Tesla und Tesla-Aktie verbrannt. Ein Tesla Topmodell S verbrannte und ließ den Kurs bis 3.10.2013 um zwölf Prozent einbrechen: ein Börsenminus von etwa drei Milliarden Dollar (umgerechnet 2,2 Milliarden Euro).1 – „Nach Angaben von Tesla war die Sportlimousine mit einem metallischen Gegenstand auf der Straße zusammengeprallt. Das Sicherheitssystem des Wagens habe daraufhin ein Problem gemeldet und den Fahrer aufgefordert, das Auto zu stoppen. Der Fahrer habe sicher aussteigen können. (…) Als die Feuerwehrleute die Flammen gelöscht hatten und den Brandherd genauer untersuchten, stellten sie fest, dass die Batterie noch immer brannte. Das Löschwasser soll das Feuer noch weiter angeheizt haben, heißt es.“2 – Nach Auskunft des Fahrers waren von einem Lkw Metallteile heruntergefallen, welche die Batterie des Model S getroffen haben. „Der Fall des brennenden Tesla erinnert auch an das Feuer in einem Chevrolet Volt, einem Elektrowagen aus dem Hause General Motors (GM). Ein Volt war im Frühjahr 2011 in einem Lager in Brand geraten, schuld war damals die Batterie, die Tage nach den eigentlichen Crashtests plötzlich brannte. Für Chevrolet und die GM-Tochter Opel, bei der der Volt unter dem Namen Ampera verkauft wird, ein großes Imageproblem.“3
BMW i8 verbrannt. Anfang Oktober brannte ein BMW-Elektroauto i8 an der Großmarkthalle aus. Ein dahinter geparkter Opel wurde ebenfalls stark beschädigt. Der Sachschaden liegt bei 100.000 Euro. Die Feuerwehr löschte den Brand; die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen zur Brandursache auf. (Brennendes Elektroauto, in SZ 5.10.2013))
Elektroauto-Messe in Riem. Weniger als 10.000 reine Elektroautos sind 2013 in Deutschland zugelassen, davon 560 in München. Hier fand ab 8.10.2013 die Messe ‚eCarTec‘ in Riem statt.4
Hybridbusse sparen wenig. Die Münchner CSU möchten die Verkehrsbetriebe (MVG) oder den Abfallwirtschaftsbetrieb (AWM) für große Elektrofahrzeuge interessieren. Doch diese verweigern sich: „Tests bei der MVG mit Hybridbussen hätten gezeigt, dass diese vor allem im Winter weit mehr Sprit verbrauchen als von den Herstellern versprochen. Aber nur mit deutlichen Einsparungen beim Dieselverbrauch ließen sich die höheren Anschaffungskosten für die Hybridbusse ausgleichen. Ähnlich sehen es die Verantwortlichen beim Abfallwirtschaftsbetrieb: Ein Müllauto mit Kipp- und Pressvorrichtung und E-Antrieb habe derzeit kein Hersteller im Angebot, sagt AWM-Sprecherin Helga Seitz.“4
Keine Bus- und Taxispuren für Elektroautos in München. Um die Million Elektroautos bis 2020 zu erreichen, fordert der Münchner FDP-Fraktionschef Michael Mattar den Wegfall von Parkgebühren für Elektroautos. Eine Möglichkeit wäre auch, nur noch Elektroautos in der Innenstadt zuzulassen. Ulrich Wagner vom DLR schlägt vor, Bus- und Taxispuren für Elektroautos freizugeben. MVG-Chef Herbert König lehnt dies als „kontraproduktiv“ ab; außerdem seien Busse und Bahnen ein „besonders flächensparendes und damit stadtverträgliches Verkehrsmittel‘. Das könne man von Autos nicht behaupten – egal, ob sie mit Benzin, Gas oder Strom fahren.“4
Familie Quandt spendet an CDU. Die BMW-Eigentümer Johanna Quandt und ihre Kinder Stefan Quandt und Susanne Klatten spendeten am 9. Oktober jeweils 230.000 Euro an die CDU. „Stefan Quandt hält 17,4 Prozent der BMW-Anteile, Mutter Johanna 16,7 Prozent und Susanne Klatten 12,6 Prozent. (…) Zeitlich fällt die Spende in diesem Jahr mit einer heiklen politischen Entscheidung zusammen. Bei einem Treffen der europäischen Umweltminister in Luxemburg verhinderte die Bundesregierung am Montag vorläufig eine Einigung auf strengere Abgasnormen für Autos in Europa. Ziel der Bundesregierung ist es, die Einführung neuer Richtlinien über einen längeren Zeitraum zu strecken, wovon vor allem Oberklasse-Hersteller wie Daimler und BMW zeigen profitieren würden. “5 Der EU-Kompromiss sah ab 2020 für Neuwagen nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer vor. Die BMW-Spenden so kurz vor dem EU-Beschluss wurden auch von LobbyControl kritisiert.
