Der Prototyp des Tesla Model S wurde im März 2009 vorgestellt und ab 22. Juni 2012 ausgeliefert. Er ist 5+2-sitzig und kostete in Deutschland rund 78.000 €. Bis Juni 2018 wurden 235.534 Model S verkauft. Damit ist es das meistverkaufte Auto der Oberklasse in Europa und USA 2017. (Aus Wikipedia)
Damit hat Model S seinen Namenspaten, die Mercedes S-Klasse, abgehängt.
Die Reichweite liegt ausstattungs- und wetterbedingt zwischen 200 und 600 km.
Je größer die Reichweite und damit das Akkupaket der Elektroautos, umso größer ist auch der CO2-Rucksack: Das gilt natürlich auch für die Teslas.
Internetzugang: „Tesla sieht sich auch als Softwareunternehmen und stattet jedes Model S mit einem Internetzugang aus, über den die Fahrzeuge auch Updates eingespielt bekommen, etwa die Autopilot genannten Fahrassistenzfunktionen.“ (Wikipedia)
Autonomes Fahren: „Im Oktober 2016 kündigte Tesla an, dass alle ab diesem Zeitpunkt produzierten Tesla mit acht Kameras und zwölf Ultraschallsensoren ausgestattet werden, um in Zukunft autonomes Fahren zu ermöglichen, das sicherer sein soll als ein menschlicher Fahrer.“ (Wikipedia)
Geschwindigkeitsabhängige Reichweite. „Die Limousine soll in weniger als sechs Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigen und 210 km/h schnell sein. Bei Ausnutzung dieser Fahrleistungen dürfte der grüne Traumwagen mit einer Akkuladung aber nicht einmal die Hälfte der versprochenen 483 Kilometer schaffen.“1 – „Auf der Geraden beschleunigen die 1,7-Tonnen in 5,6 Sekunden von 0 auf 97 km/h. Zum Produktionsstart soll eine Performance-Version diese Aufgabe sogar in weniger als 4,5 Sekunden erledigen. Da sich die Leistungsentfaltung linear fortsetzt, bleibt genügend Kraft für Zwischenspurts. Erst bei 209 km/h wird die Höchstgeschwindigkeit abgeregelt.“2
Schnellladung. „Die Batterie soll per Schnellladesystem in weniger als einer Stunde wieder aufgefüllt werden.“2
Damit beginnt die Problematik der Schnellladesysteme in Bezug auf elektrische Versorgungs-Infrastruktur und die Lebensdauer der Akkusätze.
Tesla begann 2012 mit 90 kW und erhöhte später auf 145 kW.
Oktober 2013: Tesla und Tesla-Aktie verbrannt. Anfang Oktober 2013 brannte ein Model S: Der Brand hatte auch Folgen für den Aktienkurs von Tesla. „‚Teslas Alptraum‘ tauften US-Journalisten den Vorfall, der bis zum Donnerstag an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq für ein Kursminus von zwölf Prozent sorgte und etwa drei Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro) Börsenwert vernichtete.“3
Der Tesla soll mit einem metallischen Gegenstand zusammengeprallt sein, der von einem Lkw gefallen war. Das bordeigene Sicherheitssystem löste Alarm aus, und der Fahrer konnte aussteigen.4 – „Als die Feuerwehrleute die Flammen gelöscht hatten und den Brandherd genauer untersuchten, stellten sie fest, dass die Batterie noch immer brannte. Das Löschwasser soll das Feuer noch weiter angeheizt haben, heißt es.“5
November 2013: Nächster Tesla brennt. Anfang November 2013 brannte im Bundesstaat Tennessee das nächste Model S und wurde schwer beschädigt. Wieder soll ein Metallteil im Spiel gewesen sein.6
