Aktualisiert am 9.3.2020
„Alphabet Inc. ist eine börsennotierte US-amerikanische Holding der vormaligen Google LLC, die jedoch als Tochterunternehmen weiterexistiert. Der Sitz ist Mountain View im Silicon Valley. Die Gesellschaft wird von den beiden Google-Gründern Larry Page als CEO und Sergey Brin als Präsident geführt.“ (Aus Wikipedia). Waymo ist ein Tochterunternehmen von Alphabet.
Aus Wikipedia: „Waymo ist ein Unternehmen zur Entwicklung von Technologien für autonome Fahrzeuge. Waymo setzt die Arbeiten des Google Driverless Car (Googles fahrerloses Auto) der Firma Alphabet fort und wurde im Dezember 2016 als Tochtergesellschaft von Alphabet gegründet. Die Systemsoftware des Autos heißt Google Chauffeur (Stand: 2014). (…) Im Dezember 2011 wurde bekannt, dass dem Internetunternehmen Google nach mehreren Jahren der Entwicklung ein US-Patent für die Technik zum Betrieb von autonomen Fahrzeugen gewährt wurde. Googles Testflotte hatte nach Aussage des Unternehmens zu diesem Zeitpunkt bereits ca. 257.000 km (160.000 Meilen) unter begrenzter Einwirkung des Fahrers sowie mehr als 1600 km (1.000 Meilen) ohne Fahrerbeteiligung zurückgelegt.“ Im Mai 2012 bekam Google in Nevada die erste Zulassung für ein autonomes Fahrzeug. Im Mai 2014 wurde das Google Roboterauto Journalisten vorgestellt: Google baute 100 eigene Elektroautos zu Testzwecken – ohne Lenkrad, Bremse und Gaspedal. 2016 verkündete Google, seine Entwicklung autonom fahrender Autos in die Tochterfirma Waymo auszulagern.“
Open Automotive Alliance. In Las Vegas haben sich bei der Elektronikmesse 2014 die Internetkonzerne Google und Nvidia mit den Autokonzernen Audi, General Motors, Honda und Hyundai zur „Open Automotive Alliance“ vereint. Letztlich soll das Google-Betriebssystems Android bei Elektroautos und autonom fahrenden Autos eingesetzt werden. „Denn Android, das ist die Macht: Marktanteil bei Smartphones 80 Prozent, fast zwei Milliarden Nutzer weltweit. Was nützen die besten Motoren, die schönsten Reifen, das perfekteste Design, wenn man nicht Teil dieser vernetzten Welt ist. Die Frage ist nun: Wie viel Macht werden die alten Autokonzerne Google einräumen?“1
Google googelt ein Auto. Der ehemalige Boeing- und Ford-Manger Alan Mulally fing 2014 mit 68 Jahren bei Google an. „Der Softwarekonzern besitzt das technologische Know-how für Sensoren, Landkarten, Navigation und Verkehrssteuerung und für den Informationsaustausch zwischen Auto und Umwelt. Er kann nicht nur eine Person im Internet identifizieren und zeigen, wo sie wohnt oder arbeitet. Google könnte auch direkt zu der gesuchten Adresse führen. Ein konsequentes Geschäftsmodell.“2
Google-Tochter Waymo autonomisiert. Waymo und Jaguar verkünden eine Kooperation: Waymo will Jaguars neuen Elektro-SUV I-Pace autonomisieren. Dann kam aber ein Unfall dazwischen: Eine Fußgängerin verliert bei einem Unfall mit einem autonomen Auto der Firma Uber ihr Leben. „Der Nvidia-Konzern, der Chips für Ubers selbstfahrende Autos liefert, und Toyota haben ebenfalls Probefahrten auf öffentlichen Straßen in den USA ausgesetzt. (…) Waymo bleibt nun als einziges Unternehmen zurück, das eine Flotte vollständig selbstfahrender Autos komplett ohne Sicherheitsfahrer hinter dem Lenkrad auf die Straßen der USA schickt. Außerdem startet Waymo gerade den ersten großen Robotertaxi-Dienst. Bis zu einem Viertel ihrer Meilen werden die Amerikaner im Jahr 2025 in fahrerlosen Mitfahrgelegenheiten zurücklegen, prophezeit eine Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting.“3
Waymo darf in Kalifornien frei herumrobotern. Die Google-Tochter Waymo durfte bis jetzt in der kalifornischen Unternehmenszentrale in Mountain View und Palo Alto ihre selbstfahrenden Autos herumfahren lassen – aber mit einem Sicherheitsfahrer an Bord. Nunn erlaubten die kalifornischen Behörden, dass Waymo Autos ohne Fahrer in der Stadt, auf Autobahnen und Landstraßen mit bis zu 105 km/h fahren lassen darf. Ein selbstfahrendes Waymo-Auto muss allerdings stehen bleiben, wenn die Verkehrssituation unklar ist. In Arizona darf Waymo schon länger Roboterautos ohne Fahrer über die Straßen schicken.4
Was braucht man für autonom fahrende Roboterautos? Zunächst ein möglichst genaues und aktuelles Kartenverzeichnis im Navi. Matthieu Campion von Navi-Hersteller TomTom: „Wir können wöchentlich Updates liefern.“5 Die Informationen gelangen mit dem Mobilfunkstandard 5G in die Bordcomputer, wie überhaupt ein autonom fahrendes Auto ohne 5G-Standard nicht vorstellbar ist.
