Elektroauto Chronik eines Irrtums

Dezember 2019

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Aktualisiert 9.2.2020

Winter ohne Winterreifen? Elektroautos haben aus energetischen Gründen etwas andere Reifendimensionen als fossil betriebene: Sie haben einen größeren Radius und sind schmäler. Wichtig ist hier ein geringer Rollwiderstand, um den Stromverbrauch zu senken. Im Winter ist allerdings mehr Traktion gefragt, da die Straßen glatt sein können. Hier gibt es ein Problem. „Was noch kein einziger Reifenhersteller in Europa anbietet, sind universell einsetzbare Elektro-Auto-Winterreifen.“1 Continental hat den „Ice Contact 3“ mit Gummi-ummantelten Spikes im Programm: Aber Spikes sind in Deutschland seit langem verboten. Das Sommer- und Winter-Modell „Conti e Contact“ von Continental wurde schon 2011 präsentiert, jedoch mangels Nachfrage nie in Serie produziert. Michelin bietet den „Energy E-V“ an: einen reinen Sommerreifen. Hankook aus Südkorea will 2020 einen Ganzjahresreifen „Kinergy Allseason EV“ anbieten, der aber nur für die in Südkorea niedrigeren Geschwindigkeiten zugelassen ist (laut Wikipedia auf Autobahnen 110 km/h). Für den VW ID.3 gibt es den Sommerreifen „Eco Contact 6“ und den Winterreifen „Winter Contact TS 850 P“ von Continental, deren Seitenwände wegen des Akkugewichts versteift wurden.1

Fallende Akku-Preise. Bloomberg New Energy Finance (BNEF) veröffentlichte Anfang Dezember 2019 eine Aufstellung über die Entwicklung der Batteriepreise pro kWh.2 Im Jahr 2010 lag der Preis pro kWh bei 1100 Dollar und fiel bis 2019 um 87 Prozent auf 156 $/kWh. Bis 2024 soll die kWh weniger als 100 Dollar kosten, bis 2030 rechnet man mit 61 $/kWh. Allerdings ist noch völlig unklar, wie dieser Preisverfall erreicht werden kann. Das Umsatzvolumen für Lithium-Ionen-Akkus lag 2019 bei etwa 25 Mrd. $ und wird 2025 auf 60 Mrd. $ und 2030 auf 115 Mrd. $ geschätzt.

Klima-Ablasshandel. Atmosfair, myclimate, Primaklima: Hier kann man – vermeintlich – seine CO2-Emission mit Geld ausgleichen.  Viele Umweltschützer bezeichnen dies als modernen Ablasshandel. Aber auch das Verhältnis der Klimakompensation zum realen CO2-Ausstoß spricht Bände. Die Kunden vom Marktführer Atmosfair haben „weniger als 450.000 Tonnen kompensiert. Der von Deutschland ausgehende Luftverkehr verursacht aber rund 70-mal so viel CO2: mehr als 31 Millionen Tonnen“.3

Extra Unfallstatistik für E-Scooter. Ein Sprecher des Statistischen Bundesamtes teilte mit, dass ab 1.1.2020 Unfälle mit Elektro-Scooter gesondert erfasst werden. Dazu ein Beispiel aus Köln: Vom 15.6. bis 18.11.2019 gab es dort mit E-Scooter-Beteiligung 104 Verkehrsunfälle mit 109 Verletzten, davon 24 Schwer- und 85 Leichtverletzten. Nach Polizeiangaben waren 89 Verletzte Fahrer von E-Scootern, und 88 Prozent der Unfälle wurden durch E-Scooter-Fahrer verursacht.4 – Vorsichtshalber hat der Verleiher Bird seine 4400 Roller für den Winter zurückgezogen. Voi lässt einige Regeln bestätige (Helmempfehlung, keine Drogen oder Alkohol). Tier verweist auf die maximal zugelassene Geschwindigkeit von 20 km/h.4