„In letzter Zeit zum Beispiel häuften sich Fälle brennender Teslas, und wenn Teslas brennen, ist das kein gutes Omen. Weder für die Kalifornier selbst noch für die Elektromobilität insgesamt. Musk könnte nun das tun, was andere Automanager in solchen Fällen oft tun: eine Rückrufaktion starten. Genau dies aber macht der selbstbewusste Elektroautopionier nicht. ‚Es wird definitiv keinen Rückruf geben‘, sagte der Milliardär und Unternehmer jetzt bei einer Veranstaltung, die im US-Fernsehen übertragen wurde. Warum nicht? Weil es dafür keinen Grund gebe, findet Musk. Rückrufe? Nein danke.“7
Behörden ermitteln. Nach dem dritten Brand eines Tesla Model S leitete die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA eine Voruntersuchung ein. Elon Musk gab an, er habe die NHTSA selbst um eine Untersuchung gebeten, auch weil die Medien die Vorfälle hochgespielt hätten. [8] – „Die Brände hatten die Aktie des Senkrechtstarters Tesla einbrechen lassen. Am Montag fiel der Kurs um weitere zehn Prozent. Seit seinem Höchststand von 194,50 Dollar vor anderthalb Monaten hat das Papier annähernd 40 Prozent an Wert eingebüßt.“8
Zur Rekuperation: Ein Elektroauto gewinnt Energie für die Batterien durch die Rekuperation, die durch Bremsen oder Talfahrten einsetzt. Der Energieverbrauch des Elektroautos ist damit anders als beim fossil betriebenen Auto, das am sparsamsten bei monotoner Geschwindigkeit fährt. „Bei einem Elektroauto können auch Tempowechsel und Schubphasen als Energiequelle genutzt werden. Auf langen, freien Autobahnstrecken verliert der Tesla am meisten Strom, weil er nichts zurückgewinnen kann durch die Energie, die beim Bremsen entsteht. In der Stadt aber, wo herkömmliche Autos eher viel Kraftstoff verbrauchen, lädt das Elektrosystem sich teilweise selber auf.“9
Aus einem Testbericht von Dieter Hawranek im Spiegel: „Beginnen wir mal mit einer Liste der Dinge, die das Model S von Tesla nicht kann. Sie ist eher kurz. Man kann mit dem Elektro-Auto nicht in einem Rutsch von München in die Toskana fahren, und es macht auch keine besseren Menschen aus seinen Besitzern. (…) Gut dreihundert Kilometer gehen mit vollen Batterien immer. Und das ist eine Zahl, die schon so groß ist, dass man sie als normaler Autonutzer schnell vergisst. (…) Dieses Auto ist ein Sportwagen mit bis zu 400 PS an der Hinterachse, und der Elektromotor sorgt für eine derart brachiale Beschleunigung, dass man die meisten 911er und auch fast jedes Motorrad an der Ampel stehen lässt.“10
VW-Chef Winterkorn ließ testen. „VW-Boss Martin Winterkorn wollte wissen, wie dies geschehen konnte. Er ließ drei Exemplare des Tesla S kaufen, ausgiebig testen und anschließend auseinandernehmen. Danach sagte Winterkorn zu seinen Entwicklern: ‚Ein solches Auto hätte ich von Ihnen erwartet.‘“10
Hohe Subventionen für Tesla. Die Reporter der Los Angeles Times haben kürzlich sämtliche Förderungen, Steuerbefreiungen und Zuschüsse zusammenaddiert, welche an Tesla gegangen waren. „Die Staatshilfen summieren sich demnach auf 4,9?Milliarden Dollar, dazu kommen Aufträge im Wert von 5,5?Milliarden Dollar, die seine Firmen von Nasa und Air Force bekommen haben.“11
Besuch in Tilburg, Niederlanden. Hier werden die europäischen Teslas fertiggestellt. „In der Halle: Monitore, die zeigen, wo auf der Welt gerade Teslas tanken und wie viele Millionen Liter Benzin und Diesel sie schon gespart haben. 43.574 Quadratmeter spiegelblanker Boden, Teststände, Hebebühnen. Hier sollen Woche für Woche rund 450 Fahrzeuge des Typs Model S zusammengesetzt werden: Die Hülle kommt vom Firmensitz in Fremont in Kalifornien per Schiff über den Atlantik nach Antwerpen und per Lkw nach Tilburg, dann bauen Mitarbeiter Batterie, Antriebsstrang und Hinterachse ein, montieren die Reifen und installieren die Software.“ (Tönnesmann, Jens, Warum fährst du nicht mit Strom?, in Die Zeit 29.10.2015)
