Die 5G-Technik reagiert also viel schneller und verzögerungsfreier: „Das ist zum Beispiel wichtig für die Kommunikation unter autonomen Fahrzeugen, die sich gegenseitig vor Gefahren warnen sollen.“32

Schuld-Fragen. Prof. Eric Hilgendorf leitete den Arbeitskreis „Automatisiertes Fahren“ beim Verkehrsgerichtstag in Goslar und beantwortete im SZ-Interview Fragen zum autonomen Fahren: Die Schuldfrage entscheidet letztlich ein Gericht. Beim autonomen Fahren ist der Hersteller in der Verantwortung. Allerdings kann der Fahrer in der Verantwortung sein, wenn er erkennbar eingreifen hätte müssen. Falls ein Auto offensichtlich gehackt wurde, darf nicht damit gefahren werden.
Im Gegensatz zu Amerika, wo die neuen Technologien auf den Straßen ausprobiert werden, ist in Deutschland erst in 20 oder 30 Jahren mit vollautomatisierten Fahrzeugen im Straßenverkehr zu rechnen: Bis dahin werden sie nur auf speziellen Fahrbereichen unterwegs sein. „Denn automatisierte Fahrzeuge sind ‚geborene Opfer‘. Die Technik reagiert so zuverlässig, dass sie von außen sehr einfach zu beeinflussen ist.“33

Landkreis München plant autonome Buslinie. In drei bis fünf Jahren sollen auf dem Gelände der TU München in Garching mit autonomen Kleinbussen die Institute verbunden werden. Die Kleinbusse können zu längeren Zügen zusammengekoppelt werden. Nächste notwendige Schritte: Verkehrsleitsysteme mit Vorrangschaltung, Ladeinfrastruktur etc.34
Und das alles, um den Fahrer wegzurationalisieren …

Christian Wüst beschrieb im Spiegel im Beitrag „Autonomer Stillstand“ die sich aus Sicht im Februar 2019 stellenden Schwierigkeiten. „Kaliforniens IT-Pioniere haben sich mit dem autonomen Auto gründlich verfahren, und ihr Kardinalfehler bestand wohl darin, dass sie auf Anhieb die schwerste Aufgabe lösen wollten – ein autonomes Fahrzeug bauen, das alles kann.“35 Die Google-Tochter Waymo baut Belegschaft ab; Spurwechsel und Abbiegemanöver funktionieren nicht reibungslos; das Testgebiet in der Wüste bei Phoenix in Nevada kennt kaum Niederschlag, geschweige denn Glatteis und Schnee oder enge Straßen in Altstädten.
2017 wurde das deutsche Straßenverkehrsgesetz geändert: Fahrer dürfen sich „vom Verkehrsgeschehen und der Fahrzeugsteuerung abwenden“, wenn das Fahrzeug teil- oder vollautomatisierte Fahrfunktionen hat. Die dafür nötigen technischen Anforderungen können nicht von Deutschland festgelegt werden. Auch die  EU ist hier nicht zuständig, sondern die UNO mit ihrer Arbeitsgruppe ACSF (Automatically Commanded Steering Function).35

Daimler und BMW gemeinsam autonom. Daimler und BMW kooperieren beim autonomen Fahrzeug: Es soll Anfang des im kommenden Jahrzehnts in Dienst gestellt werden. BMW kooperiert mit Intel, Mercedes mit Bosch. „Ziel sind eine flexible Plattform und kürzere Innovationszyklen.“36 BMW und Daimler wollen gemeinsam Assistenten für Autobahnfahrten und Parkassistenten entwickeln. Die Daimler-S-Klasse soll ab 2020 bei Autobahnfahrten teilautonom fahren können; BMW will dies mit dem iNext ab 2021 tun.37

Daimler und BMW haben bereits vorher ihre Mobilitätsdienste Car2Go und DriveNow zusammengelegt. BMW und Daimler möchten mit der Kooperation Assistenten für Autobahnfahrten und Einparken entwickeln. Ab Mitte der 2020er Jahre sollen Assistenten für die Stufen 3 und 4 zum Einsatz kommen. (Vgl. hierzu ADAC- 5 Stufen). „Aktuell gibt es kein Auto zu kaufen, bei dem man sich als Fahrer zumindest zeitweise vom Verkehrsgeschehen abwenden darf (Stufe 3) oder gar länger (Stufe 4)“37 Dazu kommen die verschiedenen Fahrstile (kein Tempolimit in Deutschland, siehe unten), sodass z. B. für das autonome Fahren in China ein völlig anderes Computerprogramm benötigt wird.

Tempolimit durch automatisiertes Fahren? Anfang 2019 verkündete Volvo-Vorstand Håkan Samuelsson, dass Pkw von Volvo ab 2020 bei 180 km/h abgeregelt werden. Volvo bekennt sich damit zu seiner Verantwortung als Autohersteller, Unfallzahlen und die Zahl der Verkehrstoten und -verletzten zu senken. Der deutsche Autoexperte Stefan Bratzel zum Tempolimit: „Ich glaube, dass das Themas Tempolimit in Zeiten einer sich stark wandelnden Mobilität überschätzt wird. Die Elektromobilität und das autonome Fahren machen es ohnehin bald überflüssig.“38
Vulgo: Die Batterien halten grenzenlose Geschwindigkeiten nur kurz durch, und das autonome Fahren wird durch die (deutsche) Autobahn-Raserei völlig überfordert. Dazu müssten dann eigene deutsche Autobahn-Computerprogramme entwickelt werden: Und das autonome Fahren ist schon bei „normalen“ Geschwindigkeiten kompliziert genug.

Die Digitalisierung des Autofahrens. Diverse Kooperationen bahnen sich an – zwischen VW und Ford, BMW und Daimler etc. (siehe oben). Und diverse Geschäftsfelder werden gemeinsam bearbeitet. „Vier Schlagworte beherrschen die Branche, deren englische Entsprechungen wahlweise zu CASE (Daimler) oder ACES (BMW) aufgereiht sind. Dahinter verbergen sich die  Vernetzung, zunehmende Selbstfahrfertigkeiten der Autos, die  Elektrifizierung und das Sharing, also neue Geschäftsmodelle.“39

Volvo regelt bei 180 km/h ab. Auf dem Genfer Autosalon im März 2019 gab Volvo bekannt, dass ab 2020 kein Neuwagen über 180 km/h fahren wird. Zum einen stärkt diese Abregelung nicht zuletzt das Sicherheits-Image der Marke Volvo. Die Abregelung hängt aber auch mit der zunehmenden Einführung der verschiedenen Stufen für autonomes Fahren zusammen. Im Jahr 2020 könnten schon Level-3-Assistenten kommen. Laut ADAC bedeutet Level 3 „Hochautomatisiertes Fahren“: „Der Fahrer darf sich vorübergehend von Fahraufgabe und Verkehr abwenden.“40 – „Ein Hindernis für  die umsichtigen und kooperativen Roboter sind aber die Raser auf der Autobahn.“41

BMW und Daimler fahren autonom zusammen. Am Rand des Genfer Autosalons erklärten Daimler-Entwicklungsvorstand (und demnächst Chef) Ola Källenius und BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich die künftige Zusammenarbeit bei der Entwicklung autonomer Fahrzeuge. Bei BMW arbeiten rund 1300 Mitarbeiter in Unterschleißheim und an anderen Standorten an Assistenzsystemen, bei Daimler einige hundert vor allem in Sindelfingen. BMW und Daimler betonten, dass sie als Autokonzerne über die Kompetenz verfügten, Hardware und Software zu koordinieren. Ola Källenius: „Wir entwickeln etwas, das es aktuell noch nicht gibt und wofür deshalb auch noch keine Regularien vorhanden sind.“42

20 Gigabit pro Sekunde. In einem Spiegel-Artikel vom März 2019 über die Auktion der 5G-Frequenzen wird angegeben, dass ein autonom fahrendes Auto bis zu 20 Gigabit pro Sekunde benötigt.43

Christoph Vilanek, der Chef von Freenet, über den Mobilfunk-Standard 5G und seine Abneigung gegen autonome Fahrzeuge: „Wenn das autonome Fahren in Deutschland allen Ernstes abhängig ist davon, dass ein Auto immer im 5G-Netz online ist, dann werde ich mir nie eines kaufen. Es könnte ja sein, dass der Blitz in eine Basisstation einschlägt, und dann stehen auf der Autobahn 70.000 Autos plötzlich still.“44
Ein autonomes Fahrzeug kann auch ohne Internet fahren, siehe unten.

