Emissionen BMW i3: „Energieverbrauch 12,9 kWh/100 km. CO2-Emissionen, die durch Produktion und Bereitstellung des Kraftstoffes bzw. anderer Energieträger entstehen, wurden bei der Ermittlung der CO2-Emissionen nicht berücksichtigt.“ (Anzeige in SZ 30.7.2013)
13 kW mal ca. 600 g CO2 im deutschen Strommix macht rund 7.800 g CO2 oder 78 g CO2 pro km.
Elektroauto mit fossilem Ersatzwagen. Am 29.7.2013 wird der elektrische BMW i3 gleichzeitig in London, New York und Peking vorgestellt. Im Herbst 2013 soll die Auslieferung beginnen. Die Reichweite beträgt nach Werksangabe 160 Kilometer. Der i3 ist sozusagen ein erster größerer Test für deutsche Elektroautos. Die Ängste: ohne Strom liegen bleiben, langsame Reparaturen, nicht in den Urlaub fahren können. Darauf sagt BMW-Vorstand Ian Robertson: „Sie wollen nach Südfrankreich? Wir finden einen Weg für Sie.“ (…) BMW besorgt Ersatzlimousinen mit Verbrennungsmotor und Platz für viele Kinder. Autos, bei denen man in ein paar Minuten volltankt, statt sie acht Stunden lang aufzuladen.“1
Merkel torpediert EU-Grenzwerte für CO2. Die geplanten EU-Grenzwerte für CO2 von 95 Gramm Kohlendioxid waren durchaus im Sinn der französischen und italienischen Autokonzerne, weil sie diese Flotten-Grenzwerte mit bisheriger Technik schaffen. Deutsche Autokonzerne bauen mehr schwere SUVs und Limousinen, mit denen sich auch mehr Geld verdiene lässt. Deswegen wurde Bundeskanzlerin Angela Merkel in Sachen Super-Credits so massiv aktiv (vgl. Juni 2013). „Und weil die Autoindustrie zu Deutschlands wichtigsten Industrien gehört, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel schweres Geschütz aufgefahren, um dafür zu sorgen, dass dies so bleibt. Sogar die ansonsten um bildliche Elemente verlegenen EU-Diplomaten verfallen in martialische Metaphern, wenn sie daran denken. ‚Brutal wie ein Bulldozer‘ sei das Auftreten der Deutschen gewesen, sagt einer, der ungenannt bleiben will. Der Sozialdemokrat Matthias Groote, Vorsitzender des Umweltausschusses im EU-Parlament, hat nichts dagegen, offen zu sagen: ‚Mutti ist mit der Brechstange losgezogen.‘ Als verbürgt gilt, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel vor der Sitzung der EU-Botschafter vom 26. Juni massiven Druck entfachte, um eine für diese Sitzung vorgesehene Abstimmung über die geplanten Kohlendioxid-Grenzwerte für Autos zu vertagen. Die Bundesregierung betont zwar, dass ‚mehrere Botschafter, darunter der deutsche‘, um Verschiebung gebeten hatten. Doch ein ranghoher EU-Diplomat sagt, dass die formelle Verabschiedung ‚nur deshalb vertagt‘ wurde, weil Merkel bei Polen und Briten die Solidarität der konservativen Volksparteien eingefordert habe.“2
Die deutsche Politik stimmt dem Grenzwert von 95-Gramm CO2 pro Kilometer zu, aber sie will eben die Super-Credits für die deutschen Autokonzerne durchsetzen. Damit brauchen diese die Werte nur rein rechnerisch einhalten (Elektroauto = Null Emission, mal Faktor 2). „Zwar sind in dem irischen Kompromiss schon einige Vergünstigungen enthalten. Aber sie gehen den deutschen Herstellern nicht weit genug, weshalb Merkel nachbessern will. Zunächst ging es ihr darum, Zeit zu gewinnen. Daran machte sie sich kurz vor dem EU-Gipfel am 27. Juni: Als verbürgt gelten Anrufe beim britischen Premier David Cameron und beim irischen Premier Enda Kenny.“3