In diesem Zusammenhang redet niemand über den Energieverbrauch von permanenter Verbindung zum Internet, 5G oder Computer-Clouds – und den damit verbundenen CO2-Emissionen, Öko-Strom hin oder her.
Die Illusion: „Wieso sollte es bei Autos künftig nicht wie beim Fliegen eine Business Class geben, in der sich die Sitze während der Fahrt in Liegeposition stellen ´lassen, in der der Fahrer längere Strecken über Nacht zurücklegt und ausgeschlafen ankommt?“6
Daimler und Bosch gegen Waymo. Das Projekt „Athena“ vereint Experten von Daimler und Bosch zur Entwicklung des Roboterautos. Athena soll die Vormachtstellung von Waymo einbremsen. „Das große Geld, so erwarten es viele Experten, wird künftig nicht mit der Herstellung von Autos verdient, sondern dem Betrieb einer Flotte von vollautonomen Robo-Taxis.“7 Die haben dann alle einen ähnlich großen Bildschirm wir Tesla schon heute: Und da kann dann Internet-Werbung laufen oder mit Google im Internet gesurft werden. VW-Chef Herbert Diess stellte gerade fest: „Wir müssen zugeben, dass Waymo vermutlich ein, zwei Jahre vor uns ist.“7 Waymos öffentlicher Mitfahrservice startet noch Ende 2018: 16 Millionen Kilometer wurde schon getestet.
Bosch stellt Radar-, Ultraschall- und Lidar-Sensoren und Mikrochips selbst her: Auch Waymo kauft bei Bosch ein. Für Bosch-Chef Volkmar Denner ist autonomes Fahren in Europa aufgrund der Wettersituation und der „komplexeren Verkehrssituationen“ schwieriger.
Falls Denner damit das fehlende Tempolimit in Deutschland meint, wird es interessant: Bedeutet das Tempolimit in Deutschland die Verhinderung des autonomen Fahrens, oder bedeutet die Einführung des autonomen Fahrens das Ende des Tempolimits? Beides wird es nicht geben: Rasen ohne Tempolimit plus autonomes Fahren.
Autonome Waymo-Taxis gegen Uber. Waymo hat in Phoenix in Arizona den Robotaxi-Dienst gestartet, den hunderte von Einwohnern die letzten Monate kostenlos getestet hatten. Man bestellt per App über Smartphone. Anfangs sitzt noch ein Sicherheitsfahrer am Steuer der umgebauten Chrysler Pacifica. Die Flotte deckt 260 Quadratkilometer ab.8
Über tausend Waymo-Fahrzeuge. Waymo lässt in etwa 25 US-Bundesstaaten über tausend vollautomatische Pkw des Typs Chrysler Pacifica fahren. Über 15 Millionen Kilometerhaben die Waymo-Fahrzeuge zurückgelegt, dazu zehn Millionen Kilometer in Computersimulationen. Ab 2019 will Waymo auf den Sicherheitsfahrer verzichten. Bis jetzt hat Waymo nur rote Zahlen geschrieben, soll aber nach Meinung von Analysten 175 Milliarden Dollar wert sein. Ein Grund ist, dass bei Fahrten mit Fahrer etwa 75 Prozent der Kosten auf den Fahrerlohn entfallen.9