5G und autonomes Fahren. In spiegel.de wurde diese Frage erörtert. Frank Fitzek vom Dresdner 5G Lab Germany: „Sie können ein Auto komplett autonom ohne Netz fahren lassen.“45 Denn auch beim Ausfall des Internets – oder in Funklöchern -, muss ein Pkw fahren können. Nach Fitzek wird die 5G-Technik im Auto auf sich warten lassen: „Wenn die Autoindustrie  heute entscheidet, eine neue Schraube zu machen, dauert es vier Jahre, bis sie wirklich im Auto ist. (…) Bisher wissen die Autobauer noch nicht mal, wohin sie die Antenne kleben müssen.“45

BMW-Chef Harald Krüger im SZ-Interview zu Level 4 und Level 5: Von Level 4 (Hände vom Lenkrad) zu Level 5 (kein Fahrer mehr nötig) ist ein großer Niveauunterschied. BMW will sich deshalb mit Mercedes auf Level 4 fokussieren. „Das kann ich noch als Ausstattungspaket an Kunden für  hochwertige Autos verkaufen. Level 5 ist kein Individualverkehr mehr, sondern Mehrpersonentransport.“46

BMW und Daimler fahren gemeinsam autonom. BMW und Daimler wollen gemeinsam Assistenten für Autobahnfahrten und Parkassistenten entwickeln. Die Daimler-S-Klasse soll ab 2020 bei Autobahnfahrten teilautonom fahren können; BMW will dies mit dem iNext ab 2021 tun.37

BMW-Datenzentrum für autonomes Fahren. Am 27.3.2019 eröffnet BMW in Unterschleißheim bei München sein „Autonomous Driving Data Center“. Fast 1300 Mitarbeiter arbeiten an der Entwicklung von Fahrer-Assistenzsystemen, die demnächst voll automatisiertes Fahren ermöglichen sollen. 47

EU überwacht Fahrer. Unter dem Motto „Vision Zero“ will die EU-Kommission die Zahl der Verkehrstoten in der EU drastisch absenken: Sie lag 2017 bei rund 25.300. Dazu werden ab 2022 neue Sicherheitsstandards mit Assistenzsystemen eingeführt; dies betrifft auch Kleinwagen, die damit deutlich teurer werden. Alle Autos, Lastwagen und Busse sollen mit Warnsystemen in Bezug auf Ablenkung und Müdigkeit des Fahrers ausgestattet werden. Das Ziel stand in einer Pressemitteilung: Die EU will die „Akzeptanz automatisierter Fahrzeuge verbessern“ und „den Übergang zum autonomen Fahren erleichtern“.48
Christina Müller weist in der SZ auf einen weiteren Effekt der Assistenzsysteme hin: „Die EU hat mit ihrer Entscheidung klar gemacht, wohin  die Reise geht: Langfristig wird dem Menschen bei der Mobilität die Verantwortung aus der Hand genommen. Die Assistenzsysteme sollen jetzt das Vertrauen schaffen, damit Menschen in ein paar Jahren in autonome Fahrzeuge steigen.“49

Autonome Daimler-Lkws. Daimlers Lkw-Sparte kaufte im März 2019 den US-Pionier für autonome Lkws, Torc Robotics, der bereits mit Caterpillar, Transdev und dem US-Verteidigungsministerium kooperiert. Martin Daum, der Lkw-Vorstand von Daimler, will in zehn Jahren Roboter-Lkws auf dem Level 4 fahren lassen. Im Juli 2017 ließ Torc Robotics ein Torc-Fahrzeug selbständig von Küste zu Küste durch die USA fahren.50

Autonome Taxis sollen Taxifahrer überflüssig machen. Warum investieren Uber und Lyft in das autonome Fahren? Beide Taxidienste mit Amateurfahrern machen Verluste. Der Umsatz von Uber betrug 2018 11,3 Mrd. US-Dollar; es entstand ein Verlust in Höhe von 1,8 Mrd. US-Dollar. (Wikipedia) Lyft hatte 2018 rund 911 Millionen Dollar Verlust bei 2,2 Milliarden Dollar Umsatz und 619 Millionen Fahrten. „Das Unternehmen forscht im Bereich des autonomen Fahrens. Wenn sie keine echten Menschen mehr bezahlen müssen, dann könnte aus den Millionenverlusten bald gewinne werden, so zumindest die Hoffnung.“51

Versicherungs-Töchter von Uber und Lyft. Die Versicherungskosten der beiden großen Mitfahrdienste Uber und Lyft gehen ins Geld. Neben der Nutzung von bestehenden Versicherungsgesellschaften hat Uber eine Tochterfirma Aleka Insurence gegründet, Lyft die Pacific Valley Insurence.52
Ob es bei der Umstellung auf autonomes Fahren für Uber und Lyft biliger wird?

Teslas Robotaxis (1). Elon Musk kündigte den Tesla-Fahrern an, dass sie bereits ab dem Jahr 2020 ihr Auto als Robotaxi einsetzen könnten. „Die Hardware dazu sei schon in allen Fahrzeugen verbaut, die derzeit produziert würden. Und auch die Software soll im nächsten Jahr soweit sein, dass Teslas ohne Fahrer unterwegs sind.“53 Musk erwähnte auch, dass der Autopilot verschiedene „Aggressivitäts-Modi“ zur Verfügung stelle. Eine konservative und sichere Fahrweise führe später ans Ziel, ein aggressiverer Modus schneller – mit erhöhtem Unfallrisiko.53

Teslas Robotaxis (2). Elon Musk verkündete Ende April 2019 vollmundig, dass ab 2020 jeder jetzt produzierte Tesla  als vollautomatisiertes Robotertaxi verwendet werden könnte – im Level 4/5. (Ein Ziel dieser Ankündigung dürfte als Ablenkungsmanöver vom schlechten 1. Quartal mit einem Minus von 700 Millionen Dollar dienen.) Bereits ausgelieferte Tesla-Modelle lassen sich nachrüsten. 500.000 bereits ausgelieferte Teslas lieferten Daten für Teslas „neuronale Netzwerke“.54 Musk verwies auf einen angeblichen Markt von fünf Billionen Euro pro Jahr. Tesla stützt sich beim autonomen Fahren nicht auf Lidar-Scanner, sondern auf billigere Kameras, Radar und Ultraschall-Sensoren. „Das überstürzt eingeführte autonome Fahren ist seine bisher riskanteste Wette, bei der die Zukunft der Firma auf dem Spiel steht.“55
Die Musk-Milchbubenrechnung: Mit einem Tesla, der als autonomes Taxi eingesetzt würde, könnte der Eigentümer, der die Investitionskosten vorschießt, 70 bis 75 Prozent der Robo-Taxi-Einnahmen behalten und so durchschnittlich 27.000 Euro einnehmen.55
Da fragt man sich natürlich, warum Tesla dieses anscheinend so lukrative Geschäft nicht selbst übernimmt.

Level 4 in China. Die drei deutschen Autokonzerne präsentierten ihre E-SUVS auf der „SUV-Night“ (!) in Shanghai: Neben VW (ID.Roomzz) und BMW (Vision iNext) präsentierte Mercedes den EQC. Der VW ID.Roomzz soll autonom auf Level 4 verkehren.56

Warum Uber am autonomen Fahren beteiligt ist. Die digitale Mitfahrzentrale Uber schreibt – ähnlich wie Tesla – bei den Quartalsergebnissen meistens Minuszahlen. 2018 lag der Uber-Verlust bei drei Milliarden Dollar – bei 11,3 Milliarden Dollar Umsatz. Da sind die Uber-Fahrer – der sein eigenes Auto noch mitbringt -, ein Kostenfaktor. Deshalb werden autonom fahrende Autos interessant. Bereits 2015 hat Uber ein Forschungslabor für autonomes Fahren gekauft und investiert hunderte Millionen in die Entwicklung der Uber-Taxi-Roboterautos. „Allein in Europa wird der Markt für selbstfahrende Shuttledienste ab 2030 auf jährlich 200 Milliarden Euro wachsen, prognostiziert die Beratungsgesellschaft Horvath & Partner.“57
Uber als nur ein Beispiel von vielen: Menschliche Arbeit wird ersetzt durch Internet und Apps und Clouds, dazu eine wahnwitzige Aufrüstung digitaler Hilfswerkzeuge mit dem entsprechenden Verbrauch von Rohstoffen: Und vom Energieverbrauch der digitalen Welt redet schon länger bewusst niemand mehr offen und ehrlich.
Claas Tatje verweist in der Zeit bei Uber auf einen Verlust von über eine Milliarde Dollar im 1. Quartal 2019 – und auf einen möglichen Börsengang in Höhe von 80 Milliarden Euro. Tatje listet die Herausforderungen an Uber auf: 1. Uber-Fahrer müssen einen Teil ihres Lohnes als Vermittlungsprovision an Uber abttreten: Deshalb wollten Mitte Mai 2019 Tausende Uber-Fahrer streiken. 2. In vielen Ländern wehren sich Taxifahrer gegen Uber und fordern gesetzliche Regelungen. 3. Zu viele Uber-Fahrer gefährden den Erfolg des gesamten Unternehmens.58