Langlebige Akkus? Über die Langlebigkeit von Lithium-Ionen-Akkus in Elektroautos gibt es aufgrund fehlender Langzeit-Erfahrung eine meist unzureichende Datengrundlage. In Kalifornien hat die Firma Tesloop, die nur Tesla-Modelle verleiht, als eine der wenigen eine langjährige Erfahrung. Einige Teslas von Tesloop, die zwischen Los Angeles und San Diego fahren, sind bis zu 500.000 Meilen (800.000 Kilometer) gelaufen. Allerdings sind die milden Temperaturen für die Lebensdauer der Akkus günstiger als das kalte Winterklima in weiten Teilen Europas. Tesla selbst gibt eine Garantie von acht Jahren bzw. 100.000 Kilometer.5

ZF-Chef: E-Auto vernichtet keine Arbeitsplätze. Der Chef des Friedrichhafener Autozulieferers ZF, Wolf-Henning Scheider, äußerte, dass bei Betrachtung des Gesamtfahrzeugs ein E-Auto nicht weniger aufwendig als ein fossil betriebenes sei. Der Anteil der Elektronik nimmt in jedem Fahrzeug zu: Hier werde in jedem Auto ein teurer „Super-Computer“ verbaut.6

Eine Million SUVs in Deutschland. Die Mär vom umweltbewussten Deutschland (siehe „Klimakanzlerin“, richtiger Auto-Kanzlerin) bröselt seit langem. 2019 werden erstmals über eine Million Fahrzeuge zugelassen werden: Davon sind fast 31 Prozent Geländewagen und SUVs. Das ist die Abkürzung für „Sport Utility Vehicles“, an denen nichts sportlich ist, die sich aber durch ein hohes Gewicht, hohe Geschwindigkeiten und einen hohen Spritverbrauch auszeichnen.7
Und bei E-SUVs sieht es nicht besser aus, siehe SUV, elektrisch.

Wer fördert beim Laden was? In spiegel.de werden diverse Fragen zum Laden erörtert. Wallbox: Kostet zwischen 3000 und 5000 Euro; Zuschüsse sind vom jeweiligen Bundesland und manchmal auch vom Ort abhängig. Beispiele: Nordrhein-Westfalen fordert Ökostrom und bezahlt maximal 1000 Euro. Hannover fordert Ökostrom und fördert mit 500 Euro. München subventioniert 40 Prozent der Kosten (ohne MWSt), höchstens 3000 Euro plus einmalig 200 bis 500 Euro für Ökostrom. Die KfW-Bank hat ein Förderprogramm für zehn bis 30 Prozent der Wallbox-Kosten.  E-Auto-Prämien: Einige Stadtwerke bezuschussen den Kauf von E-Autos.  „Die Rechnung der Stromanbieter hinter diesem Angebot: Wer einen Pkw mit Batterie besitzt, bezieht ab dann über lange Zeit mehr Strom, zahlt also auch mehr.“8Autostrom-Tarife: Der Elektro-Autofahrer bekommt einen zweiten Stromzähler installiert, der den – oft billigeren – Ladestrom abrechnet. E-Auto-Rabatt: Der vorhandene Haushalts-Stromzähler erhält einen günstigeren Stromtarif. Oft gibt es auch eine Ladekarte für Ladesäulen dazu.8
Vergleiche auch: Laden oder Nicht-Laden, Immobilien und Ladestationen

Elektroauto mit Anzahlung. Elon Musk hat es vorgemacht: Für den Tesla Model 3 mussten 1000 Dollar angezahlt werden – und die Auslieferung konnte sich um zwei Jahre verschieben. Nun übernimmt die deutsche Autoindustrie das Modell. Für den VW ID.3, der ab Sommer 2020 ausgeliefert werden soll, werden 1000 Euro Reservierungsgebühr fällig, bis Frühjahr 2020 ist die Bestellung stornierbar. Über 36.000 Reservierungen liegen vor. Für den e.GO Moove sind es 1000 Euro, für den Sion von Sono Motors sind es 500 Euro. Teurer ist der Porsche Taycan: Hier werden 2500 Euro Anzahlung verlangt: Die Zahl der Reservierungen wird zwischen 20.000 und 40.000 geschätzt.9