Fernsteuerung gegen Hacker. Die Google-Tochter Waymo kann von Hackern berichten, die Testautos durch Fahrmanöver verwirren. Im Jahr 2019 plant Waymo Fahrten ohne Sicherheitsfahrer – aber mit einer Rückversicherung: „Denn eine Bedingung für die Erteilung der Sondergenehmigung zu fahrerlosen Fahren in Arizona und Kalifornien ist die Auflage, stets für eine sichere Funkverbindung zu sorgen, mit der das Auto-Auto im Fall der Fälle ferngesteuert gebremst und an den Straßenrand manövriert werden kann. Von einem Menschen.“9
Wie das autonome Fahrzeug Dienstleistungen verrichtet und CO2 erzeugt. Larry Burns ist Berater der Google-Tochter Waymo und beschreibt Einsatzmöglichkeiten von autonomen Autos: „Ich kann es zum Beispiel auch losschicken, meine Frau abzuholen und zur Arbeit zu bringen. Oder sie schickt es los, um unseren Sohn zum Fußballtraining zu fahren. Und später lasse ich es meinen Anzug aus der Reinigung und das Abendessen von einem Restaurant abholen. Wenn es mich dann von der Arbeit nach Hause chauffiert, steht das Essen schon auf dem Rücksitz. Das Auto ist also den ganzen Tag unterwegs – für mich selbst, für meine Familie oder für Freunde, denen ich es schicke.“10
Schöne neue autonome Welt…
Christian Wüst im Spiegel über „Autonomer Stillstand“. Die Vision vom fahrerlosen Auto ist eine schwierige. Im Herbst 2018 fuhr ein Testwagen von Waymo in der Nähe von San Francisco, als ein Pkw ihn von links schnitt. Der Sicherheitsfahrer griff ein und lenkte den Waymo-Testwagen nach rechts, wo er mit einem Motorradfahrer zusammenstieß, der bei der Kollision verletzt wurde. Waymo-Chef John Krafcik erklärte: Unsere Technik hätte die Kollision vermieden.“ Wüst fragt sich an dieser Stelle: „Doch wer soll einem Roboterauto trauen, wenn es so spät reagiert, dass der Mensch nervös wird und eingreift?“11 Die Waymo-Versuchsfahrzeuge sollten sich schon seit längerem im Arizona-Testgebiet ohne Sicherheitsfahrer bewegen. „Auf YouTube zeigen Videoaufnahmen lokaler Journalisten jedoch, wie den Fahrautomaten nicht einmal Spur-Wechsel oder Abbiegemanöver gelingen. Fürs erste, erklärte die Firmenleitung kürzlich, bleibe der menschliche Wachdienst an Bord.“11
Aggressionen gegen selbstfahrende Autos. Seit 2017 dürfen in Chandler, einem Vorort von Arizonas Hauptstadt Phoenix, selbstfahrende Autos und autonome Taxis getestet werden. Waymo, das Unternehmen für autonome Fahrzeuge von Google, lässt dort seit 2017 selbstfahrende Autos fahren. Laut New York Times sind mindestens 21 Angriffe auf autonome Autos in den letzten zwei Jahren in Chandler verübt worden. Erik O’Polka, der Eigentümer einer IT-Firma, versuchte im November 2018 mit seinem Wrangler-Jeep ein Waymo-Auto von der Straße abzudrängen. Seine Frau Elizabeth O’Polka sagte: „Sie haben uns nicht gefragt, ob wir Teil ihres Beta-Testes sein wollen.“12
Der Begriff Betatest bezeichnet laut Wikipedia den Softwaretest eines Software-Produktes im Entwicklungsstadium einer Beta-Version, der unter möglichst realen Anwendungssituationen von späteren Benutzern („Nachfrager“) durchgeführt wird.