Assistenzsysteme machen unsicher. Gregor Hebermehl verweist in Auto, Motor und Sport auf einen Artikel des New Yorker Psychiaters Vatsal G. Thakkar in der New York Times.59 „Thakkar weist darauf hin, dass Assistenzsysteme das Autofahren nicht sicherer machen würden. Der Mensch verlasse sich zu einfach auf die technischen Helfer und büße damit Aufmerksamkeit ein – er plädiert für weniger Technik im Auto. So würde beispielsweise eine Handschaltung dafür sorgen, dass der Fahrer permanent aufmerksam sein müsste.“60 Thakkar berichtet vom etwas älteren Auto seiner Frau ohne Rückfahrkamera und Piepser: gewöhnungsbedürftig für jemand mit einem neueren Auto, jedoch Aufmerksamkeit erheischend – und bekommend. (Ich selbst habe 2018 einen Kratzer in einen fünf Jahre alten kleine Volvo V40 gefahren: beim Rückwärtsrollen, aber ohne den Rückwärtsgang eingelegt zu haben. Es hat nicht gepiepst.)
Thakkar schrieb in seinem Beitrag in der New  York Times auch, ein Schaltgetriebe verhindere das Telefonieren oder Essen während des Fahrens, wenn man auf dem Weg zum Einkaufszentrum hundert Mal schalten muss. Für Thakkar liegt eine Heilung des Aufmerksamkeits-Defizits in weniger und nicht in mehr Technologie.59
Das Hauptversprechen des autonomen Fahrens ist ja die Absenkung der Unfallzahlen. Das erinnert fatal an ein Märchen: Des Kaisers neue Kleider…

Uber im 1. Quartal 2019: Eine Milliarde Dollar Verlust. Anfang Mai 2019 war der Uber-Börsengang, der 8,1Milliarden Dollar einbrachte. Ende Mai 2019 veröffentlichte Uber den Verlust von einer Milliarde Dollar im 1. Quartal 2019. Für Uber sind der Schlüssel zum Profit „auf Dauer vor allem Roboterautos, die Fahrer als Kostenfaktor überflüssig machen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter und ungewisser Weg.“ 61
Fazit: Uber betreibt die Vernichtung von Arbeitsplätzen als Kostenfaktor und treibt deshalb das autonome Fahren voran: mit einer dazu nötigen irrwitzigen Infrastruktur in den Fahrzeugen selbst, in der Straßen-Infrastruktur und in den Internet-Clouds. Das alles erfordert auch einen ungeheuren Stromverbrauch.

VW von Aurora zu Ford. VW hat bisher beim autonomen Fahren mit der Roboterwagen-Firma Aurora kooperiert. Aurora gab bekannt. künftig mit Fiat Chrysler zu kooperieren. Am 10.6.2019 informierte wiederum der VW-Konzern, künftig mit Ford bzw. dessen Roboterwagen-Firma Argo AI zusammenzuarbeiten.62
Das Start-up Aurora wurde 2016 von drei Roboterauto-Experten gegründet, darunter dem langjährigen Leiter der Google-Tochter Waymo, Chris Urmson. Aurora sammelte im Februar 2019 von Investoren 530 Millionen Dollar für die Technologie des autonomen Fahrens ein. An Aurora sind inzwischen auch der Fonds Sequoia und Amazon beteiligt; es wird mit über 2,5 Milliarden Dollar bewertet. „Ein Kaufangebot des Volkswagen-Konzerns soll Aurora ausgeschlagen haben.“63Argo AI wurde von einem früheren Waymo-Mitarbeiter und einem ehemaligen Uber-Manager  2016 gegründet. Anfang 2017 kaufte Ford die Mehrheit an Argo AI und wollte etwa eine Milliarde Dollar in Argo AI investieren. , dessen Roboterautos in Pittsburgh, Detroit, Miami und Washington D.C. fahren.63VW beteiligt sich mit einer Milliarde Euro an Argo AI und integriert seine Münchner Audi-Tochter AID mit 200 Mitarbeitern im Bereich Autonomes Fahren.64

Waymo expandiert nach Europa. Renault und Nissan haben eine Kooperation mit Waymo angekündigt: Die Waymo-Fahrzeuge sollen autonom fahrende Taxi- und Lieferdienste in Frankreich und Japan durchführen. Später möchten Renault und Nissan die Dienste auch auf andere Länder ausweiten. Waymo-Chef John Krafcik: „Das ist eine ideale Gelegenheit für Waymo, unsere autonome Technik weltweit vorzuführen.“65
Honda will beim autonomen Fahren mit General Motors kooperieren. Toyota hat eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Roboterautos und neuen Fahrdiensten mit dem Technologiekonzern Softbank angekündigt.65

Testfeld München. Die erste Teststrecke für autonomes Fahren in der Nähe Münchens gibt es auf der A 9: Hier gibt es spezielle Sensoren und Messgeräte. BMW hat 2018 ein Forschungszentrum zum autonomen Fahren in München eröffnet und testet seine autonomen Fahrzeuge im Stadtgebiet. Der Münchner Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) möchte ganz München zur Teststrecke machen: „Wir müssen den Akteuren ermöglichen, ihre Entwicklungen im realen Leben einer Stadt zu testen, um Realität und Theorie in Einklang zu bringen.“66

Prognos-Studie. Im Jahr 2017 gab es in Deutschland 3180 Verkehrstote; für 2018 rechnet der ADAC mit 3.285 Verkehrstoten. Die autonomen Fahrerassistenzsysteme sollen die Zahl der Verkehrstoten absenken. Nach einer Prognos-Studie im Auftrag des ADAC können Roboterautos bis zum Jahr 2050 etwa 800 Leben retten. Andreas Rigling ist beim ADAC für Fahrzeugsicherheit zuständig und sieht nur eine langsame Durchsetzung der automatisierten Fahrfunktionen: „Für 2050 erwarten wir zwar, dass 70 Prozent der Neufahrzeuge über eine Form von Automatisierung verfügen werden, aber nur wenige Prozent können dann vollautonom von Tür zu Tür fahren.“67

EU-Vorschriften. Das Europäische Parlament hat beschlossen, dass ab 2022 in neue Modellreihen eine ganze Reihe Fahrassistenz-Systeme eingeführt werden wie erweiterte Notbremsassistenten, Spurhalteassistenten, Geschwindigkeitsassistenten zum automatischen Übernehmen von Tempolimits.67

Steigerung der Leistungsfähigkeit der Prozessoren. Ein Beispiel für die symptomatische Leistungssteigerung sind die Fahrassistenzsysteme von MobilEye (gehört inzwischen zum Intel-Konzern). „In den 12 Jahren zwischen 2008 und 2020 hat sich die Leistungsfähigkeit der Prozessoren des Systems um einen Faktor von 5450 auf dann 24 Billionen Operationen pro Sekunde vervielfacht. Ab 2020 hat das System laut dem Hersteller die Kapazitäten, komplett autonomes Fahren zu unterstützen.“68
Es wird nie reichen!

Autonom oder nicht autonom. Die autonomen Waymo-Fahrzeuge legten nach Zahlen der US-Zulassungsbehörde 2018 mehr als zwei Mill. Testkilometer in Kalifornien zurück: Im Durchschnitt ergab sich alle 17.950 Kilometer, dass das Waymo-Fahrzeug eine Situation nicht selbständig lösen konnte. Bei den Fahrzeugen von GM Cruise war bei 720.000 km alle 8380 km ein Eingriff nötig, bei Zoox mit 49.500 km alle 3920 km.69

BMW und Daimler fahren zusammen autonom. Nach der Vorankündigung im Frühjahr 2019 haben BMW und Daimler einen Vertrag über eine „langfristige und strategische“ Kooperation im Bereich autonomisiertes Fahren unterschrieben. Ab 2024 sollen Funktionen auf dem Level 4  verfügbar sein.70 Zu den Level 1 bis 5 vgl. ADAC, Autonomes Fahren: Die 5 Stufen zum selbstfahrenden Auto, in www.adac.de 7.11.2018, siehe oben.

