Aktualisiert 11.10.2019
Aus Wikipedia: „Das Mitsubishi Electric Vehicle, ehemals Mitsubishi i-MiEV, wobei MiEV für Mitsubishi innovative Electric Vehicle steht) ist ein Elektro-Kleinstwagen (K-Car) des japanischen Autoherstellers Mitsubishi Motors, der auf dem 2006 eingeführten Mitsubishi i basiert. Mit identischer Technik werden die Schwestermodelle Citroën C-ZERO und Peugeot iOn angeboten. In Deutschland wurde der Elektro-Kleinstwagen seit März 2014 unter der Modellbezeichnung Mitsubishi Electric Vehicle angeboten, seit Mitte 2016 werden nur noch die Schwestermodelle verkauft.“ Derzeit beträgt die Motorleistung 49 kW. Die Batterie mit 88 Lithium-Ionen-Akkumulator-Zellen hat eine Kapazität von 16 kWh und wiegt 200 kg.
Am Ende der Produktion 2020 lag die Motorleistung bei 49 kW (64 PS). Der 340 cm lange und 148 cm breite i-MiEV wog 1100 kg; die Preise begannen 2020 ab 35.000 Euro
„Mit dem Lithium-Ionen-Pack im Fahrzeugboden kommt das ovale Gefährt realistisch gemessen 120 Kilometer weit. Und ist für 34.390 Euro zu haben.“1
Keine Taxi-Tauglichkeit. Seit dem 5.7.2011 fuhr der MiEV als Elektro-Taxi in München. „Das Auto wirkt wie ein richtiges Taxi, nur sehr viel kleiner. ‚Wenn man aber ehrlich ist‘, räumt Hubert Schmidt von Isarfunk ein, dann ist das Auto weit weg von jeder Taxi-Tauglichkeit.‘ Denn Platz bietet der kleine E-Mitsubishi lediglich vier Personen, sein Gepäckabteil fasst nur wenige Koffer. Und die Reichweite von (wenn’s gut läuft) 100 bis 120 Kilometern reicht auch kaum aus für den Münchner Durchschnitts-Taxler, der pro Tag etwa 150 bis 200 Kilometer fährt. Nachts muss das E-Auto an die Steckdose. Die Ladezeit beträgt sechs bis sieben Stunden. Hinzu kommt der hohe Anschaffungspreis: 35.000 Euro für den Kleinwagen ist happig.“2
Energie-Bilanzen: Details. Eckard Helmers lehrt am Umwelt-Campus Birkenfeld der FH Trier und verfasste den Artikel in der Zeit: „Der Mitsubishi i-MiEV, das weltweit erste Großserien-Elektroauto, setzt laut ADAC-Test vom Februar 2011 etwa 100 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer bei heutigem Netzstrombezug frei. Der ADAC beurteilt diese CO2-Effizienz als ‚durchschnittlich‘. Das ist nicht ganz fair: Durchschnittlich emittieren in Deutschland zugelassene Neuwagen des Jahres 2010 laut EU-Fahrzyklus rund 152 Gramm Kohlendioxid (CO2 pro Kilometer. Jedoch werden für diesen unrealistischen Normzyklus die Fahrzeuge zum Beispiel mit auf dem Markt nicht erhältlichem Prüfdiesel und mit ausgeschalteten elektrischen Verbrauchern wie Licht, Radio oder ohne die besonders energieintensive Klimaanlage betrieben. In der Realität unter Alltagsbedingungen liegt der Verbrauch um die 25 Prozent höher. Gerne vergessen wird sodann die Vorkette der Diesel- und Benzinherstellung. Rohöl wird um die Welt transportiert, in Raffinerien destilliert und weiterverarbeitet; Benzin und Diesel werden wiederum weltweit vertrieben. Insgesamt bedeutet diese Vorkette, dass 37 Gramm CO2 pro Kilometer mehr anfallen. Der durchschnittliche Neuwagen produziert also 227 Gramm CO2 je gefahrenen Kilometer. In der Benzin- und Dieselwelt stellen heute sogenannte 99-Gramm-Autos die Effizienzspitze dar. Doch 99-Gramm-Diesel-Pkw emittieren plus Vorkette real etwa 144 Gramm CO2 pro Kilometer. Die sparsamsten Autos mit Verbrennungsmotor produzieren damit 44 Prozent mehr CO2 als der Mitsubishi i-MiEV mit heutigem Netzstrom.“3
Auch das ist nur die halbe Wahrheit. Ökostrom bekommt man nicht zum Nulltarif. Und bis 2018 geht die für die Elektromobilität nötige, völlig neu zu bauende Strom-Infrastruktur in keine Öko-Bilanz des Elektroautos ein!
Kleine Reichweite. „Die Pionierrolle tat dem Ansehen der Marke Mitsubishi gut und erregte anfangs ein gewisses Aufsehen. Das flachte allerdings bald wieder ab, nachdem sich die höchstmögliche Reichweite zwischen 100 und 150 Kilometer mit einer Ladung herumgesprochen hatte. (…) Während der ersten zehn Monate dieses Jahres wurden gerade mal 71 i-MiEV zugelassen.“4
Ende des i-MiEV. Ende 2020 läuft die Produktion des Mitsubishi i-MiEV aus. Von dem Winzling mit 340 cm Länge und 148 cm Breite wurden seit 2009 nur rund 32.000 Exemplare verkauft. Emil Nefzger schrieb dazu in spiegel.de: „Das erste Großserien-Elektroauto zeigte damit, wie das Auto der Zukunft hätte aussehen können: Möglichst effizient geformt, mager ausgestattet und damit leicht, um möglichst platz- und energiesparend von A nach B zu kommen. Dadurch sinkt nicht nur der Energieverbrauch der Fahrzeuge, und man braucht weniger Batteriekapazität, um alltagstaugliche Reichweiten zu schaffen, es ist auch mehr Platz für andere Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer.“5
- Franken, Marcus, Jensen, Annette, Kriener, Manfred, Trechow, Peter, Die große Elektro-Show, in zeozwei 01.2011 [↩]
- Völklein, Marco, Unterwegs im Elektrischen, in SZ 6.7.2011; vgl. auch Völklein, Marco, Stromer der Großstadt in SZ 14.9.2011 [↩]
- Helmer, Eckard, E-Auto schlägt Diesel, in Die Zeit 13.10.2011 [↩]
- Jacobi, Gundel, Meist kann der Akku gemietet werden, in SZ 22.11.2012 [↩]
- Nefzger, Emil, Adieu, du hässlicher Pionier, in spiegel.de 7.10.2020 [↩]