Grüner Greenster? Der Porsche-Tuner Ruf will 2010 einen elektrifizierten Porsche 911 als „Greenster“ für 160.000 Euro auf den Markt bringen – mit 250 kW (370 PS) und einem Drehmoment von 950 Nm. „Auf 100 km/h spurtet das Auto in knapp fünf Sekunden. Als Höchstgeschwindigkeit werden beim Elektro-Ruf 250 km/h angegeben – diese Grenze aber ist künstlich gezogen, der Reichweite zuliebe. (…) Die Ladung reicht für 250 Kilometer, zum Aufladen benötigt der eRuf 380-V-Drehstrom wie ein Elektroherd und etwa eine Stunde.“ [1]
Grüner Stormster? Nach dem Porsche 911 bringt Ruf nun den SUV Cayenne elektrifiziert als „Stormster“ heraus, den angeblich ersten elektrisch angetriebenen Geländewagen. „Ein gemeinsam mit Siemens entwickelter, 367 PS starker Elektromotor wuchtet das 2,7 Tonnen schwere Gefährt in zehn Sekunden auf Tempo 100. Auf der Landstraße kann man damit ordentlich loslegen, doch auf der Autobahn geht dem Stormster schnell die Puste aus: Mit Rücksicht auf die Kapazität der Lithium-Ionen-Akkus wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 150 km/h limitiert. So reicht der Strom wenigstens für 200 Kilometer. Obwohl ökologisch nicht sinnvoll, ist der saubere Cayenne übers Prototypenstadium längst hinaus. Beim Klimagipfel in Kopenhagen surren drei der Elektro-SUVs im Shuttle-Dienst.“ [2] – „Premiere feiert das Modell als Shuttle-Fahrzeug im Rahmen der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen.“ [3; Hervorhebung WZ]
Kein Langstrecken-SUV. Die Reichweite soll bei 200 Kilometer liegen, die Lithium-Ionen-Akkus stammen von der Li-Tec Battery GmbH und sollen in acht Stunden an Haushaltssteckdosen aufgeladen sein. Li-Tec ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Evonik Industries AG (50,1%) und der Daimler AG (49,9%). Es entwickelt, produziert und vertreibt unter anderem großformatige Lithium-Ionen-Batteriezellen für Anwendungen im Automobil.“ [4] Bei einem 380-Volt-Starkstrom-Anschluss verkürzt sich die Ladezeit auf fünf bis sechs Stunden. [5]
Alois Ruf im SZ-Interview: Ein Freund aus Kalifornien hat ihn 2007 besucht und vom geplanten Tesla Roadster berichtet. „Der eRUF 1 auf Basis des Porsche 911 beschleunigt in fünf Sekunden von null auf 100 km/h. Wenn Sie 950 Newtonmeter Drehmoment vom Start weg erleben, können Sie das wirklich nur mit einem startenden Düsenjet vergleichen. Auch die Leistung von 370 PS und die Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h sind durchaus standesgemäß. Bei einem Autobahntempo von 120 km/h kommt der eRUF 1 rund 200 Kilometer weit.“ [6] Der eRuf kostet ab 180.000 Euro, die Targa-Version ab 230.000 Euro. [6]
[1] Martin-Jung; Helmut, Volle Ladung, in SZ 2.6.2009
[2] Grünweg, Tom, Hightech zur Probe, in spiegel.de 17.12.2009
[3] Ruf baut Elektro-SUV auf Porsche-Basis, in auto.de 14.12.2009
[4] Ruf stellt den Sportster vor, in heise.de 11.12.2009
[5] Elektro-SUV auf Porsche-Cayenne-Basis, in auto-motor-und-sport.de 9.12.2009
[6] Becker, Thomas, Der Ruf eilt seiner Zeit voraus, in SZ 14.6.2010