Zwiespältige Versprechungen des autonomen Fahrens. „Die Wirkungen des autonomen Fahrens auf Verkehrsemissionen sind nicht eindeutig. Weniger Autos werden jeweils längere Strecken zurücklegen, da ihre Auslastung höher ist. Problematisch wäre es, wenn Nutzer von öffentlichen Nahverkehrsmitteln auf bequemere Robotaxis umsteigen (Clements und Kockelman 2017), während der Nahverkehr von Komplementaritäten auch profitieren könnte (Hall et al. 2018). (…) Im Hinblick auf die erhofften Umwelteffekte durch geringere Staubildung und Verbesserung des Verkehrsflusses zeigen Simulationsergebnisse, dass erst ab einer relativ hohen Automatisierungsquote von mehr als 50 Prozent fühlbare Verbesserungen (und damit auch Emissionsreduktionen) bei einer gegebenen Gesamtanzahl von Fahrzeugen zu erwarten sind (Calvert et al. 2017).“71
Dazugerechnet muss die wahnwitzige technische Infrastruktur mit superschnellen Chips, der Ausrüstung in den Fahrzeugen und an den Straßen selbst plus Cloud Computing etc.: Dies alles produziert CO2 – da hilft auch der gern beschworene Ökostrom nicht weiter, weil er auch seinen ökologischen Preis hat.

GPS und Galileo: 20 Zentimeter Auflösung für autonomes Fahren. Seit einem Memorandum am 28.4.2000  des damaligen Präsidenten Bill Clinton liegt die garantierte Auflösung von GPS bei zehn bis 15 Metern. (Vorher lag diese, auch kriegsbedingt durch den Balkankrieg, bei 150 Metern.) Die genauere Auflösung sollte auch – vergeblich – einen Stopp des europäischen Satellitensystems Galileo (GSA) verhindern helfen. Nun will GSA eine noch feinere Auflösung anbieten: „Die Rede ist von 20 Zentimetern Auflösung, was für das autonome Fahren wichtig wäre. Derzeit kann Galileo in Kombination mit GPS bis zu 30 Zentimeter erreichen.“72

Bosch und Daimler parken automatisch. Im Parkhaus des Mercedes-Benz-Museums funktioniert es schon: Seit 2017 wurde mit zwei Fahrzeugen das automatische Parken geübt. Nun hat Daimler die Behörden-Genehmigung: Besucher steigen an der Einfahrt des Parkhauses aus ihrem Pkw aus, klicken auf ihr Handy, und das Fahrzeug sucht sich einen Parkplatz. Ein zweiter Klick, und das Fahrzeug kommt. Die vollautomatische und platzsparende Parkiererei (ohne Türöffnen) soll ab 2020 auch an die Betreiber von anderen Parkhäusern verkauft werden.73

Automatisiertes Fahren und Hackerangriffe. „Ein wichtiger Aspekt ist im Zusammenhang mit dem vernetzten Betriebssystem des Autos die Möglichkeit,  Funktionalitäten  (z.B. Sprachsteuerung, Fahrassistenzsysteme oder  Unterhaltungssoft-ware) jederzeit über das Internet aktualisieren oder erweitern zu können. Wie bei allen mit dem Internet verbundenen Geräten öffnet sich hierdurch aber auch die Möglichkeit von Hacker-Angriffen auf Fahrzeuge – je höher der Grad der Automatisierung des Fahrzeugs, desto schlimmer sind die möglichen Folgen eines solchen Angriffs (Parkinson et al. 2017).“74

Deloitte, Urbane Mobilität und autonomes Fahren im Jahr 2035, Stand 09/2019.
Aus der Pressemitteilung vom 10.9.2019: Im Jahr 2035 können Autos zuverlässig und voll autonom fahren. Neues Geschäftsfeld für Dienstleister, die Fahrten gegen Gebühr abrechnen: zum einen autonome Taxis für ein bis zwei Personen und autonome Shuttles (Sammeltaxis) für maximal vier Personen. Als Folge steigt die Anzahl der Fahrzeuge auf den Straßen; der Verkehrsfluss und das Staurisiko werden deutlich erhöht. Der Verkehr in den Städten steigt in Spitzenzeiten (von 8 bis 9 Uhr und 16 bis 17 Uhr; Studie S. 24) um bis zu 40 Prozent mit Staus als Folge daraus. – Autonome Fahrdienste verdrängen nicht nur den privaten Pkw, sondern auch den ÖPNV. Die Auslastung und Nutzung sind höher. Die Fahrten sind um 25 Prozent günstiger als mit einem eigenen Fahrzeug: Nach Deloitte-Berechnungen kosten autonome Taxis 34 Cent pro Kilometer, autonome Shuttles 15 Cent. Für das Autonome Taxi werden 18 kWh/100 km und für das autonome Shuttle 22 kWh angenommen. (Studie S. 40) – Autonome Fahrdienstflotten können pro Jahr bis zu 16,7 Milliarde Euro Umsatz mache – ein Sechstel des Umsatzes mit heutigen Neuwagenkäufen. – 2035 könnten 740.000 autonome Fahrzeuge unterwegs sein. Die Nutzung des Privatautos sinkt von heute 49 auf 32 Prozent, der ÖPNV sinkt von 20 auf 14 Prozent, die Nutzung von Fahrrad und Fußweg von 31 auf 21 Prozent. 14 Prozent Anteil haben Autonome Shuttles, 18 Prozent autonome Taxis. (Studie S. 13) „Die Zahl der zu Fuß oder per Fahrrad zurückgelegten Wege würden um 30 Prozent sinken, während etwas mehr als jeder vierte ÖPNV-Nutzer das Taxi oder Shuttle nutzen würde.“ (Studie S, 15) – Was mir auffiel: Als Strompreis im Jahr 2035 wurden 21 Cent/kWh angenommen – das ist in etwa der heutige Gewerbetarif und damit eher unwahrscheinlich.

Autonomes Fahren: Termine überschätzt. Die Firma Argo AI aus Pittsburg arbeitet an autonomen Fahrzeugen und kooperiert mit Ford und VW. Argo-Chef Bryan Salesky stellte fest, dass zwar etwa 80 Prozent der Technologie entwickelt sei, aber die verbleibenden 20 Prozent „sehr viel schwieriger“ wären. Selbstfahrende Fahrzeuge in großer Verbreitung seien „weit in der Zukunft“.75 Ford-Chef Jim Hackett stellte schon im April 2019 fest: „Wir haben uns bei der Einführung autonomer Fahrzeuge überschätzt.“75
Und dann kommt noch die unbeschränkte Raserei auf deutschen Autobahnen hinzu!

Mehr Verkehr. Dem Städteplaner Adam Millard Ball von der Universität Santa Cruz zufolge werden autonome Fahrzeuge die Verkehrssituation in Innenstädten verschlimmern: „Weil es billiger sei, autonome Fahrzeuge, statt sie zu parken, einfach herumfahren zu lassen, solange man sie nicht braucht, könnten Innenstädte von unbemannten, herumvagabundierenden Vehikeln verstopft werden.“75

Aral-Studie Trends beim Autokauf 2019. „Nur 18 Prozent können sich vorstellen, in einem selbständig fahrenden Auto Platz zu nehmen. (…) Jeder vierte Mann würde in ein autonomes Fahrzeug einsteigen, bei den Frauen ist es nur jede neunte.“ (S. 24) 29 Prozent der Befragten können sich nicht vorstellen, autonom zu fahren, 53 Prozent haben sich kein Urteil gebildet. „Unter den Skeptikern sind Sicherheitsbedenken am weitesten verbreitet. 35 Prozent der Studienteilnehmer, die nicht autonom fahren möchte, befürchten eine wachsende Unfallgefahr.“ (S. 25) Die Zeitspanne, bis ein autonom fahrendes Auto zu kaufen sei, wurde auf 12,3Jahre geschätzt. (S. 25)76 – Zur Aral-Pressemitteilung: Lust am Autokauf weiter hoch – Tendenz geht zum Gebrauchtwagen, Bochum, 15.8.2019

Viel Geld fürs Autonome Fahren. Der neue Leiter vom Fraunhofer Institut für kognitive Systeme (IKS) in München, Mario Trapp, hat die Schwerpunktthemen Autonomes Fahren, Fabrikautomation und Künstliche Intelligenz. Trapp verglich in der SZ die amerikanische Vorgehensweise mit der deutschen bezüglich der Sicherheitsstufen: Die Amerikaner rüsten einfach ihre Software durch beim Kunden gewonnene Erkenntnisse mit einem Software-Update nach (siehe Tesla; WZ). Die Deutschen würden einen gewissen Perfektionismus bevorzugen. Die Förderungsgelder seien in den USA ungleich höher: Das MIT habe eine Milliarde Dollar für KI-Forschung erhalten. Der Internet-Konzern Amazon gäbe 20 Milliarden Dollar pro Jahr für F+E aus. Das IKS erhält vom Land Bayern eine Anschubfinanzierung von 20 Millionen Euro und wird nach dem Umzug auf den Campus Garching die Zahl der Mitarbeiter von 60 auf 150 erhöhen. Das IKS wird wie bei Fraunhofer-Instituten üblich zu je einem Drittel vom Bund, der Industrie und über Projekte finanziert.77
Wird interessant, wie die deutschen Forscher das Autonome Fahren bei Tempo 250 km/h auf der Autobahn lösen wollen.