CO2-Reduktion im deutschen Verkehrssektor. Das Forschungsinstitut Climate Analytics hat im Auftrag von Agora das CO2-Aufkommen in Deutschland untersucht. Die deutsche Regierung hat sich auf eine CO2-Reduktion von 55 Prozent festgelegt. Um die globale Erderwärmung auf 1,5 Prozent zu begrenzen, müssten es aber bis 2030 um 73 Prozent Reduktion sein. Der Verkehrssektor (hier: Autos, Lkws und Flugzeuge) soll um 40 bis 42 Prozent reduziert werden: laut Climate Analytics wären hier mindestens 53 Prozent nötig. Laut Bundesumweltministerium müssten die CO2-Emissionen im Verkehrssektor um mindestens 55 Millionen Tonnen reduziert werden. Die vom Bundesverkehrsministerium vorgeschlagenen Maßnahmen erbrächen höchstens 18 Millionen Tonnen. (Traufetter, Gerald, So dramatisch ist der CO2-Einsparbedarf im Verkehrssektor, in spiegel.de 11.12.2019))

BMW i3 bis 2024 am Markt. Im September 2019 hieß es bei BMW, die Produktion des i3 werde in wenigen Jahren 2020 eingestellt; ein Nachfolger sei nicht geplant. Nun gab BMW bekannt, dass der i3 noch bis 2024 weitergebaut werde. Der i3 ist derzeit das einzige Elektroauto von BMW und soll mithelfen, die ab 2020 strengeren CO2-Grenzwerte der EU erfüllen zu können. Im Jahr 2019 seien die Verkaufszahlen um 20 Prozent gestiegen. Der i3 soll technisch aufgewertet werden mit einem besseren Bedienkonzept und einer stärkeren Batterie. Aktuell hat der i3 nach WLTP 359 Kilometer Reichweite bzw. laut BMW realistische 260 Kilometer. Die Produktion des BMW i8 wird im April 2020 eingestellt.10

Porsche stellt ein. Vorstandsvorsitzender Oliver Blume berichtet von 10.000 Verträgen für den elektrischen Porsche Taycan, der ab Dezember 2019 ausgeliefert werden soll. Merkwürdigerweise berichtete die SZ am 11.9.2019 schon von 30.000 Vorbestellungen.11 Im Jahr 2020 sollen dann 20.000  Taycan produziert werden. „Nur mit einer Gesetzesänderung hätte er ein Problem: dem Tempolimit. Dieses ‚Stückchen individueller Freiheit‘ will er den Deutschen bewahren – unter der Prämisse, dass dabei niemand gefährdet werde.“12
Das ist natürlich ein kompletter Nonsens: Die Raserei ohne Tempolimit gefährdet jederzeit Menschen in Deutschland. Alle anderen Länder sind zivilisierter. Vergleiche dazu: Elektrisch rasen

China schaltet um. 2016 kündigte Peking eine Quote für Elektroautos an:  Seit 1.1.2019 müssen alle über 30.000 Fahrzeuge importierenden Autokonzerne diese Quote erfüllen oder Strafe zahlen. Früh wurde gemunkelt, dass die chinesische Führung einen ganz anderen Grund hat: Die chinesische Industrie hat beim Verbrennungsmotor nie das Niveau der westlichen Konzerne erreicht. Die Produktion eines Elektromotors ist dagegen viel simpler (und mit weniger Teilen belastet) als die Verbrennungsmotoren. Die Prämien für Elektroautos stiegen auf bis zu umgerechnet 15.000 Euros; in Peking und Shanghai gab es ein begehrtes Nummernschild ohne Ersteigerung. Die Förderung sollte bis Ende 2020 auslaufen; dieser Zeitpunkt wurde vorgezogen. 75 Prozent des gesamten Subventionstopfes sind bereits ausbezahlt. Nun sind die Zulassungszahlen rückläufig: minus 19 Prozent für reine Elektroautos im September 2019, minus 29 Prozent im Oktober. Bei Plug-in-Hybriden gab es im Juni ein Minus von 16 Prozent, im August von minus 57 Prozent. Die Gründe für das offensichtliche Abrücken der chinesischen Führung von der Elektromobilität sind vielfältig. Die Ladeinfrastruktur wächst langsamer als geplant. Der chinesische Strom kommt zu fast 90 Prozent aus Kohlekraftwerken. Kobalt und Lithium müssen eingeführt werden. Der Handelskrieg mit den USA macht die Lieferung von elektronischen Bauteilen unsicher. Plötzlich ist von Methanol und Wasserstoff die Rede – wie übrigens zwischenzeitlich auch in Deutschland.13