Waymo liegt vorn. High-Tech-Firmen wie Google, Alibaba und Baidu mit Smartphones bzw. Suchmaschinen verfügen über unendliche Datenmengen und Kapital: prädestiniert also, um ein autonomes Auto zu entwickeln. „Konkret dürfte die Google-Tochter Waymo vorn liegen im weltweiten Roboterauto-Rennen; die Amerikaner haben gerade auch den Bau einer Roboterauto-Fabrik angekündigt.“13
Waymo mit Vorsprung. Im Jahr 2018 hat Daimler neun Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investiert, darunter Elektro-Antriebe und autonome Autos. Daimler-Chef Dieter Zetsche äußerte zur Google-Tochter, Waymo habe „ganz sicher einen Vorsprung“.14
Waymo gilt als führend. Waymo hat inzwischen einige hundert selbstfahrende Testwagen. In einem Vorort von Phoenix fahren Waymo-Taxis bereits im regulären Betrieb. Waymo kauft Fahrzeuge von Fiat Chrysler und neuerdings auch von Jaguar und baut diese um. Waymo hat auch Verträge mit dem Fahrdienst Lyft, mit Intel und mit Avis. „Google soll bislang mehrere Milliarden Dollar in seine Roboterauto-Aktivitäten investiert haben.“15
Waymo vorn. Waymo entwickelt ein lenkradloses Roboterauto für den Stadtverkehr, das auch als autonomes Taxi genutzt werden kann und die Stufe 5 des autonomen Fahrens beherrscht. „Von der Google-Tochter Waymo heißt es, sie habe zwei Jahre Vorsprung.“16
Android Auto Suite. Warum engagiert sich Google bei der Vernetzung der Autos? Weil das Google Android Auto Suite im Verkehrsbereich eine ähnliche Rolle spielen soll, wie Google Android beim Smartphone – mit 80 Prozent Marktanteil.
„Android Auto (in der Eigenschreibweise auch android auto) ist eine von Google LLC entwickelte Technologie, um verschiedene Funktionen eines Smartphones, das mit dem Betriebssystem Android ausgestattet ist, mit dem Infotainmentsystem in Kraftfahrzeugen zu nutzen, indem das Fahrzeug über ein USB-Kabel mit dem Smartphone verbunden wird. Seit 2018 ist auch eine kabellose Verbindung möglich. Android Auto konkurriert hierbei mit dem schon etwas länger erhältlichen MirrorLink, mit dem sich ebenfalls Android-Smartphones mit dem Infotainmentsystem des PKWs verbinden lassen. (…)Android Auto bietet die Möglichkeit, das Smartphone über die Fahrzeuganlage zu bedienen, und somit beispielsweise die Navigation, das Senden und Empfangen von Nachrichten und das Abspielen von Musik im Fahrzeug zu ermöglichen.“ (Wikipedia)
Android Auto Suite ist bereits im Volvo Polestar 2 tätig. Renault und Nissan wollen das Betriebssystem nutzen. „Ab 2021 ist Android Auto nicht nur das Betriebssystem für das Infotainment, sondern auch die Basis für eine ganze Palette neuer Dienste rund um Google Maps, den Google Assistenten und den Google Play Store.“17
Waymo-Wert 250 Milliarden US-Dollar? Auf diesen Wert schätzt die US-Investmentbank Jefferies die Google-Tochter Waymo. 111 autonome Fahrzeuge hat sie am Laufen. Laut Waymo-Chef John Krafcik wurden 16 Millionen Testkilometer abgefahren, davon 15,5 Millionen in der Stadt. acht Milliarden Dollar sollen demnächst investiert werden. u. a. in 62.000 hochtechnisierte Chrysler Pacifica und 20.000 Jaguar.18
Waymo expandiert nach Europa. Renault und Nissan haben eine Kooperation mit Waymo angekündigt: Die Waymo-Fahrzeuge sollen autonom fahrende Taxi- und Lieferdienste in Frankreich und Japan durchführen. Später möchten Renault und Nissan die Dienste auch auf andere Länder ausweiten. Waymo-Chef John Krafcik: „Das ist eine ideale Gelegenheit für Waymo, unsere autonome Technik weltweit vorzuführen.“19
Autonom oder nicht autonom. Die autonomen Waymo-Fahrzeuge legten nach Zahlen der US-Zulassungsbehörde 2018 mehr als zwei Mill. Testkilometer in Kalifornien zurück: Im Durchschnitt ergab sich alle 17.950 Kilometer, dass das Waymo-Fahrzeug eine Situation nicht selbständig lösen konnte. Bei den Fahrzeugen von GM Cruise war bei 720.000 km alle 8380 km ein Eingriff nötig, bei Zoox mit 49.500 km alle 3920 km.20