Kommt, kommt nicht. BMW-Vorstandsvorsitzender Oliver Zipse: „Das erste vollautonome Fahrzeug wird noch Jahrzehnte dauern, wenn es jemals kommt.“78
Ob er aber über Oberammergau oder aber über Unterammergau oder aber überhaupt nicht kommt, ist nicht gewiss…

Falsche Versprechungen der Digitalisierung. Die globale Digitalisierung produziert durch unzählige und riesige Rechenzentren und Serverfarmen bereits jetzt vier Prozent an allen anthropogenen Klimaemissionen; bis 2025 könnten dies bis zu acht Prozent werden. „Zum Vergleich: Der weltweite Flugverkehr trägt laut einer Studie im New Scientist fünf Prozent zur globalen Erwärmung bei.“79 Laut IT-Konzern Cisco werden sich die Datenmengen von 2019 bis 2022 verdoppeln. Diese werden in den Rechenzentren der Cloud-Computer-Dienstleister verarbeitet. „Die Cloud braucht Hardware – Hallen, Generatoren, Kühlsysteme, Wachschutz.“79 Deshalb benötigt die Cloud 20 Prozent des digitalen Energieverbrauchs, ebenso wie die internetfähigen Endgeräte.
Über die Konsequenzen dieser Entwicklung – auch inbezug auf die Klimakatastrophe -, gibt es keine Diskussion, im Gegenteil: Fast alle Politiker fast aller Parteien beten das Mantra der dringend nötigen Digitalisierung, des 5G-Netzes, der Glasfaser-Verkabelung. Und wenn das autonome Fahren hinzu kommt, wird der Bedarf an 5G-Netzen, an Speicherkapazitöt, an Energie in ungeahnte Höhen steigen.

2020:

Tempolimit Voraussetzung für Autonomes Fahren. Jürgen Resch ist Geschäftsführer der DUH. Er äußerte in spiegel.de: „Ohne Tempolimit wird die deutsche Autoindustrie untergehen.“80 Ein Tempolimit verhindere die Entwicklung autonomer Fahrzeuge: „Man kann moderne, digitale, autonome Fahrzeuge nicht testen, solange man befürchten muss, dass links ein Wagen mit 250 Stundenkilometern vorbeischießt.“80 Andreas Rieger forscht am Labor für Distributed Artificial Intelligence der TU Berlin. Denn je schneller gefahren werde, desto eher träten Situationen auf, die ein selbstfahrendes Fahrzeug nicht mehr bewältigen könne. Auch er äußert: „Das autonome Fahren braucht deshalb ein Tempolimit.“80

Autonom und betrunken. Uber und Lyft haben in den USA mit Studien geworben, in denen nachgewiesen wurde, dass alkoholbedingte Unfälle mit einem Fahrdienstvermittler zurückgingen. Da erhebt sich die Frage, ob nun die Nutzer, die nicht mehr selber fahren müssen, mehr trinken. Das  ergaben Untersuchungen der Universitäten von Louisiana und George State: „Heftiges Trinken ist in Städten mit Fahrdienstvermittlern durchschnittlich um neun Prozent angestiegen, an Orten mit unzureichendem öffentlichen Verkehsnetz sogar um 21,8 Prozent.“81
Um wieviel steigt dann der Alkoholpegel beim autonomen Fahren?

Elektronikformen mit eigenen Elektroautos. Sony präsentierte Anfang Januar auf der Technikmesse CES sein Elektroauto Vision-S. Andere Elektronik-Hersteller steigen in den Sektor automatisiertes Fahren ein. „So kündigte auch der Chip-Konzern Qualcomm den Einstieg ins Geschäft mit Computern für automatisiertes Fahren und Robotaxis an. Erste Fahrzeuge mit Qualcomm-Systemen sollen zum Jahr 2023 auf die Straße kommen. Der chinesische Drohnen-Spezialist DJI will den Markt für Laserradare, mit denen Roboterwagen ihre Umgebung abtasten, mit deutlich günstigeren Geräten als bisher aufmischen.“82

Autonomer E-Bus im Münchner Olympiapark. Ab April will die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) in Zusammenarbeit mit e.GO aus Aachen zwei verschiedene Kurse durch den Olympiapark anbieten. Für den Notfall fährt ein Fahrer mit. Das BMVBS fördert den Münchner Versuch im Rahmen des Projektes Easyride.15

Digitalisierung und CO2-Emissionen. In der im Februar 2020 erschienenen Studie „Umweltpolitische Digitalagenda“ des BMU steht im Editorial von Bundesministerin Svenja Schulze: „Die Digitalisierung entwickelt sich rasant und mit ihr der Bedarf an Energie und wertvollen Ressourcen. Der Strom für die schöne neue Welt der Smartphones, Streamingdienste und sozialen Netzwerke kommt bisher vor allem aus Kohle, Öl und Gas. Das Streaming der Lieblingsserie auf dem Bildschirm, der Online-Handel und die digitalisierte Produktion führen derzeit nicht zu einer besseren CO2-Bilanz, sondern zu mehr Konsum. Schon in wenigen Jahren – so schätzen manche – wird die Digitalbranche weltweit mehr CO2-Emissionen verursachen als der gesamte Kfz-Verkehr.“
Das ist auch im Hinblick auf das „autonome Fahren“ von Bedeutung: Hier werden riesige Datenspeicher, Online-Kapazitäten im Internet und in der Cloud und die dazugehörende Hardware benötigt. Das ist natürlich alles offiziell CO2-frei – wie das Elektroauto ebenfalls CO2-frei fährt.

Technische Infrastruktur: Es geht immer weiter. Die Ortung für das autonome Fahren übernehmen üblicherweise GPS, Kameras und Laserscanner. Die zwei Letzten leiden unter den Witterungsverhältnissen wie Schneefall, Schneebelag oder Starkregen. Nun will eine Arbeitsgruppe des MIT ergänzende Sensoren: ein Bodenradar, das die Messdaten mit einem Untergrund-Atlas abgleicht. Dieser müsste aber erst noch erstellt und die nötigen Mini-Bodenradargeräte erst noch entwickelt werden.83

Künstliche Intelligenz nicht intelligent? Der KI-Experte Gary Marcus beschreibt die „Deep Learning Technologien“ als „datenhungrig, seicht und spröde“. „Das bedeutet: Auf Situationen, für die sie nicht trainiert wurde, reagiert KI-Software, nun ja, eher unsouverän: Als Mitarbeiter des IT-Sicherheitskonzerns McAfee ein etwa vier Zentimeter langes Stück schwarzes Klebeband auf einem Verkehrsschild anbrachten, reagierte der vermeintlich intelligente Autopilot eines Tesla, indem er 50 Meilen pro Stunde beschleunigte.“84

„Brandbeschleuniger“ des Klimawandels. Für Bundesumweltministerin Svenja Schulze ist die zunehmende Digitalisierung (hierzu gehört natürlich auch das autonome Fahren) eiverfügen über einen Laderaumn potentieller „Brandbeschleuniger“ des Klimawandels. Sie hat eine „Umweltpolitische Digitalagenda“ mit 72 Maßnahmen vorgestellt, die Hardware-Hersteller, Rechenzentrumsbetreiber und Cloud-Dienstleister betreffen.85

Roboterfahrzeug Nuro. Das Start-up Nuro hat von kalifornischen Behörden die Genehmigung erhalten, seine fahrerlosen, vollautomatischen Lieferfahrzeuge auf den Straßen zu testen. Die Fahrzeuge verfügen über seitliche Laderäume und werden am Google-Sitz Mountain View und Umgebung ausliefern, wenn die Ausgangsbeschränkungen in Kalifornien aufgehoben sind. Sie fahren bis zu 40 km/h und können im Laderaum von 630 Liter bis 190 kg Fracht transportieren.86

Audi A8 nicht auf Level 3. Wesentlich ist „Softwarekompetenz, verfügbare Datenmenge, Ladegarantie und die Kompetenz beim autonomen Fahren, wo Audi soeben das Level-3-Versprechen für den aktuellen A 8 kassiert hat.“87

Wer zahlt bei Unfällen? Der Einsatz der Künstlichen Intelligenz bringt schwierige Haftungsfragen mit sich: Eine Paketdrohne beschädigt ein Auto, ein Gerät reinigt autonom einen öffentlichen Ort und beschädigt Privateigentum, ein autonomes Fahrzeug verursacht einen Autounfall. Ist der Betreiber/Eigentümer, der Lieferant oder der Software-Entwickler haftungspflichtig?88