Europa schaltet nicht ein. Der MEP der Linken, Martin Schiredewan hat bei der Claudio-Sabattini-Stiftung eine Untersuchung zur europäischen Elektromobilität in Auftrag gegeben, die nun vorliegt. Die EU und die Autoindustrie schätzten für 2020 die Zahl der Elektroautos zwischen neun und 20 Millionen: Tatsächlich waren es im Jahr 2018 ungefähr fünf Millionen. 2018 wurden 385.000 reine Elektroautos und Plug-in-Hybride verkauft: Das ist ein Anteil von rund zwei Prozent aller verkauften Neuwagen. Die Ladeinfrastruktur und die Reichweite sind nach wie vor ein Verkaufshindernis. Der Leiter des Center of Automotive Management (CAM), Stefan Bratzel: „Der Markthochlauf hängt am sogenannten RIP-Problem: Reichweite, Infrastruktur, Preis.“14
China hatte einen Marktanteil an den globalen Elektroautos von 39 Prozent im Jahr 2017 und 45 Prozent im Jahr 2018: Hier gab es 2018 rund 2,3 Millionen Elektroautos, in den USA 1,1 Millionen und in der EU 960.000. Die Batterieherstellung erfolgt zu 85 Prozent in Asien, zu drei Prozent in Europa.14

Scheuer immer noch gegen ein Tempolimit (1). Andreas Scheuer steht fest in der Tradition früherer CSU-Verkehrsminister – und doch ragt er heraus. Der Titel seiner Abschlussarbeit lautet „Wahlkampf der CSU – eine Betrachtung am Beispiel der Medientouren des Ministerpräsidenten und Parteichefs Dr. Stoiber“. Der Titel seiner (tschechischen) Doktorarbeit war: „Die politische Kommunikation der CSU im System Bayerns“ (2004; Wikipedia). Den Doktortitel führt er seit Plagiatsvorwürfen nicht mehr. Scheuer zeichnete sich u. a. aus durch ein Manöver zur Aufweichung der Grenzwerte in der Stickoxid-Debatte (mit Dieter Köhler), durch das Maut-Debakel (Forderungen derzeit 570 Millionen Euro), Verfehlung der Klimaschutz-Ziele im Verkehrsbereich. Im Januar 2019 bezeichnete er ein Tempolimit als „gegen den gesunden Menschenverstand“ gerichtet. Und im Dezember 2019 legte er noch einmal nach, als die SPD ein Tempolimit von 130 km/h ins Gespräch brachte. Scheuer: „Wir haben weit herausragendere Aufgaben, als dieses hochemotionale Thema wieder und wieder ins Schaufenster zu stellen…“ (Scheuer lehnt Tempolimit ab, in spiegel.de 15.12.2919)
Leider kommt Herr Scheuer auch nicht zu den „herausragenderen Aufgaben“.

Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur. Im September 2019 veröffentlichte das BMVI die Webseite StandortTOOL. Sie zeigt den zusätzlichen Ladebedarf 2022 und 2030 und soll als Planungsgrundlage dienen, auch für den Ausbau des E-Nutzfahrzeugbereichs. Die NOW GmbH wurde am 19.12.2019 von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) mit der Errichtung und dem Betrieb der neuen Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur beauftragt. Sie sammelt über die Datenbank OBELIS Daten zur Nutzung und Auslastung der Ladeinfrastruktur. Bis Ende 2020 werden geeignete Liegenschaften für die Ladeinfrastruktur in einem Flächenatlas identifiziert. Für die Langstreckenmobilität soll an Raststätten der Bundesautobahnen die nötige Ladeinfrastruktur installiert werden. „Die bewirtschafteten Rastanlagen sollen, sofern technisch und rechtlich möglich, bis  2022 jeweils mindestens 4 Ladepunkte mit mindestens 150 kW Leistung vorhalten.“ (Masterplan Ladeinfrastruktur der Bundesregierung, S. 7; vgl. auch im Kritischen Elektroauto-Lexikon: Masterplan Ladeinfrastruktur)