Neues Google-Betriebssystem für Elektroautos. „Das Betriebssystem des Autos ist quasi die Schnittstelle zwischen Mensch und Automobil. Es trägt somit erheblich zum Nutzen der Insassen bei. Aufgrund des signifikanten Entwicklungs- und Programmieraufwandes war dies in der Vergangenheit eine Möglichkeit für Premiumanbieter, sich qualitativ von der Konkurrenz zu differenzieren. Mit Android Automotive OS hat Google im Mai 2019 ein open-source Betriebssystem mit Fokus auf BEVs auf den Markt gebracht, das ab 2020 im Volvo Polestar 2 zum Einsatz kommen wird (Welt 2019b). Alle Hersteller können in Zukunft entscheiden, ob sie erhebliche Ressourcen investieren, um eine eigene Betriebssoftware zu entwickeln und auf dem neuesten Stand zu halten, oder sich dem Android Automotive Ökosystem anschließen und diesen Wertschöpfungsbereich für sich aufgeben.“21
Von Google Android zu Google Android Auto Suite. Vier von fünf Smartphones arbeiten mit dem Google Android-Betriebssystem. Nun soll das Betriebssystem Android Auto Suite ähnlich dominant werden Renault-Nissan kündigte bereits 2018 eine globale Partnerschaft mit Google an und will bis 2021 ein Infotainmentsystem für diverse Modelle an: „Dieses System läuft auf einem integrierten Android-System und bietet Google Maps, Google Assistant und Global Play Store, kombiniert mit Cloud-basierten Remote-Software-Upgrades und Fahrzeugdiagnosen.“22
„Strukturierte Tests“ von Waymo. So nennt Waymo Fahrversuche auf einer Teststrecke mit Boxen und Hindernissen. Waymo kündigte im Oktober 2019 an, dass seine Roboterwagen demnächst auch in Los Angeles eingesetzt werden. Bedingt durch den immer stärker wachsenden Verkehr setzt die Stadtverwaltung von LA auf neue Technologien und möchte auch von Waymo anonymisierte Daten zur eigenen Verkehrsplanung einsetzen. „Waymo setzt bereits länger autonome Minivans in San Francisco und der Google-Heimatstadt Mountain View ein. Sogar ein erster kommerzieller Roboter-Taxi-Service wird von dem Unternehmen in Phoenix, Arizona betrieben.“23
Google im Polestar-Elektroauto. Polestar ist eine Schwestermarke von Volvo im chinesischen Geely-Konzern. Beim Modell Polestar 2 war Google am Infotainmentsystem beteiligt. Polestar-Markenchef Thomas Ingenlath beschrieb die Kooperation so: „Der Speed, mit dem die arbeiten, ist einfach unglaublich. Nach zwei Monaten hatten die Google-Leute alle Plätze für Elektro-Ladestationen topaktuell in die Navigation integriert.“24 – „Während die deutschen Hersteller noch um die digitale Vormacht kämpfen, hat der schwedische Hersteller Volvo aufgegeben. Seine Elektro-Tochter Polestar läuft mit dem Betriebssystem Android Automotive. Ein System von Google. Über einen personalisierten Google-Account lässt sich per Sprachsteuerung der Kofferraum öffnen, ein Werkstattbesuch planen oder der Weg zur Arbeit steuern.“25 – Das Android-Infotainmentsystem des Polestar „bietet die Klaviatur der Google-Welt mit ihren virtuellen Assistenten. die Stimmerkennung folgt auf das Kommando-Codewort ‚Hey Google‘ und knipst dann die Navigation oder das Licht in der heimischen Garage an.“26
Investorenrunde: 2,25 Milliarden Dollar. Waymo beschaffte sich bei Investoren 2,25 Milliarden Dollar, darunter der Zulieferer Magna, Finanzinvestoren wie Silver Lake und der Google-Dachkonzern Alphabet. „Waymo experimentiert gerade mit einem Robotaxi-Service in Arizona und würde gerne Autohersteller mit seiner Roboterwagen-Technologie versorgen. Am Montag stellte Waymo auch seinen Frachtdienst Via vor, der Güter mit selbstfahrenden Sattelschleppern und Lieferwagen transportieren soll.“27 Waymo-Managern zufolge beträgt der Wert der Firma mindestens 50 Milliarden Dollar. Da Waymo pro Jahr eine Milliarde Dollar Verlust macht, suchte Alphabet externe Investoren.