Mobileye verzeichnet Wachstum.  2017 wurde Mobileye aus Israel von Intel übernommen und ist inzwischen Weltmarkführer bei vernetzten Kamerasystemen: mit etwa 50 Prozent Wachstum pro Jahr. Der neue VW Golf 8 wird in der Variante Style mit dem Mobileye-Travel Assistent ausgestattet. (Die Auslieferungsprobleme beim Golf 8 hängen mit dem „Ecall-System“ zusammen.) Ein Manager von Mobileye rechnet damit, dass bis 2025 etwa 75 Prozent aller Neuwagen mit Fahrerassistenzsystemen ausgestattet werden.89

Teslas Autopilot kein Autopilot. Aus dem Tesla-Werbetext: „Ein Tesla fährt Sie mittels Autopilot fast automatisch um die Welt. Ein Roboter auf der Straße!“90 Im Sommer 2019 hatte Tesla auf seiner Webseite beim Model 3 versprochen, dass automatisches Lenken, Beschleunigung und Bremsen auch unter Berücksichtigung anderer Fahrzeuge und Fußgänger möglich sei. Das Landgericht München 1 nun hat am 14.7.2020 Tesla aufgetragen, diese Behauptung zu unterlassen. Die Sprecherin des Landgerichts stellte fest, dass technisch wie rechtlich das Suggerierte nicht machbar sei. Geklagt hatte die Wettbewerbszentrale. Eine Berufung zum Oberlandesgericht ist möglich.90

BMW und Mercedes nicht mehr zusammen autonom. Die Kooperation für das hochautomatisierte Fahren, die im Februar 2019 begonnen hatte, sollte die nächste Technologiegeneration für Fahrassistenzsysteme und automatisiertes Fahren auf Autobahnen und automatisierte Parkfunktionen entwickeln. Ab 2024 sollten diese Systeme in Pkws verfügbar sein. Diese Kooperation wurde jetzt beendet.91 „Die Münchner hatten sicxh mit Intel und Mobileye scon längst Partner außerhalb der Autoindustrie gesichert, mit denen man am selbstfahrenden Auto bastelt.“92

Mercedes setzt auf Nvidia. Am 24.7.2020 hatten BMW und Daimler das Ende der Kooperation beim autonomen Fahren bekanntgegeben. Am 28.7.2020 verkündete Mercedes-Chef Ola Källenius eine Zusammenarbeit mit Nvidia aus Kalifornien: „Nvidias KI-Rechnerarchitektur soll uns helfen, unseren Weg zum autonomen Fahren weiter zu beschleunigen.“92 Ab 2024 soll diese Technologie bei allen Baureihen eingeführt werden. Damit könnten wie beim Konkurrenten Tesla die digitalen Programme auch „over the air“, also über Internet, aktualisiert werden. Die Mercedes-S-Klasse soll teilautonomes Fahren auf der Autobahn ab 2020 können, BMW ab 2021 mit dem iNext.92

Skepsis beim autonomen Fahren. „Überhaupt ist die Stimmung bei den deutschen Herstellern schon lange nicht mehr so euphorisch, wenn es ums autonome Fahren geht. Ob sich das viele Geld jemals auszahlen wird, das man gerade investiert, damit Luxusautos irgendwann ein paar Kilometer autonom über die Autobahn fahren können, bleibt offen.“92

Tesla-Touchscreen kann zum Fahrverbot führen. Das Oberlandesgericht Karlsruhe bestätigte ein Urteil des Amtsgerichts Karlsruhe: eine Geldbuße von 200 Euro und ein Monat Fahrverbot.  Ein elektronisches Gerät wurde regelwidrig benutzt. Ein Autofahrer hatte versucht, auf dem Tesla-Touchscreen die richtige Geschwindigkeit des Scheibenwischers einzustellen. Dazu muss man ein Untermenü aufsuchen. Beim Eintippen fuhr der Autofahrer von der Fahrbahn und touchierte mehrere  Bäume. „Auch Touchscreens sind im sogenannten Handyparagraphen in der Straßenverkehrsordnung explizit genannt.“93. Ein Einstellen ist während der Fahrt nicht verboten, es kommt aber auf die zeitliche Länge und die Aufmerksamkeit auf die Straße an. Da z. B. Klimaanlagen bei anderen Herstellern ebenfalls über ein Untermenü eingestellt werden, kann das Karlsruher Tesla-Urteil auch Auswirkungen auf andere Hersteller haben. hinzu kommt, dass die vielfältigen (und teils grotesken) Möglichkeiten des digitalen Armaturenbrettes mit konventionellen Schaltern und Anzeigen nicht mehr darstellbar sind. Wo die neuen Autofahrer auch gern während der Fahrt auf ihrem Smartphone herumdaddeln möchten. – „Tesla hat sich nie viel um die Fahrer-Ergonomie gekümmert, Selbstverpflichtungen der Autohersteller zur Dauer der Blickabwendung haben die Kalifornier ignoriert. (…)Doch immer neue Studien zeigen, dass die Bedienlogik von Smartphones mit Touch-Displays und vielen Apps in Autos zu verzögerten Reaktionszeiten führen. Eine englische Verbraucher-Organisation kam jüngst zu dem drastischen Schluss, dass Android Auto und Apple Car Play beim Autofahren mehr ablenken als Alkohol und andere Drogen.“94
Das traurige Fazit: Die Überladung neuer Automobile mit digitalen Funktionen (die meist nicht für das Fahren nötig sind), provoziert die (scheinbare) Notwendigkeit des autonomen Fahrens mit einem irrwitzigen Aufwand an technischer Infrastruktur – und nicht zuletzt den raschen Ausbau des G5-Netzes. Angesichts des ungeheuren Energieeinsatzes wird immer noch die scheinbare Energieeinsparung und die CO2-Reduzierung durch Elektromobilität propagiert: ein sehr schlechter Witz.

Autonomes Fahren noch lahm – vorerst. Mehr als 60 km/h sind derzeit nicht erlaubt in 42 Staaten, die der „United Nations Economic Commission for Europe“ (UNECE) angehören. (Die USA und China gehören der UNECE natürlich nicht an.) Bei Baustellen, Fahrspurverzweigungen, natürlich auch Unfällen müssten Leitstellen die derzeit teilautonomen Fahrzeuge in Echtzeit warnen können: Das ist derzeit gar nicht möglich. Und je höher die Geschwindigkeiten, umso größer auch die Anforderungen an Autopiloten, Sensoren und Überwachungscomputer. „Die entsprechende Infrastruktur an der Autobahn inklusive 5G-Vernetzung ist eine Voraussetzung für höhere Geschwindigkeiten im automatisierten Modus. (…) Die Euphorie beim autonomen Fahren ist Ernüchterung gewichen. Immer mehr und höher auflösende Sensoren erzeugen immer mehr Daten, die von immer leistungsfähigeren Computern verarbeitet werden müssen. Die Kosten (und der Energieverbrauch) steigen, während der Nutzen durch immer mehr Grenzfälle in Frage gestellt wird.“95

Viertes Spitzengespräch im Kanzleramt. Am 8.9.2020 fand ein Treffen der Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten der „Autoländer“ Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen, der Zulieferindustrie, Gewerkschaften und dem VDA statt. Ein Ergebnis: Deutschland soll eine Führungsrolle beim autonomen Fahren spielen. „Mit dem in Vorbereitung befindlichen Gesetz zum autonomen Fahren wolle Deutschland das erste Land weltweit sein, das fahrerlose Kraftfahrzeuge im Regelbetrieb sowie im gesamten nationalen Geltungsbereich erlaube. Ziel sei es, bis zum Jahr 2022 Fahrzeuge mit autonomen Fahrfunktionen in den Regelbetrieb zu bringen.“96

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor dem Berliner Autogipfel am 8.9.2020: „Es braucht den massiven Ausbau und die Förderung neuer Antriebsmodelle sowie ein zeitnahes Konzept für autonomes Fahren in ganz Deutschland. Denn dem ökologischen und digital-autonomen Fahrzeug gehört die Zukunft.“97

Nachtrag zum Unfall eines Uber-Testautos vom März 2018 (siehe oben): Der Prozess soll im Februar 2021 beginnen. Der Fahrer wäre laut Polizeibericht „völlig vermeidbar“ gewesen, wenn der Fahrer nicht auf sein Handy geschaut hätte; dieser bestreitet das. Die Staatsanwaltschaft erklärte im März 2019, dass Uber für den Unfall strafrechtlich nicht haftbar sei. Die US-Behörde für Transportsicherheit stellte dagegen Softwarefehler im Programm fest, sodass die Frau mit ihrem Fahrrad nicht als Fußgängerin identifiziert wurde. Dazu war das automatische Notbremssystem des Uber-Volvos deaktiviert.98