Scheuer immer noch gegen ein Tempolimit (2). Die SPD hat auf ihrem Bundesparteitag im Dezember 2019 neue Verhandlungen über ein Tempolimit gefordert. Andreas Scheuer protestierte umgehend – und reagierte auf Twitter. Allerdings hat der Bundesverkehrsminister auch hier wieder etwas verpeilt: „Um seinem Standpunkt gegen ein Tempolimit Nachdruck zu verleihen, twitterte das Ministerium: ‚Der Bundestag hat ein Tempolimit mit 498:126 Stimmen abgelehnt. Der Verkehr in Deutschland soll bestmöglich fließen – nachts bei freier Fahrt und zu Stoßzeiten, z.B. an Weihnachten. Daher wollen wir den Verkehr intelligent, digital & flexibel steuern – ohne Verbote.‘ Darunter zu sehen ist das Foto einer Autobahn, an der ein Straßenschild die nächste Ausfahrt anzeigt: noch 1000 Meter bis Thalwil. Das wiederum ist eine beschauliche Gemeinde – in der Schweiz. Und dort gilt auf Autobahnen ein Tempolimit von 120 km/h.“15
Der CSU-Hardliner Scheuer könnte einem ja (fast) schon leidtun. Dazu gehört der alte Fußballerspruch: „Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech hinzu.“ (Jürgen Wegmann)

Neues vom Tempolimit. Das Meinungsforschungsinstitut Civey befragte im Zeitraum 26,11. bis 26.12.2019 über 3000 Personen. Ergebnis: Gegen ein Tempolimit votierten 31,1 Prozent. Für eine verbindliche Obergrenze waren über zwei Drittel der Befragten. 40 Prozent waren für 130 km/h. Für mehr als 130 km/h stimmten 11,7 Prozent, für 120 km/h 11,2 Prozent.16 – Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) geht auf Konfrontation zu Andreas Scheuer und ist für ein Tempolimit, da die Unfälle mit Todesfolge reduziert werden und CO2 eingespart wird: „Ich bin für ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen.“17 Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) plädiert für ein wissenschaftliches Gutachten und befürwortet ein Tempolimit von 130 km/h, da die Zahl der Schwerverletzten und der Verkehrstoten reduziert würde.17 – Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft schlägt einen großangelegten Praxistest vor, um das „Mehr an Sicherheit“ zu untersuchen.18

Kein wirklicher Run auf Elektroautos. Thomas Meier, Präsident des Bundesfachverbands der Immobilienverwalter, zur Frage der Ladestationen für Elektroautos: „Ich bin allerdings skeptisch, ob Kooperationen mit einem Energieunternehmen, das die Infrastruktur zur Verfügung stellt und sich um die Wartung kümmert, in der Fläche Erfolg haben wird. Denn es gibt keinen wirklichen Run auf Elektroautos.“19

Anzeige für den Mercedes EQC 4MATIC: „Stromverbrauch kombiniert: 20,8 – 19,7 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km20
Die Lügen werden nicht wahrer, wenn sie permanent wiederholt werden.
Vergleiche hierzu: Super-Credits

VW noch stärker elektrifiziert. Das neue Ziel: Eine Million E-Autos von VW sollen bereits bis Ende 2023 gebaut werden. (Bisher sollte diese Zahl bis 2025 erreicht werden.) Im Anting/China begann die Vorproduktion für die ID-Modelle, in Chattanooga/USA werden ab 2022 ebenfalls E-Autos gefertigt. VW wird ab 2020 in Kooperation mit Northvolt in Salzgitter den Bau einer Batteriezellenfabrik starten. die Produktion soll zum Jahreswechsel 2023/2024 beginnen, die Kapazität ist auf 16 GWh ausgelegt.21
Vergleiche auch: Deutsche Batteriegeschichte

Neue Akku-Prothesen. Die Volkswagen Group Components entwickelt mobile Laderoboter für Parkplätze. „Die rollenden Geräte werden über eine App oder Assistenzsysteme der E-Fahrzeuge aktiviert. Jeder Roboter zieht dann einen ‚Akkuwaggon‘ als  Anhänger zum Auto, öffnet die Ladeklappe und schließt den Stecker an.“22
Und alles natürlich CO2-frei.