Rückruf für 123.000 Model S. Im März 2018 musste Tesla weltweit 123.000 Model S zurückrufen, da es zu Rostbildung an den Schrauben der Servolenkung kommen kann. Wieder ging der Kurs der Tesla-Aktie um 3,5 Prozent nach unten. „Die Schrauben stammen vom deutschen Zulieferer Bosch. Demnach habe der Hersteller festgestellt, dass es in Regionen, in denen auf Straßen gegen Schnee und Eis viel Salz gestreut wird, zu starker Korrosion bestimmter Schrauben kommen könne, die zu einer Beeinträchtigung der Servolenkung führe.“12
Doch Kaufprämie für Model S. „Zuletzt hatte Tesla mit dem Model S in Deutschland Probleme bei der Kaufprämie für Elektrofahrzeuge. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) hatte das Model S im Dezember von der Liste der zu fördernden Fahrzeuge gestrichen. Begründung: Das Fahrzeug sei für unter 60.000 Euro am Markt gar nicht erhältlich, damit sei die Höchstgrenze für die Förderung überschritten. Am Donnerstag wurde bekannt, dass das Bafa das Model S doch wieder auf die Liste nimmt. Tesla konnte demnach nachweisen, dass ein Basismodell doch zu einem Preis von unter 60.000 Euro verfügbar sei. Die Förderung von 4000 Euro wird je zur Hälfte vom Hersteller und vom Staat getragen.“12
Tesla Model S gehackt. Belgische Sicherheitsforscher haben ein Tesla Model S im Vorbeigehen gehackt. Die Funkschlüssel von Tesla senden einen verschlüsselten Code, der nur 40 Bit hat. „Das beschränkt die Zahl der möglichen Schlüssel auf eine überschaubare Größenordnung: Zwei verschlüsselte Codes von einem Schlüsselanhänger reichten aus, um daran alle 40-Bit-Schlüssel auszuprobieren. Der eine passende öffnete das Testauto – und auf dieser Basis konnten die Forscher anschließend alle Kryptoschlüssel für jedes Codepaar berechnen. Das Ergebnis war eine sechs Terabyte große Datenbank mit im Voraus berechneten Kryptoschlüsseln.“13
Die Profi-Hacker fingen eine Funk-ID ab, die der Tesla permanent aussendet, um seinen Schlüssel identifizierten zu können. Dann gingen sie am echten Autoschlüssel vorbei und sendeten die Funk-ID des Tesla. Der Schlüssel antwortete zweimal mit dem Aufschließ-Code. Die Forscher glichen das Codepaar mit der Kryptoschlüssel-Datenbank ab und konnten nach 1,6 Sekunden das Funksignal senden und den Tesla aufsperren und entsperren. Seit Juni 2018 soll Tesla diese Sicherheitslücke behoben haben.13
- Becker, Joachim, Schwer unter Strom, in SZ 2.5.2009 [↩]
- Fromm, Thomas, Elektrifiziert, in SZ 22.2.2013 [↩] [↩]
- DPA, Feuer: Tesla-Aktie bricht ein, in SZ 4.10.2013 [↩]
- Fromm, Thomas, Feuer unterm Dach, in SZ 5.10.2013 [↩]
- Brennendes Elektroauto, in SZ 4.10.2013 [↩]
- Tesla-Kurs bricht erneut ein, in SZ 7.11.2013 [↩]
- Mir doch egal, in SZ 14.11.2013 [↩]
- Verkehrsaufseher untersuchen Teslas Elektroauto, in SZ 19.11.2013 [↩]
- Arntz, Jochen, Energiewende, in SZ 5.4.2014 [↩]
- Hawranek, Dieter, Ständig unter Strom, in Der Spiegel 38/15.9.2014 [↩] [↩]
- Schmieder, Jürgen, Steuern sparen mit Elon, in SZ 15.10.2015 [↩]
- Tesla ruft 123.000 Luxus-Limousinen zurück, in spiegel.de 30.3.2018 [↩] [↩]
- Hacker klonen Tesla-Autoschlüssel in 1,6 Sekunden, in spiegel.de 11.9.2018 [↩] [↩]