„Juristisch sichere Entscheidung“. Wissenschaftler der TU München haben Algorithmen für das autonome Fahren entwickelt, die „stets juristisch sicher entscheiden“ sollen, d. h. einen Weg finden, sodass kein Schaden entsteht. „Als juristisch sicher definieren Experten für autonomes Fahren solche Autos, die niemals Unfälle verursachen, vorausgesetzt, alle anderen Verkehrsteilnehmer halten sich an die Regeln – was freilich nicht immer zutrifft.“99. Die Algorithmen überprüfen die Fahrtwege laufend, suchen Notfallrouten und verwenden viele Routenplaner. Allerdings müssen die Sensoren des autonomen Fahrzeugs andere Fahrzeuge in allen möglichen Situationen korrekt erfassen, was wiederum von Fachkollegen bezweifelt wird.99

Blickfeld: Lidar-Technik aus München. Das Start-up Blickfeld entwickelt nach Eigenauskunft Lidar-Sensoren, deren Lichtwellen bis zu 250 Meter weit die Umgebung analysieren: „Das 2017 gegründete Unternehmen mit Sitz in München, Deutschland, ist ein Anbieter von 3D-LiDAR-Technologie für autonome Mobilität und IoT-Anwendungen. Intelligente Maschinen, wie z.B. autonome Fahrzeuge, und intelligente Infrastrukturen müssen ihre Umwelt sicher erfassen. LiDAR-Sensoren eignen sich hierzu besonders gut, da sie zuverlässig und direkt Entfernungsinformationen in 3D messen. Bislang waren diese Sensoren jedoch aus technologischer Sicht sehr komplex, groß und zudem teuer. (…) Das Ergebnis ist ein leistungsstarker, kleiner und zuverlässiger LiDAR-Sensor, der in Kombination mit der Blickfeld-Erkennungssoftware, zahlreiche Anwendungen in den Bereichen Mobilität, Smart City, Industrie sowie im Sicherheitsbereich ermöglicht.“100 Derzeit kostet ein Lidar um die 1000 Euro. Erwartet wird für die Zukunft ein Preisrückgang. Der Lidar von Blickfeld ist etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel und sitzt auf dem Autodach. Tesla geht einen anderen Weg und setzt keine Lidar-Technologie ein, sondern kombiniert Radar, Ultraschall und optische Sensoren.101

Teslas Ausrüstung. Das neueste Model 3 hat drei Kameras und die 40-fache Rechnerleistung des Vorgängermodells. Tesla schickt seit längerem die Updates online an seine Modelle. Eine (noch nicht aktivierte)  Innenraumkamera dient der Überwachung im Elektroauto. Dazu ein Statement von Tesla: „Die wichtigste Verbesserung ist und bleibt das autonome Fahren – und danach die Entfernung des Lenkrads.“102
Ein weiterer Grund für die unglaublich aufwändige Entwicklung des autonomen Fahrens könnte darin liegen, dass kein Fahrer mehr für Unfälle, Verletzte  oder Tote verantwortlich ist: Die Unfälle gehen ja zu Lasten der Technik. Insofern ist das autonome Fahren auch eine organisierte Verantwortungslosigkeit: Schuld ist höchstens noch die Technik. Nicht einmal mehr lenken soll der Fahrer der Zukunft.

Hofreiters Glaube an den Fortschritt. Der Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, ist auch Vorsitzender des Bundesverkehrsausschusses. Er steckt im Dilemma des Autobahnbaus: Die Bundes-Grünen sind gegen den Bau der umstrittenen A 49 in Hessen, die hessischen Grünen sind in der Regierung und haben dem Bau der A 49 im Koalitionsvertrag zugestimmt. Hofreiters verzweifelte „Lösung“: Der Verkehr muss intelligent gesteuert werden, „auch durch Automatisierung des Fahrens. Damit erweitern wir die Kapazität des bestehenden Straßennetzes um mindestens 30 Prozent und brauchen kaum noch neue Straßen.“103
Aus einem Cartoon aus den siebziger Jahren: Es gibt welche, die glauben an den Weihnachtsmann. Und es gibt welche, die glauben an den Osterhasen. Und es gibt welche, die glauben an den Technischen Fortschritt.

Level 3 fragwürdig. Mark Vollrath von der Universität Braunschweig sieht im wechselnden Fahren durch den Computer oder den Fahrer Probleme: Zehn Sekunden Übernahmezeit seien zu kurz, für eine 99-prozentige Sicherheit seien eher 15 bis 20 Sekunden nötig. Dazu kommen strafrechtliche Probleme der Verantwortlichkeit: Wenn es der Fahrer nicht ist, ist es dann der Autohersteller, oder der Programmierer der Software? Spiegel-Redakteur Philip Bethge zum autonomen Fahren: „Der Mensch ist ein guter Autofahrer. Das zeigt sich vor allem, wenn er nicht mehr selber fährt.“((Bethge, Philip, Kino auf der Straße, in Spiegel 46/7.11.2020))

Vgl. auch: Autonomes Fahren und 5G, Apple-Elektroauto, Google-Elektroauto, Moia, Nvidia, Tesla-Unfälle, Waymo; Zoox