Anderen Roboterauto-Projektanten geht es ähnlich. Cruise ist die Roboterwagen-Firma von General Motors und hat vom japanischen Technologiekonzern Softbank 2,25 Milliarden Dollar erhalten, dazu 2,75 Milliarden Dollar von Honda und 1,15 Milliarden Dollar von weiteren Finanzinvestoren.27
Ex-Waymo-Mitarbeiter muss 179 Millionen Dollar zahlen. Anthony Levandowski ist Roboterauto-Ingenieur und war Schrittmacher beim Autonomen Fahren. Google stellte ihn ein für sein „Project Chauffeur“. Der Google-Konzern wurde Levandowski zu groß, und er gründete 2015 seine eigene Firma Otto. Diese wurde 2016 vom Fahrdienstleister Uber gekauft, der durch die Dienste seiner Autoflotte selbst über einen Datenschatz verfügte und in Konkurrenz zur Google-Tochter Waymo steht. Dort wurde festgestellt, dass Levandowski über 14.000 Dokumente heruntergeladen und Google-Mitarbeiter abgeworben hatte. Ein Gericht verurteilte Levandowski zur Zahlung von 179 Millionen Dollar an Google, da er geistiges Eigentum gestohlen habe. Daraufhin meldete Levandowski Privatinsolvenz an.28
Vgl. auch: Autonomes Fahren, Apple-Elektroauto, Waymo, Zoox
- Fromm, Thomas, Spione an Bord, in SZ 11.1.2014 [↩]
- Büschemann, Karl-Heinz, Google dir ein Auto, in SZ 18.7.2014 [↩]
- Werner, Kathrin, Trotz allem, in SZ 29.3.2018 [↩]
- Kalifornien lässt Autos ohne Fahrer auf die Straße, in spiegel.de 31.10.2018 [↩]
- Martin-Jung, Helmut,, Pioniere auf vier Rädern, in SZ 31.10.2018 [↩]
- Wildemann, Horst, Das Auto als Kunstobjekt, in Die Zeit 31.10.2018; Prof. Wildemann ist an der TU München [↩]
- Mayr, Stefan, Im Namen der Göttin in SZ 29.11.2018 [↩] [↩]
- Waymo startet Robotaxi-Service, in spiegel.de 5.12.2018 [↩]
- Asendorpf, Dirk, Autonom nur bei Sonne, in Die Zeit 3.1.2019 [↩] [↩]
- Asendorpf, Dirk, Der rollende Roboter zum Einsteigen, in Die Zeit 3.1.2019 [↩]
- Wüst, Christian, Autonomer Stillstand, in Der Spiegel 9/23.2.2019 [↩] [↩]
- Romero, Simon, Wielding Rocks and Knives, Arizonans Attack Self-Driving Cars, in nytimes.com 21.12.2018. Vgl. auch Freigang, Caroline, Mensch gegen Roboter, in SZ 4.1.2019 [↩]
- Hägler, Max, Nur zusammen sind sie stark, in SZ 25.1.2019 [↩]
- Hägler, Max, Mayr, Stefan, Recht gut gelaunt, in SZ 7.2.2019 [↩]
- Eckl-Dorna, Wilfried, Softbank steckt Milliarden in Robo-Van-Firma Nuro, in manager-magazin.de 11.2.2019 [↩]
- Hägler, Max, Müller, Christina, Willst du mit mir fahr’n? in SZ 1.3.2019 [↩]
- Becker, Joachim, Das gläserne Auto, in SZ 2.3.2019 [↩]
- Becker, Joachim, Überholspur ins Nichts? in SZ 23.3.2019 [↩]
- Waymo will selbstfahrende Taxis nach Europa bringen, in spiegl.de 20.6.2019 [↩]
- Ifo-Institut (Falck, Oliver / Koenen, Johannes), Fahrzeugbau – Wie verändert sich die Wertschöpfungskette, Ifo-Studie im Auftrag des BIHK, München, Juni 2019, S. 21 [↩]
- Ifo-Institut (Falck, Oliver / Koenen, Johannes), Fahrzeugbau – Wie verändert sich die Wertschöpfungskette, Ifo-Studie im Auftrag des BIHK, München, Juni 2019, S. 23 [↩]
- Becker, Joachim, VW gegen Google, in SZ 3.8.2019 [↩]
- Roboterautos peilen Los Angeles an, in SZ 9.10.2019 [↩]
- Becker, Joachim, China-Connection, in SZ 21.10.2019 [↩]
- Hägler, Max, Kunkel, Christina, Mayr, Stefan, Slavik, Angelika, Das Ende der Blechbieger, in SZ 15.2.2020 [↩]
- Wüst, Christian, Die Tesla-Jäger, in Der Spiegel 9/22.2.2020 [↩]
- Waymo: Googles Roboterauto-Schwester sammelt Milliarden ein, in manager-magazin.de 3.3.2020 [↩] [↩]
- Martin-Jung, Helmut, Der Mann, der Google 179 Millionen Dollar zahlen muss, in sueddeutsche.de 5.3.2020 [↩]