Und so „diskutiert man im fernen Berlin über CDU-Spenden von rund 700.000 Euro – ausgerechnet aus der Kasse der Quandt-Familie. Ausgerechnet von jenen Großaktionären, die bei BMW das Sagen haben. Und ausgerechnet jetzt, wo es in Brüssel um Abgasnormen geht. Manchmal hofft man, dass die Dinge nur zufällig gleichzeitig geschehen. Aber irgendwie wird dann doch ein Schuh draus.“6
Tesla, selbstfahrend. Tesla will in etwa drei Jahren einen selbstfahrenden Wagen auf den Markt bringen, der, wie Tesla-Hauptaktionär Elon Musk verspricht, ungefähr 90 Prozent der Strecken automatisiert fahren könne. „Ihm schwebe eine Art Auto-Pilot vor, von dem sich der Fahrer jederzeit die Kontrolle wieder zurückholen könne. Die Technik dafür solle eine Eigenentwicklung sein, betonte Musk, ohne weitere Details zu nennen.“7
Vgl. auch: Autonomes Fahren
Tesla auf Platz 1 der Autoimporte in Norwegen. Das Tesla Model S (416 PS) liegt in Norwegen mit 5,1 Prozent Marktanteil auf Platz eins der Zulassungslist. Der elektrische Golf kam 4,6 Prozent auf Platz 2. Norwegen fördert mit hohen Steuervergünstigungen und erlassenen Mautgebühren die Elektromobilität. Außerdem verfügt Norwegen bei der Stromerzeugung über einen hohen Anteil an regenerativen Energien. „Ein Grund für den Tesla-Erfolg in dem skandinavischen Land sind die vergleichsweise hohen Steuern auf Autos mit großen Verbrennungsmotoren: Wer einen Wagen kaufen will, der sich mit den Fahrleistungen des Tesla S messen kann, muss etwa doppelt so viel Geld ausgeben. Die Regierung fördert Elektroautos zudem mit kostenlosen Parkplätzen und Aufladestationen. Fahrer dürfen auch Busspuren nutzen. Die finanziellen Anreize kann sich Norwegen leisten, weil durch die Ölvorkommen des Landes verlässlich Geld in die Staatskassen kommt. Nach Berechnungen des Statistikamtes zahlt Norwegen bis zu 10.500 Euro im Jahr zur Vermeidung von einer Tonne Treibhausgas.“7
Vgl. auch: Norwegen-Elektroautos
Wer liefert den Strom? Da die Zahl der in Deutschland zugelassenen Elektroautos niedrig ist, lohnen sich auch Investitionen in die Lade-Infrastruktur derzeit nicht. RWE war noch vor Jahren euphorisch, hat aber zurückgesteckt. Siemens erklärte kürzlich, keine Ladestationen mehr zu installieren. (Vgl. September 2013)8
Neubauten mit Elektroautos. Peter Wüstnienhaus ist Leiter eines Projekts „IKT für Elektromobilität II“ und fordert die Berücksichtigung der Elektromobilität bei Neubauten: „Politisch wäre es am besten, dass wir Baugenehmigungen für neue Garagen oder größere Parkplätze nur noch dann erteilen, wenn ein gewisser Prozentsatz der Parkplätze mit Aufladeboxen für Elektroautos ausgerüstet ist.“8
Im Jahr 2018 war das Hauen und Stechen in den Tiefgaragen um die Erstanschlüsse von Ladestationen – verbunden mit einer immensen Anhebung der Hausanschlüsse -, bereits in vollem Gang, siehe unter 2018. Vgl. auch: Immobilien und Ladestationen
- DPA, Feuer: Tesla-Aktie bricht ein, in SZ 4.10.2013 [↩]
- Brennendes Elektroauto, in SZ 4.10.2013 [↩]
- Fromm, Thomas, Feuer unterm Dach, in SZ 5.10.2013 [↩]
- Völklein, Marco, Exoten auf der Straße, in SZ 15.10.2013 [↩] [↩] [↩]
- CDU erhält Riesenspende von BMW-Großaktionären in spiegel.de 15.10.2013 [↩]
- Fromm, Thomas, Die Kunst des Unmöglichen, in SZ 16.10.2013 [↩]
- Tesla will selbstfahrendes Auto bauen, in SZ 17.10.2013 [↩] [↩]
- Fromm, Thomas, Konkurrenz von den Nerds, in SZ 28.10.2013 [↩] [↩]