Das Röhren der Elektroautos. Ab 2019 muss man Elektroautos hören können. An der Hochschule München wir versucht, den Elektromotor selbst für die Stimulierung des Tons einzusetzen. „Die Stromversorgung des Motors wird dabei so moduliert, dass dieser zusätzlich zu seiner normalen Drehung winzige Bewegungen in Drehrichtung und radialer Richtung ausführt. (…) Das Motorgehäuse lässt sich dadurch aber so in Vibrationen versetzen, dass Schallwellen entstehen und der E-Motor zu klingen beginnt.“23

E-Autos billiger als Verbrenner? Die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen haben eine Studie beim Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft in Auftrag gegeben. Bei fünf Jahren und einer jährlichen Strecke von 15.000 Kilometern sollen sich folgende Kostenvorteile zugunsten des jeweiligen Elektroautos ergeben: BMW i3s 720 Euro, Tesla Model 3 24.540 Euro, VW E-Golf 6360 Euro. Entscheidend ist der größere Wertverlust der Verbrenner.24

Noch stärkere fossile Raser-Modelle. Den Porsche Macan gibt es ab Frühjahr 2020 in der Ausführung GTS ab 78.800 Euro mit einem 2,9 Liter-Motor und 380 PS, Vmax 261 km/h. Der Audi RS5 hat 450 PS und läuft 280 km/h. Der Audi RS Q8 kostet ab 127.000 Euro, hat 600 PS, wiegt über zwei Tonnen, braucht von  0 auf 100 km/h 3,8 Sekunden und läuft 305 km/h. Der Jaguar F-Type hat bis 575 PS und fährt über 300 km/h. ((Die Autoneuheiten im Dezember: Das ist ja wohl das Letzte, in spiegel.de 31.12.2019)

  1. Wittler, Martin, Wie kommen E-Mobile durch den Winter? in spiegel.de 1.12.2019 [] []
  2. Henze, Veronica, Battery Pack Prices Fall As Market Ramps Up With Market Average At $156/kWh in 2019, bloomberg.net 3.12.2019 []
  3. Hecking, Claus, Das gute Geschäft mit dem reinen Gewissen, in spiegel.de 4.12.2019 []
  4. Unfälle mit E-Scootern sollen gesondert erfasst werden, in spiegel.de 7.12.2019 [] []
  5. Becker, Joachim, Akkus auf der Langstrecke, in SZ 9.12.2019 []
  6. Mayr, Stefan, Vom Zahnrad zum Super-Computer, in SZ 10.12.2019 []
  7. Erstmals mehr als eine Million SUV und Geländewagen neu zugelassen, in spiegel.de 11.12.2019 []
  8. So lädt man das Elektroauto am günstigsten, in spiegel.de 10.12.2019 [] []
  9. Jalsovec, Andreas, 1000 Euro Anzahlung, in SZ 10.12.2019 []
  10. BMW i3 wird doch bis 2024 weitergebaut, in spiegel.de 13.12.2019 []
  11. Mayr, Stefan, Elektrischer Vorbote, in SZ 11.9.2019 []
  12. Vollgas auf der Elektro-Welle, in SZ 12.12.2019 []
  13. Giesen, Christoph, Hägler, Max, Schwache Batterie, in SZ 16.12.2019 []
  14. Becker, Markus, Nefzger, Emil, Europa verliert den Anschluss bei Elektromobilität, in spiegel.de 17.12.2919 [] []
  15. Verkehrsminister blamiert sich mit falschem Twitter-Foto, in spiegel.de 26.12.2919 []
  16. Klare Mehrheit für Tempolimit auf Autobahnen, in spiegel.de 27.12.2019 []
  17. Umweltministerin auf Konfrontationskurs zum Autominister, in spiegel.de 28.12.2019 [] []
  18. Versicherer schlagen Großversuch zu Tempolimit vor, in spiegel.de 30.12.2019 []
  19. Schmidt, Stephanie, Die Spannung steigt, in SZ 21.12.2019 []
  20. SZ 21.12.2019; Hervorhebung WZ []
  21. (VW erhöht Produktionsziel für E-Autos, in spiegel.de 27.12.2019; Reuters, VW macht bei E-Autos Tempo, in SZ 28.12.2019 []
  22. DPA, Wenn die Ladesäule zum Auto kommt, in SZ 27.12.2019 []
  23. Schubert, Andreas, Das Brummen aus dem Labor, in SZ 28.12.2019 []
  24. E-Autos sollen auf Dauer günstiger sein als Verbrenner, in spiegel.de 30.12.2019 []
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