  1. Tesla-Fahrer bekommen Autopiloten – per Download, in SZ 15.10.2015 []
  2. Balser, Markus, Stecker rein, in SZ 20.4.2016 []
  3. Reuters, Tesla liefert nicht wie geplant, in SZ 5.8.2016 []
  4. Wüst, Christian, Autonome Sonntagsfahrer, in Der Spiegel 13/24.3.2018 [] [] []
  5. Wüst, Christian, Autonome Sonntagsfahrer, in Der Spiegel 13/24.3.2018; siehe auch Anmerkung 17 []
  6. Nefzger, Emil, Das brutale Genie, in spiegel.de 15.4.2018 []
  7. Winkelmann, Marc, Green Living, in Der Stern 9.5.2018 []
  8. Brost, Marc, Hamann, Götz, „Ein autonom fahrendes Auto erkennt kein Wildschwein“, in Die Zeit 26.7.2018a []
  9. Brost, Marc, Hamann, Götz, „Ein autonom fahrendes Auto erkennt kein Wildschwein“, in Die Zeit 26.7.2018 []
  10. Schmieder, Jürgen, Rechnen am Rand, in SZ 1.8.2018 []
  11. Becker, Joachim, Vorsicht, Hacker! in SZ 18.8.2018 [] []
  12. Becker, Joachim, Schlafen statt steuern, in SZ 8.9.2018 []
  13. Daimler eröffnet Testzentrum für Roboterautos, in spiegel.de 19.9.2018 []
  14. DPA, 20.000 Menschen im fahrerlosen Bus, in SZ 26.10.2018 []
  15. Schubert, Andreas, Autonom durch den Olympiapark, in SZ 31.1.2020 [] []
  16. VW undf Ford loten Zusammenarbeit aus, in spiegel.de 1.11.2018 []
  17. Eckl-Dorna, Wilfried, „Tesla ist nicht mehr in der Todesangst-Situation“, in spiegel.de 2.11.2018 [] []
  18. Uber will wieder selbstfahrende Autos testen, in spiegel.de 3.11.2018 []
  19. Dönges, Jan, Wie selbstfahrende Autos Stau verhindern könnten, in spektrum.de 19.11.2018 []
  20. Becker, Joachim, Mayr, Stefan, Alle gegen alle, jeder mit jedem, in SZ 29.11.2018 []
  21. Oehmke, Philipp, Tod durch Algorithmus, in Der Spiegel 50/8.12.2018 [] [] []
  22. Müller, Christina, Von wegen Zeitung lesen, in SZ 15.12.2018 []
  23. Asendorpf, Dirk, Autonom nur bei Sonne, in Die Zeit 3.1.2019 [] []
  24. Asendorpf, Dirk, Der rollende Roboter zum Einsteigen, in Die Zeit 3.1.2019 []
  25. Becker, Joachim, Alles auf den Prüfstand, in SZ 12.1.2019. OPS = Operations Per Second; WZ []
  26. Becker, Joachim, Alles auf den Prüfstand, in SZ 12.1.2019 []
  27. Frahm, Christian, Jauernig, Henning, Schwäbisch-bayerische Entwicklungshilfe, in spiegel.de 21.1.2019 []
  28. Freitag, Michael, Die deutsche Autoindustrie plant Megabündnis, in Manager Magazin 23.1.2019; vgl. auch Hägler, Max, Nur zusammen sind sie stark, in SZ 25.1.2019 []
  29. Deutsche Autoindustrie plant Megabündnis, in spiegel.de 23.1.2019 []
  30. Hägler, Max, Mayr, Stefan, Autonom auf der Autobahn, in SZ 24.1.2019 []
  31. Liebrich, Silvia, „Autonomes Fahren könnte einen Carsharing-Boom auslösen“, in SZ 10.2.2019 []
  32. Martin-Jung, Helmut, Das Wundernetz, in SZ 2.2.2019 []
  33. Müller, Christina, Der Fahrer kann nicht machen, was er will, in SZ 2.2.2019 []
  34. Mühlfenzl, Martin, Busse ohne Fahrer, in SZ 13.2.2019 []
  35. Wüst, Christian, Autonomer Stillstand, in Der Spiegel 9/23.2.2019 [] []
  36. Daimler und BMW wollen gemeinsam Roboterautos entwickeln, in spiegel.de 28.2.2019 []
  37. Hägler, Max, Müller, Christina, Willst du mit mir fahr’n? in SZ 1.3.2019 [] [] []
  38. Volvo drosselt Tempo seiner Autos, in spiegel.de 4.3.2019; Frahm, Christian, Wer bremst, versteht, in spiegel.de 5.3.2019 []
  39. Hägler, Max, Aus Rivalen müssen Partner werden, in SZ 4.3.2019 []
  40. ADAC, Autonomes Fahren: Die 5 Stufen zum selbstfahrenden Auto, in www.adac.de 7.11.2018 []
  41. Becker, J., Hägler, M., Bei 180 ist Schluss, in SZ 6.3.2019 []
  42. Müller, Christina, Hägler, Max, Pendelei, in SZ 7.3.2019 []
  43. Dohmen, Frank, Hage, Simon, Rosenbach, Marcel, Traufetter, Gerald, Superschnell, Superteuer, in Der Spiegel 11/9.3.2019 []
  44. Kläsgen, Michael, Martin-Jung, Helmut, „Wir wollen Mobilfunk ohne Zweiklassengesellschaft“, in SZ 18.3.2019 []
  45. Ist autonomes Fahren nur mit 5G möglich? in spiegel.de 15.3.2019 [] []
  46. Hägler, Max, „Wir bleiben harte Wettbewerber“, in SZ 16.3.2019 []
  47. Gnau, Irmengard, Forschen für das Auto der Zukunft, in SZ 25.3.2019 []
  48. Lüüs, Sven, Müller, Christina, Maschine überwacht Mensch, in SZ 29.3.2019 []
  49. Müller, Christina, Risikofaktor Mensch, in SZ 29.3.2019 []
  50. Mayr, Stefan, Schmieder, Jürgen, Visionäre aus Virginia, in SZ 30.3.2019 []
  51. Hogger, Martin, Pinker Hype, pinke Ernüchterung, in SZ 3.4.2019. Zu den Arbeitsbedingungen bei Uber und Lyft vgl. Brühl, Janis, Mein Chef, der Algorithmus, in SZ 10.5.2019 []
  52. Fromme, Herbert, Milliardenlast für Uber, in SZ 16.4.2019 []
  53. Müller, C., von der Hagen, H., Tesla macht großen Verlust, in SZ 26.4.2019 [] []
  54. Tesla und die Robotaxis, in SZ 24.4.2019 []
  55. Becker, Joachim, Alles oder nichts, in SZ 27.4.2019 [] []
  56. Kriegel, Matthias, Volt geil! in spiegel.de 3.5.2019 []
  57. Hage, Simon, Mingels, Guido, Traufetter, Gerald, Schulz, Thomas, Uberholmanöver, in Der Spiegel 19/4.5.2019 []
  58. Tatje, Claas, Uber: Ist das Start-up so viel wert wie Volkswagen? in Die Zeit 9.5.2019 []
  59. Thakkar, Vatsal G., Forget Self-Driving Cars. Bring Back the Stick Shift, in nytimes.com 23.3.2019 [] []
  60. Hebermehl, Gregor, „Kunden sollten keine Versuchskaninchen sein“, in auto-motor-und-sport.de 22.5.2019 []
  61. Uber meldet Milliardenverlust, in spiegel.de 31.5.2019 []
  62. DPA, VW wechselt den Partner, in SZ 13.6.2019 []
  63. Eckl-Dorna, Wilfried, Softbank steckt Milliarden in Robo-Van-Firma Nuro, in manager-magazin.de 11.2.2019 [] []
  64. Becker, Joachim, Von Amerika lernen, in SZ 26.10.2019 []
  65. Waymo will selbstfahrende Taxis nach Europa bringen, in spiegel.de 20.6.2019 [] []
  66. Die Stadt als Teststrecke, in SZ 26.6.2019 []
  67. Becker, Joachim, Fortschritt per Vorschrift, in SZ 22.6.2019 [] []
  68. Ifo-Institut (Falck, Oliver / Koenen, Johannes), Fahrzeugbau – Wie verändert sich die Wertschöpfungskette, Ifo-Studie im Auftrag des BIHK, München, Juni 2019, S. 20 []
  69. Ifo-Institut (Falck, Oliver / Koenen, Johannes), Fahrzeugbau – Wie verändert sich die Wertschöpfungskette, Ifo-Studie im Auftrag des BIHK, München, Juni 2019, S. 21 []
  70. Roboterautos aus dem Süden, in SZ 5.7.2019 []
  71. Ifo-Institut (Falck, Oliver / Koenen, Johannes), Fahrzeugbau – Wie verändert sich die Wertschöpfungskette, Ifo-Studie im Auftrag des BIHK, München, Juni 2019, S. 22 []
  72. Sürig, Dieter, Fehler im System, in SZ 17.7.2019 []
  73. Mayr, Stefan, Aussteigen und fertig, in SZ 24.7.2019 []
  74. Ifo-Institut (Falck, Oliver / Koenen, Johannes), Fahrzeugbau – Wie verändert sich die Wertschöpfungskette, Ifo-Studie im Auftrag des BIHK, München, Juni 2019, S. 23 []
  75. Mingels, Guido, Der selbstfahrende Mann, in Der Spiegel 45/2.11.2019 [] [] []
  76. Aral Studie: Trends beim Autokauf 2019, Bochum 08/2019 []
  77. Martin-Jung, Helmut, Qualität gegen Schnelligkeit, in SZ 4.12.2019 []
  78. Tatje, Claas, Zukunft war gestern, in Die Zeit 18.12.2019 []
  79. Schlegel, Michael, Smart, aber dreckig, in Die Zeit 27.12.2019 [] []
  80. „Ohne Tempolimit wird die deutsche Autoindustrie untergehen“, in spiegel.de 3.1.2020 [] [] []
  81. Schmieder, Jürgen, Uber-voll, in SZ 4.1.2020 []
  82. Sony präsentiert eigenes E-Auto, in spiegel.de 7.1.2020 []
  83. Dönges, Jan, Augen unter die Straße! in spektrum.de 25.2.2020 []
  84. Moorstedt, Michael, Dumm wie Bot, in SZ 2.3.2020 []
  85. Umweltministerin nennt 72 Maßnahmen für „grüne“ Digitalisierung, in spiegel.de 3.3.2020 []
  86. Kalifornien erlaubt Test fahrerloser Lieferfahrzeuge, in spiegel.de 8.4.2020 []
  87. Kacher, Georg, Großbaustelle Ingolstadt in SZ 2.5.2020 []
  88. Beisel, Karoline Meta, Neues Recht für neue Technik, in SZ 5.5.2020 []
  89. Becker, Joachim, Smarter Chauffeur, in SZ 16.5.2020 []
  90. Hägler, Max, Kunkel, Christina, Zu viel versprochen, in SZ 15.7.2020 [] []
  91. DPA, Reuters, BMW und Daimler wieder getrennt, in SZ 20.7.2020 []
  92. Kunkel, Christia, Mayr, Stefan, Kalifornien statt Bayern, in SZ 24.7.2020 [] [] [] []
  93. Urteil zu Tesla-Display: Druck aufs Touchscreen kann zu Fahrverboten führen, in spiegel.de 7.8.2020 []
  94. Becker, Joachim, Augen geradeaus! in SZ 14.8.2020 []
  95. Becker, Thomas, Die Zukunft muss warten, in SZ 14.8.2020 []
  96. Autogipfel: Vorerst keine Kaufprämien für Autos mit Verbrennermotoren, in spiegel.de 8.9.2020 []
  97. DPA, Söder will Kaufanreize für Verbrennermotoren, in SZ 7.9.2020 []
  98. Uber: Back-up-Fahrer eines autonomen Autos nach tödlichem Unfall angeklagt, in spiegel.de 16.9.2020 []
  99. Rodemann, Julian, Neues Paradigma, alte Probleme in SZ 16.9.2020 [] []
  100. Lidar-Webseite 11.10.2020 []
  101. von der Hagn, Hans, Die Augen der Maschine, in SZ 7.10.2020 []
  102. Becker, Joachim, Ungebremst ins Unglück,, in SZ 10.10.2020 []
  103. Heyer, Julia Amalia, Lehmann, Timo, Schaible, Jonas, Spallek, Sebastian, Traufetter, Gerald, Grünes Dilemma, in Der Spiegel 43/17.10.2020 []
Elektroauto Chronik eines Irrtums

Chronologie

Anhang